LD Systems CURV 500 PS Test

Praxis

Trotz der vielen Einzelteile ist die CURV 500 PS schnell aufgebaut. Die Piktogramme an den entscheidenden Stellen helfen ungemein und sparen den Blick ins unübersichtliche Handbuch. Aufgebaut sieht das tadellos verarbeitete System richtig gut aus. Ganz zu Recht hat LD Systems mit der CURV 500 einen Designpreis gewonnen! Die Höhe des Systems beträgt bei ausgefahrenen Distanzstangen 2,21 Meter. Optional bietet LD Systems für die Satelliten Decken-, Wand-, und Truss-Montageadapter für das Verklemmen in Traversen.
Der Hersteller nennt 128 dB als kontinuierlichen Schalldruck (bei 920 Watt) und 134 dB Spitze, dann werkeln 3680 Watt. Damit lassen sich locker mehr als die vom Hersteller genannten 150 Leute im Publikum bespielen. Falls das nicht reicht, ist das System dank Master/Slave-Auslegung bis zur Unendlichkeit verlängerbar. So eine Kette funktioniert allerdings nur mono, sodass für den Stereo-Betrieb zwei Systeme angeschafft werden müssen.

Kleiner Stereoaufbau

Ich klemme das Slave-System ab und fahre die CURV im ES-Modus mit zwei Satelliten pro Seite. Der einzelne Subwoofer wirkt in dieser Konfiguration etwas unpräzise. Die Satelliten überzeugen hingegen mit toller Tiefenstaffelung, ihr Sound ist bis in die unteren Mitten und den letzten Winkel des Raums ausgewogen und unaufdringlich. Im Vergleich zur PS sind hier keine nennenswerte Unterschiede festzustellen. Das System spielt von Pop über Elektronik bis zu handgemachter Gitarrenmusik alles mit großem Spaßfaktor. Für den Frequenzgang nennt LD Systems 47 Hz bis 20 kHz bei 116 dB kontinuierlichem Schalldruck, in der Spitze sind es laut Hersteller 122 dB. Bei hoher Verstärkung produziert der Class-D-Verstärker ein wahrnehmbares, aber vernachlässigbares Leerlaufrauschen.
Der kleinste Aufbau ist der AVS-Modus, bestehend aus zwei Satelliten mit je einem SmartLink-Adapter für die Stereoabbildung und einem Subwoofer. Die SmartLink-Adapter haben Gummifüße für den Tischaufbau und einen alternativen Lautsprechereingang in Form einer Phoenix-Steckverbindung. Das passende Speakon-Phoenixkabel ist im Lieferumfang der AVS-Variante enthalten oder optional für die anderen Modelle beim Hersteller erhältlich.
Der Klang der Curv 500 ist selbst im kleinen AVS-Aufbau glasklar und dank des großen Subs voluminös in den Bassfrequenzen. Sobald am Mixer die Wahl auf „1 Satellit“ (Stereo-Modus) geschaltet ist, sorgt die interne Steuerung für einen ausgewogenen Klang. Optimal, um bei kleinen Auditorien Präsentationen eindrucksvoll über die Bühne zu bringen oder kleine Theaterproduktionen mit Soundeffekten zu versehen.

Fotostrecke: 12 Bilder Der Smartlink-Adapter mit den Piktogrammen für die korrekte Montage.

Mischpult

Das Mischpult gestattet den Anschluss von wahlweise zwei Mikrofonen oder einem Mikrofon und einem Pickup-Instrument. Bei kleinen Acts kann so das Pult auch mal zuhause bleiben. Einspieler lassen sich analog oder per Bluetooth in den Line-Kanal einschleifen. LD Systems hat erfreulicherweise eine Bluetooth-Verriegelung eingebaut, erst per Knopfdruck wird der Bluetooth-Empfang möglich.
Die Preamps verstärken auch pegelschwache Signale rausch- und brummfrei, der Zweiband-EQ leistet bei der Entzerrung gute Dienste. Dynamische Mikrofone und reguläre Pickups (Achtung, Hi-Z-Schalter auf der Rückseite beachten) werden hervorragend abgebildet, für Kondensatormikrofone, DI-Boxen und externe Preamps stehen 12-V-Phantomspeisung zur Verfügung. Das klingt zunächst nach wenig Spannung, reicht aber in den meisten Fällen aus. Erfreulich ist der Effektbus für den Hi-Z/Mic- und den Mikrofonkanal. Die Effekte klingen angenehm und lassen sich in der Praxis gut einsetzen. Nur bei den Delays vermisse ich den Parameter fürs Eintappen der Verzögerungszeit.
Der Master des internen Pults teilt sich in Main- und Sub-Level auf, mittlerweile eine Tradition bei LD Systems, die ich sehr begrüße. Es zeigt sich nämlich immer wieder, dass je nach Musikstil und Räumlichkeit eine Bassanpassung absolut sinnvoll ist. Wenn also der 10-Zöller nicht genug schiebt, lässt sich jederzeit ein Brikett nachlegen. Sollte der Schub dennoch nicht reichen, könnt ihr am Mono-Out des Mastersystems einen weiteren Subwoofer anschließen, der die Frequenzen unterhalb von 47 Hz bedient. 

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Don Promillo sagt:

#1 - 20.05.2023 um 16:31 Uhr

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Ich habe mir für kleinere Partys das AVS System gekauft und mit 2 zusätzlichen Satelliten erweitert. Ich halte 2 Satelliten pro Seite für Notwendig. Mit einem Satelliten pro Seite klingt die Anlage nicht besonders. Auch verändert sich der Klang je nach Position im Raum doch sehr. Für Zuhause mag es gehen. Da kann man sich den Sweetspot ja so einstellen wo man den gerne hätte. Zur versprochenen Erweiterbarkeit. Es ist kein Problem die Anlage mit Satelliten zu erweitern. Aber man kann die Bassboxen mit oder ohne Mixer nicht einzeln kaufen. Auch das Powerextension System kann man nicht mehr kaufen. Wenn die Bass Box mal Unreparabel defekt ist muss man wieder ein AVS System kaufen. das sind dann mal so ca. 300€ mehr die man ausgeben muss. Die versprochene Flexibilität wird dadurch eingeschränkt. Als sich später die Notwendigkeit ergab die Anlage zu erweitern musste ich das mit einem zusätzlichem AVS System und 2 zusätzlichen Satelliten machen. Falls das jemand auch macht der sollte eine Möglichkeit schaffen für ein Groundlift. Die Bassboxen mit Mixer haben keinen Groundlift. Ich habe das Groundlift mit ca 20 cm langen XLR Kabel bewerkstelligt. Leider lässt sich das Bluetooth nicht abschalten. Der Bluetooth Eingang, Mini Klinke und die Channel 3 und 4 Eingänge teilen sich einen Lautstärke Regler. Einen zusätzliche Kanal für Bluetooth und Miniklinke wäre besser gewesen. Um zu vermeiden das die Anlage jemand kapert stelle ich bei beiden Boxen eine Bluetooth Verbindung mit meinem iPad her. Man kann ja die Audioausgabe auswählen so das nichts vom iPad über Bluetooth ausgegeben wird. Negativ ist das die versprochenen Erweiterbarkeit doch sehr eingeschränkt wird da man nicht alle Komponten einzeln kaufen kann. Der Klang ist in den Höhen und Mitten sehr sauber. Das der Bass unpräzise ist kann ich bestätigen. Die Sprachverständlichkeit ist sehr gut. Auch scheinen mir die Satelliten im Gegensatz zu anderen Säulenanlagen auch in den Höhen einen gewissen Linearray Effekt zu haben. Ich denke das ein Stereo System für bis zu maximal 150 Leute geeignet ist. Wenn man keinen besonderen Druck im Bass erwartet. Die Anlage sieht auch sehr schick aus und ist nicht Aufdringlich. Ich habe LD Systems mal angeschrieben wegen der Erweiterbarkeit. Ich habe bemäkelt das man das Power Extension System nicht mehr kaufen kann. Als Antwort kam, ich solle mir dann doch direkt das Power System kaufen. Naja, diese Antwort passt dann nicht wirklich zur versprochenen einfachen Erweiterbarkeit.

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Ralf sagt:

#2 - 01.07.2023 um 11:27 Uhr

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Moin, Ich habe noch eine dB Bassbox (1000 Watt aktiv). Meint ihr, dass man, wenn man die mit in das Signal dazu baut, das Problem mit der unpräzisen Basswiedergabe lösen kann? LG

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