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LP Giovanni Hidalgo Test

Praxis

Verglichen mit traditionellen Instrumenten fällt dem Betrachter sofort der fehlende „Bauch“ ins Auge. Daraus lassen sich auch schon die ersten Rückschlüsse über die Klangeigenschaften dieser Instrumente ziehen. Es fehlt ihnen der Kessel, den man von üblichen Congas und Bongos gewohnt ist. Und tatsächlich: Dadurch mangelt es ein wenig an tiefen Frequenzbereichen, was sich allerdings in erster Linie im „unverstärkten“ Einsatz bemerkbar macht. Dies kann durch gute Mikrofonierung und einer entsprechenden Anhebung der Bassfrequenzen annähernd ausgeglichen werden. Oftmals ist es sogar ausreichend, Mikrofone noch etwas näher als gewohnt zu positionieren: Der so genannte “Nahbesprechungseffekt” führt bei fast allen an Schlaginstrumenten verwendeten Mikros zu einer deutlichen Anhebeung im Bassbereich. Allerdings kann man der Bassarmut auch durchaus Positves abgewinnen, denn der Sound erscheint dadurch frischer und luftiger – eben ein wenig so, als habe man das Signal mit einem EQ seiner tiefen Frequenzen beraubt. Congas und Bongos besitzen bauartbedingt ähnliche Klangeigenschaften, die sich nur aufgrund des Felldurchmessers und der Fellstärke in der Tonhöhe unterscheiden. Slaps klingen „gestochen scharf” und die Open-Tones erklingen sehr deutlich. Der Gesamtsound ist äusserst klar und bettet sich hervorragend in das musikalische Klangbild jeder Band ein. Ich selbst habe im Live-Betrieb nur Dankbares von vielen Tontechnikern gehört.

Audio Samples
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Werksstimmung nachgestimmt

Die Standfestigkeit der Bongo- und Conga-Einheit lässt nach meinem Geschmack doch noch zu wünschen übrig: Es wackelt leider sehr stark! Je höher man die ganze Konstruktion aufbaut, desto wackliger wird es. Da nutzt leider auch die gut gemeinte doppelstrebige Hardware in schwerer Ausführung nicht viel. Werden Bongos nicht in ein Drum- oder Percussion-Set integriert, sondern solo gespielt, kann man Stative natürlich weglassen. Mit den Compact Bongos ist es nicht möglich, diese zwischen den Oberschenkel einzuklemmen: Hier fehlt der Korpus. Jedoch lassen sich die kleinen Schlaginstrumente stattdessen im Schneidersitz in angenehmer Höhe auf den Oberschenkeln platzieren- Der Vorteil eines nicht vorhandenen Korpus ist bei Bongos im Vergleich zu Congas natürlich ungleich geringer. Bei fast 300 Euro Listenpreis sollte man also die Überlegung anstellen, ob man mit üblichen Bongos nicht doch besser bedient ist.

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