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Line 6 Amplifi TT Test

Praxis

Wer tatsächlich die komplette Bandbreite des Amplifi TT nutzen möchte, der sollte auf jeden Fall ein Tablet oder Smartphone sein eigen nennen, denn die Amplifi App macht das Ganze erst richtig komplett. Es stehen ab Werk 25 Bänke mit je vier vorgefertigten Sounds zur Verfügung, und alles ist sinnvoll organisiert. Zu Beginn ein kleiner Auszug aus den Sounds zu Song-Klassikern (Bank 2-10).

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Soundbeispiel 1 zum Song “Iron Man – Black Sabbath” Soundbeispiel 2 zum Song “The wind cries Mary – Jimi Hendrix” Soundbeispiel 3 zum Song “Day tripper – The Beatles”

Auch auf die Klangqualität hat man noch eine Schippe draufgelegt, es klingt besser als vor einem halben Jahr beim Amplifi FX. Allerdings bewegt sich das Ganze immer noch im Mittelklasse-Bereich, für professionelle Einsatzbereiche oder Klanggourmets wird es nicht reichen, aber der Spaßfaktor ist auf jeden Fall da. Man sollte auch in dieser Disziplin von einem Hardware-Gerät für weniger als 200 Euro keine Weltwunder erwarten. Für das Spielen zu Hause und das schnelle Aufnehmen einer Layout-Spur für den nächsten Welthit ist der Amplifi TT auf jeden Fall in Ordnung. Vor allem durch die gute Struktur der Presets findet man sehr schnell die Sounds, die man möchte. Die vorgefertigten Einstellungen sind ebenfalls sehr praxisnah und nicht überladen, obwohl die Ausstattung mit Effekten schon einiges möglich macht. Für Soundtüftler ist jede Menge an Bord, hier zum Beispiel ist ein Wave Synth, der dem Gitarrensignal beigemischt wird.

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Les Paul mit beigemischtem Wave Synth

Die Bibliothek ist nach Songnamen oder Einsatzbereich (Rock Rhythm, Metal Lead, etc.) sinnvoll geordnet und führt schnell ans Ziel. Wer an den Sounds schrauben will, der sucht sich einen aus und kann dann nach Lust und Laune verändern. Dazu stehen eine Menge Amps in vier Kategorien mit unterschiedlichen Boxen zur Verfügung. Bei den Effekten ist das ähnlich, die Auswahl ist auch hier sehr groß. Die Signalkette hat zehn Einheiten:
1. Gate – Noise Gate direkt hinter der Gitarre
2. Wah – Wah-Effekt (steuerbar über FBV Express oder FBV Shortboard MkII)
3. Stomp – Hier stehen 16 unterschiedliche Overdrive/Distortion/Compressor-Typen zur Verfügung
4. Amp/Cab – Das virtuelle Verstärkerlager ist voll bis unters Dach: 9 Clean Amps, 25 American, 18 British und 26 High Gain Amps.
5. Comp – Compressor
6. EQ – 4 Band Semi-Parametric Equalizer
7. Vol – Volume-Pedal Position (steuerbar über FBV Express oder FBV Shortboard MkII)
8. Mod – Modulations-Effekte (23 verschiedene Typen)
9. Delay – Delay Effekte (14 verschiedene Typen)
10. Reverb – Hall (15 verschiedene Typen)

Bedienkonzept top - die Sounds sind eher Mittelmaß
Bedienkonzept top – die Sounds sind eher Mittelmaß

Die dynamische Ansprache hat sich beim Amplifi TT verbessert, hier hört ihr einen gemodelten Marshall Plexi, bei dem ich zuerst leicht mit den Fingern und dann hart mit dem Pick angeschlagen habe. Beim Fingeranschlag geht der Zerrgrad angenehm zurück, aber wenn man die Verzerrung mit hartem Anschlag ausfährt, dann klingt es beim genaueren Hinhören schon etwas digital und künstlich.

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SG-Gitarre Dynamischer Sound – Marshall Plexi Modeling

Crunch Sounds klingen auf den tiefen Saiten etwas undefiniert.

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Strat Crunchsound mit Bassman Modeling

Clean Sounds sind da noch am unkompliziertesten.

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Les Paul Clean Sound

Hier kommt zum Abschluss eine Kostprobe für die harte Abteilung.

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Les Paul mit Metal Sound
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Profilbild von Robert G

Robert G sagt:

#1 - 09.03.2015 um 11:27 Uhr

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Ich finde die Idee von dem Teil eigentlich ganz witzig.
Was bei mir bei der ganzen Amplifi Reihe eine ungutes Gefühl hinterlässt ist das man ein Smartphone oder Tablet braucht um die Sounds einzustellen.
Das mag heute kein Problem sein. Aber in 10 Jahren könnte das Ding Schrott sein weil es die Software/App nicht mehr gibt, es sei denn man hebt sein altes Smartphone gemeinsam mit dem Teil auf damit man es später noch bedienen kann.

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