LD Systems ICOA SUB 18 A und ICOA SUB 15 A Test

Praxis

Tolle Verarbeitung

Zunächst möchte ich die Verarbeitung der beiden LD Systems ICOA Subwoofer loben. Im Detail-Text habe ich geschrieben, dass ich von der Verarbeitung in Anbetracht des Preises überrascht war – das ist aber so nicht ganz richtig. Denn ich war eher vom kleinen Preis überrascht, den ich mir erst angeschaut hatte, als die Testware bei mir eingetroffen und ich sie für die Fotos ausgepackt und inspiziert hatte. Von der Verarbeitung schlagen sie doppelt so teure Subs locker, beispielsweise im Vergleich zum Mackie DRM-18S, aber das nur am Rand. 

Einschränkungen

Wenn man über Budget-Produkte philosophiert, gibt es immer Punkte, an denen man Einschränkungen im Vergleich zu Profikram in Kauf nehmen muss. Die Frage ist dann immer nach der Gewichtung: Hier ist das zum Glück nicht bei der Leistung und des Klangs der Fall, sondern bei den Optionen des integrierten DSPs. Mit Hinblick auf die Zielgruppe, die nun nicht jeden Tag fette Line-Arrays hochzieht, ist das Angebot an Optionen als ausreichend zu bezeichnen und damit für Laien auch nicht weiter verwirrend.
Trotzdem: Dass die Trennfrequenzen so grob gehalten sind, gefällt mir nicht. Über die fehlende Filtermöglichkeit des Thrus kann man hingegen hinwegsehen – ist ne klassische Budget-Entscheidung. Ansonsten sind die erreichbaren Optionen gut über das kleine Display und den Push-Encoder zu erreichen – und damit im Nu eingestellt.

Fotostrecke: 6 Bilder LD Systems ICOA 15 A und 18 A Display

Klang

Klanglich war ich überrascht. Die Dinger ballern gut und bleiben lange trocken im Sound, dröhnen oder scheppern kaum im normalen Lastbereich. Nicht schlecht. Klar – es gibt Profi-Systeme, die packen mehr Leistung in kleinere Gehäuse, lassen sich das aber ordentlich bezahlen 
Sagen wir es anders: Man bekommt für kleines Geld auch zwei oder vier Subwoofer, die sich an akustische Gegebenheiten besser anpassen lassen als nur EIN teurer Subwoofer. In dem Zusammenhang besonders zu loben ist das Cardioid-Feature, was durch die Kombination zwei baugleicher Subwoofer und den richtigen Einstellungen weniger Bass nach hinten abstrahlt und damit neue raumakustische Optionen mit sich bringt. Man denke nur an Musiker auf der Bühne, die durch nah aufgestellte Subs deutlich weniger gestört werden. Auch im Club kann so ein Setup besser funktionieren, als beide parallel laufen zu lassen.
Bekanntlich ist es außerdem keine gute Idee, Systeme an der Lastgrenze zu fahren. Und natürlich ist es allein deshalb besser, zwei Subs als nur einen zu benutzten. Hinzukommt die Vergrößerung der Schallwandgröße oder die Möglichkeit, Räume an unterschiedlichen Punkten anregen zu können. Ferner sind im Allgemeinen zwei normal große Subs besser als ein riesiger Sub zu transportieren
 Im Rahmen meiner Tests habe ich auch den 18-Zoll gegen den 15-Zoll antreten lassen. Bei mäßigem Pegel zeigten sich wenig klangliche Unterschiede, der 15er spielte sogar natürlicher und wirkte weniger „aufgesetzt“. Drehte man merklich lauter, war Druck und Pegel zu Gunsten des 18er deutlich besser und weniger „kurzatmig“. Der 15er hatte leistungsmäßig eher zu kämpfen und klang eher und mehr gepresst. Mit Hinblick auf die Datenblätter hätte ich jetzt nicht so große Unterschied erwartet.
Ferner kommt natürlich auch noch mal der Punkt des Handlings hinzu. Der 15er ist deutlich besser als der 18er zu bewegen, falls man eher das kleine Theater betreibt, ein nicht zu unterschätzender Punkt. Wer Club-Feeling will, muss mit dem 18er mehr buckeln. Aufgrund der geringen preislichen Differenz von gerade einmal 100 Euro ist der 18er auch der Sub mit dem noch besseren Preis-Leistung-Verhältnis.

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