KRK KNS 6400 Test

Praxis

Verwendung im Studio

Der Ersteindruck von Bequemlichkeit und Leichtigkeit des KRK KNS 6400 wird beim ersten Tragen bestätigt. Das Gefühl einer hohen Geräuschdämpfung kommt allerdings nicht auf. Im Aufnahmeraum konnte ein Schlagzeuger bei moderaten Lautstärken dem Klick-Track nur bedingt folgen. Gerade in den Tiefen hätte ich mir hier etwas bessere Werte gewünscht. Dafür fühlte sich der Sänger der Band unter dem KNS 6400 sichtlich wohl. Von innen nach außen könnte die Dämpfung ebenfalls einen Tick besser ausfallen, liegt aber durchaus noch im vertretbaren Rahmen. Bei der Arbeit unterwegs zog ich zumindest keine wütenden Blicke auf mich, selbst wenn ich zur Kontrolle auch mal höhere Lautstärkestufen aus dem System gekitzelt habe. Auch am Smartphone bekam ich dank der niedrigen Impedanz jederzeit ausreichend Pegel. Im Dauertest wurde der Kopfhörer nicht schwer oder unbequem und ist somit auch für längere Sessions geeignet. Erwähnenswert ist noch das Kabel, das sich dank seiner stärkeren Materialbeschaffenheit praktisch nicht verknotet. Dies hält den Kopf frei für die konzentrierte Arbeit. 

Fotostrecke: 2 Bilder Zum besseren Transport in der beiliegenden Tasche lassen sich die Ohrmuscheln um 90 Grad drehen.

Klangeigenschaften des KNS 6400

Direkt beim ersten Anspieltest war ich positiv überrascht. Der Kopfhörer wartet mit einem sehr ebenen Frequenzgang auf. Erwartet hatte ich zumindest eine leichte Überbetonung der Tiefen, die bei vielen günstigeren Kopfhörermodellen den Eindruck von Kraft vermitteln sollen. Beim KRK KNS 6400 ist dem nicht so. Die Bässe kommen zwar druckvoll, aber nicht pompös daher. Eine straffe Wiedergabe sorgt dafür, dass hier nichts verwischt. In den Mitten sind Details stets gut hörbar und durchsetzungsfähig. Die höheren Mitten und die Höhen sind sehr präsent, ohne sich jedoch zu sehr aufzuspielen oder in den Vordergrund zu treten. Hier wird keine künstliche Brillanz geschaffen, sondern exakt das gespielt, was auch ins vordere Kabelende hinein geht.
Insgesamt erscheint der Klang sehr unmittelbar und direkt. Gerade bei der Nachkontrolle eines Mixes, beim Aufspüren von Details, ist dies eine sehr wünschenswerte Eigenschaft. Beim Mischen selbst jedoch sorgt diese schnell für Ermüdungserscheinungen. Auch lässt sich Räumlichkeit trotz guten Panoramas auf diese Weise nur schwer nachvollziehen. Auch beim einfachen Musikhören kann es schnell passieren, dass der KNS 6400 schnell aufdringlich wirkt.

Linear, aber sehr direkt: KNS 6400 von KRK
Linear, aber sehr direkt: KNS 6400 von KRK
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