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Line 6 POD HD500 Test

Details

Gehäuse/Optik
Der HD500 kommt in einem matt schwarzen Stahlblechgehäuse, das einen sehr stabilen Eindruck macht. Acht kleine Gummifüße auf der Unterseite verhindern das Wegrutschen auf glattem Boden. Auf der rechten Seite hat sich das Expression-Pedal niedergelassen. Auch hier sorgt eine rutschfeste Oberfläche für ordentlich Grip. Der POD im Floorboard-Design ist mit einer stattlichen Anzahl von Fußschaltern bestückt. Namentlich warten 12 Schalter in zwei Reihen auf den Kick. Durch die Anordnung auf zwei Ebenen sind die „12“ optimal auf die Bedienung per Fuß vorbereitet. Es besteht keine Gefahr, dass man aus Versehen zwei Schalter auf einmal drücken könnte. Auch die Regler auf der linken oberen Seite unterhalb des Displays sind mit einem Metall-Geländer vor versehentlichen Fußtritten geschützt.
Links und rechts neben dem Display findet man je einen Regler und zwei Taster, mit denen die gesamten Einstellungen der Sounds am Gerät vorgenommen werden können. Der Bereich zwischen Display und Expression-Pedal ist für die Kontroll-Instanzen der POD-Preamps reserviert. Hier stellt Line 6 dem User die kompletten Regelmöglichkeiten eines Amps (Drive, Bass, Middle, Treble, Presence, Volume) in Form großer Regler zur Verfügung. Etwas abgesetzt rechts daneben parkt der Master-Regler, der für die Kontrolle der Gesamt-Lautstärke des PODs zuständig ist. Zur Anpassung von Ein- und Ausgängen hat Line 6 dem HD500 drei Schiebeschalter spendiert, die rechts neben dem Master-Regler parken. Mit ´Guitar In´ kann der Pegel am Gitarreneingang abgesenkt werden (Pad), ´XLR´ schaltet den XLR-Ausgang auf Ground-Lift und mit ´1/4“ Out´ wird das Ausgangssignal an das jeweils angeschlossene Gerät (Gitarrenamp oder Line-Signal) angepasst. Sehr schön, dass man für diese wichtigen Settings nicht im System-Untermenü wühlen muss. Hier ist alles gitarristenfreundlich gestaltet.

Rückseite/Anschlüsse
Die komplette Rückseite ist mit den unterschiedlichsten Anschlüssen übersät – und bei einer Breite von 55 cm kommt da schon einiges zusammen. Los geht es ganz links mit dem Anschluss für ein zweites Expression-Pedal, gefolgt vom Eingang für die Gitarre und einem Miniklinke-Input zur Verlinkung eines CD- oder MP3-Players. Daneben befindet sich die Output-Sektion mit zwei Klinken- (6,3 mm unbalanced) und zwei XLR-Anschlüssen (balanced). Das leidige Fragen nach einer DI-Box (von denen der PA-Verleiher ja meist zu wenig dabei hat) kann man sich mit dem HD500 im Gepäck also sparen – wunderbar!

Zum entspannten Üben zuhause gibt es natürlich auch einen Stereo-Kopfhörer-Ausgang – in robuster 6,3 mm Klinken-Ausführung. Außerdem hat Line6 den POD HD mit zwei zusätzlichen Eingängen ausgestattet – einmal „AUX“ (Mono) für ein zweites Instrument und einmal „MIC“, falls man ein Mikrofon an den POD anschließen möchte. Das Routing für die zusätzlichen Eingänge kann im System I/O-Menü eingestellt werden. Auch der interne Effektloop ist üppiger ausgestattet als bei vielen anderen Effektmultis und kommt in Stereo. Dabei ist Send als Stereo-Buchse (kann natürlich auch Mono genutzt werden) und Return mit zwei separaten Buchsen realisiert worden. Man hat also die Möglichkeit, z.B. ein externes Stereo-Delay in den POD einzuschleifen.

Wer den POD direkt an einen digitalen Mixer oder eine Audio-Karte anschließen möchte, der kann das über den digitalen S/PDIF-Ausgang machen. Externe Effektgeräte lassen sich über die MIDI-Schnittstelle (In/Out) ansteuern. Der POD wird über USB an den Computer angeschlossen, zum einen zur Datenübertragung, wenn man das Gerät mit der Editor-Software einstellen möchte, zum anderen besteht die Möglichkeit, den POD als Audio-Interface zu nutzen und direkt das Aufnahmeprogramm im Computer anzusteuern.

Ergänzend gibt es dann noch speziell abgestimmte Anschlüsse für zwei weitere Line6-Produkte. Der Variax-Eingang dient dem Anschluss einer Line 6 Variax-Gitarre. Am POD können diverse Einstellungen, die das Instrument betreffen, direkt vorgenommen werden. Des Weiteren kann der POD über den L6 Link-Ausgang mit anderen Line6-Produkten verlinkt werden, z.B. mit dem neuen DT50-Amp. Man benötigt hierfür nur ein einziges Kabel – alles andere wird intern aufeinander abgestimmt. Ruft man am POD ein Ampmodell auf, wird der angeschlossene DT50 sofort diesem Modell entsprechend konfiguriert und liefert so exakt das Verhalten des entsprechenden Verstärkers.

Bedienung
Am POD direkt wird alles mit den vorhandenen Reglern und Tastern über das Display eingestellt. Unter dem Display befinden sich vier Endlos-Regler (Mehrzweck-Regler), mit deren Hilfe sich verschiedene Parameter justieren lassen. Die jeweiligen Parameter werden unter den Ziffern 1-4 im Display angezeigt. Mit dem Vierfach-Navigationstaster rechts neben der Anzeige kann man weitere Werte anwählen, die sich dann mit den Mehrzweck-Reglern verändern lassen. Bei den Tretminen Multis M9 und M13 funktioniert diese Arbeitsweise recht gut, doch bei der Menge an Einstellmöglichkeiten, die der POD HD500 bietet, wird das Editieren am kleinen Display doch etwas mühselig. Aber keine Angst, es gibt ja einen Editor für den Computer. Weitere Infos dazu findet ihr im Praxis-Teil.

Die Funktionsweise der Fußtaster ist ab Werk folgendermaßen konfiguriert:
Die beiden linken Schalter (Bank Up & Bank Down) sind für das Umschalten der Speicherbank (1-16) zuständig. Mit den weiteren Schaltern (FS1-FS4) in der oberen Reihe lassen sich einzelne Effekte ein- und ausschalten. Das Ganze muss selbstverständlich vorher eingestellt werden, ist aber (mit dem Editor!) schnell erledigt.

Die Schalter FS5 – FS8 (untere Reihe) dienen dem Umschalten der Speicherplätze (A bis D). Dann hätten wir auf der rechten Seite noch den Tap-Schalter zum Eintippen der Geschwindigkeit bei Tempo-gesteuerten Effekten. Nebenberuflich schaltet der Taster bei längerem Druck auch noch den internen Tuner scharf. Der rechte Schalter in der oberen Reihe aktiviert den integrierten Looper (max. Aufnahmezeit: 48 Sekunden). Ist diese Funktion aktiv, lassen sich die Funktionen des Loopers (Aufnahme, Wiedergabe, Reverse, etc.) mit den Fußschaltern FS1 bis FS8 kontrollieren.

Selbstverständlich sind die Schalter auch frei programmierbar – man hat also die Möglichkeit, auch einzelne Effektparameter per Fußschalter zu steuern. Dies erfordert natürlich etwas Einstellarbeit. Dem Expression-Pedal lassen sich zwei Funktionen zuweisen. Gewöhnlich sieht das so aus, dass bei EXP1 das Pedal als Volume-Pedal eingestellt ist, drückt man es dann etwas fester nach vorne, wird die zweite Funktion (EXP2) aktiviert, z.B. ein WahWah-Pedal. Die jeweiligen Funktionen sind auch hier frei wählbar.
HD-Technologie
Laut eigener Aussage hat der Hersteller das Rad zwar nicht neu erfunden, es aber noch etwas „runder“ gemacht. Im Klartext heißt das, dass die Entwickler in den letzten drei Jahren intensiv geforscht haben, um die Performance der gemodelten Amps noch einmal massiv zu verbessern. Zu diesem Zweck hat man 16 verschiedene Verstärker aus der ganzen Welt zusammengetragen und sie sprichwörtlich auseinandergenommen und digital wieder zusammengebaut. Folgende 16 Amps sind im POD HD500 integriert:
Bogner Überschall
Divided by 13 JRT 9/15
Dr. Z Route 66
ENGL Fireball 100
Fender  Bassman®
Fender Blackface Deluxe Reverb
Fender Twin Reverb
Gibson EH-185
Hiwatt Custom 100 (DR103)
Marshall JCM-800 (2204)
Marshall JTM-45 MkII
Mesa/Boogie Dual Rectifier
Park 75
Supro S6616
Vox AC-15
Vox AC-30 (Top Boost)

Ziel war es, nicht nur den Klang zu reproduzieren. Man wollte auch die individuellen Reaktionen der zu modelnden Amps auf die jeweils verwendete Gitarre und die Spielweise des Gitarristen digital nachstellen. Möglich wird dies durch die Tatsache, dass die zur Verfügung stehenden Prozessoren in den letzten Jahren immer leistungsstärker geworden sind. Dieser Leistungsschub versetzt die Designer in die Lage, Details des Sounds digital zu simulieren, die früher, in Ermangelung der nötigen Performance unter den Tisch fallen mussten – was natürlich dem Gitarristen zugute kommt. So ist es, laut Hersteller, zum Beispiel gelungen, das gebotene Spielgefühl und die Dynamik erheblich zu verbessern. Wir sind gespannt und werden nun der Wahrheit ins Gesicht sehen.

Kommentieren
Profilbild von torben

torben sagt:

#1 - 03.08.2011 um 23:16 Uhr

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Die Line6 Teile sind allesamt echt gut. Amp-Modelling ist modern. Aber die grosse Frage ist, wie verstärkt man die Teile ohne den erstellten Sound zu verändern? Dies tut nämlich ein Combo, ebenso wie eine Röhrenendstufe mit Gitarrenbox.
Gibt es andere Lösungen als nen aktiven Monitor oder einen Atomic Reactor?Das wäre mal ein Test! Wie verstärke ich meinen Amp-Modeller.

Profilbild von Steve S.

Steve S. sagt:

#2 - 14.12.2011 um 04:36 Uhr

0

@Torben
Line6 DT25 Combo. Habe selbst noch keine Erfahrungen damit, aber es gibt ein 45-minütiges Produktvideo auf YT, das extrem vielversprechend klingt. Das Teil wäre auch einen Test wert :-)

Profilbild von Guido Metzen (bonedo)

Guido Metzen (bonedo) sagt:

#3 - 15.12.2011 um 13:30 Uhr

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Hi Steve s. und torben,
erst mal Danke für eure Kommentare. Vielleicht interessiert es euch ja: Wir haben den DT50-Combo bereits getestet:
http://www.bonedo.de/artike...
Viele Grüße,
Guido

Profilbild von dehelli

dehelli sagt:

#4 - 06.04.2013 um 20:39 Uhr

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Hallo,
was ich nicht so gut finde sind die wenigen Amp Simulationen. Warum wird da gespart?? Dann der Bügel zum Schutz wie beim Podxt und Podx3 wurde verzichtet. Zum Klang kann ich noch nix sagen. Aber einige finden den x3. Besser! Warum dieses sparen?
Gruß Helmut

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