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Krank Revolution Jr Pro 50 Test

DETAILS
Auf den ersten Blick macht der Rev Jr Pro 50 einen sehr robusten und roadtauglichen Eindruck. Mit seinen kompakten Abmessungen von 28x23x65 cm (HxTxB) und einem Gewicht von 14,5 kg ist das mit schwarzem Tolex bespannte Topteil wirklich sehr handlich und angenehm zu transportieren. Auf der Kopfseite ist ein Gummigriff angebracht, der sich fast über die gesamte Breite des Verstärkers spannt. Schwarze Metallecken schützen beim Transport und für den sicheren Stand sorgen vier dicke Gummifüße. Frontseitig fällt direkt die schwarze Lochplatte aus Metall auf, die zwei Drittel des Platzes einnimmt. Auf ihr findet sich auch der Schriftzug mit dem Logo.
Unterhalb der Platte liegt das Bedienfeld, das links außen vom Power On/Off-Schalter angeführt wird, der bei eingeschaltetem Amp leuchtet. Einen Standby-Schalter sucht man vergeblich.

Der erste Kanal ist der sogenannte Krank Channel, und bei ihm handelt es sich – wie kann es bei diesem Namen anders sein – um den Zerrkanal. Hier sorgen Sweep-, Bass-, Midrange-, Treble Master- und Gain-Poti für den guten Ton.
Soweit so selbsterklärend, aber was genau macht eigentlich ein Sweep-Regler? Bei ihm handelt es sich um einen parametrischen Equalizer, der abhängig von der Einstellung des Dreiband-EQs arbeitet. Das heißt, dass per EQ der Arbeitspunkt des Sweep-Reglers festgelegt wird. Clever gemacht! So gibt es nahezu unendlich viele mögliche Nuancen, mit denen der Amp auf die Spielweise und Vorlieben des Gitarristen anpasst werden kann.
Weiter gehts mit dem Channel-Schalter, der die Wahl zwischen den beiden Kanälen erlaubt. Und wenn der erste Krank heißt, dann muss der zweite nicht unbedingt Gesund heißen, Kleen geht auch.
Und dieser Kleen-Kanal kommt mit nur jeweils einem Bass-, einem Clean- und einem Volumen-Poti aus. Zugegeben, der Regler „Clean“ ist ebenfalls nicht wirklich selbsterklärend, aber auch hier hat sich Krank etwas Besonderes einfallen lassen. Dieses Poti dosiert die oberen Mitten und Höhen.
Damit erschöpfen sich die Möglichkeiten auf der Vorderseite des Amps, Zeit also, sich seiner Kehrseite zu widmen.

Das obere Drittel der Rückseite ist offen, was der Belüftung der Röhren zugutekommt. Das mittlere Drittel wird von einer schwarzen Lochplatte verdeckt, die sich im Falle eines Röhrenwechsels mit zwei Schrauben entfernen lässt. Ganz unten befinden sich fünf Klinkenbuchsen, ein roter Druckschalter und ein Poti.
Falls irgendwer den Presence-Regler auf der Frontseite vermisst haben sollte, keine Sorge. Der Rev Jr Pro 50 besitzt natürlich einen, nur sitzt der eben hinten! Warum das so ist? Keine Ahnung! Ich würde ihn ehrlich gesagt lieber vorne sehen, da er zumindest bei mir recht häufig zum Einsatz kommt. Er agiert natürlich für beide Kanäle. Ein weiteres Feature des Amps ist der aktiv/passive Röhren-Effekteinschleifweg, der ebenfalls mit einigen Besonderheiten aufwarten kann.
Ein Beispiel: Der Send des eingeschleiften Effektgerätes wird mit der Effekt IN-Buchse des Amps verbunden und das Signal per Kleen Volumen- oder Krank Master-Regler in der Lautstärke angepasst.
Im passiven Modus wird die Signalstärke am Return des Amps durch das Effektgerät bestimmt. Im aktiven Mode ist dafür das FX-Poti, das sich neben der Send- und Return-Buchse befindet, zusammen mit dem Ausgang des Effektgerätes zuständig. Möchte man mit verschiedenen Preamps arbeiten, lassen die sich über die Return-Buchse in den Amp einschleifen, wobei der Preamp des Rev Jr Pro 50 übergangen und das Signal direkt zur Endstufe geleitet wird. Aktiviert wird der Effekt-Loop mit einem FX Boost-Schalter.
Benötigt man mehr Gain, lässt sich die Röhre des FX Loops mit einem kurzen Klinkenkabel „jumpern“ und als zusätzliche Gainstufe einsetzen. Als Endstufenröhren kommen zwei Sovtek 5881/6L6 zum Einsatz, vorstufenseitig hat Krank drei hochwertige 12AX7 Kolben verwendet.
Auch die obligatorischen Klinkenbuchsen zum Anschluss der Lautsprecherbox finden sich hier. Folgende Kombinationen sind möglich:
1 x 16 Ohm, 1x 8 Ohm oder 2 x 16 Ohm Boxen.
Solange der Widerstand 8 oder 16 Ohm beträgt, lassen sich natürlich auch andere Bestückungen realisieren. Mit dem Ohm-Selector wählt man zwischen den beiden Werten. Musiker, die viel unterwegs sind und auch im Ausland spielen, kennen das Problem: Was tun, wenn man einen 220 Volt Amp hat, aber aus der Steckdose nur 110 rauskommen? Ganz einfach: Lässig hinter den Amp greifen und umschalten! Das ist bei dem kleinen Topteil nämlich möglich. Und wenn die Sicherung den Geist aufgeben sollte, dann lässt die sich auch recht komfortabel wechseln, ohne den Amp aufzuschrauben.
Jedenfalls zeigt sich schon jetzt, dass in diesem Topteil eine ganze Menge Erfahrung und Ideen stecken, und ich bin umso mehr gespannt, wie es sich an einer Box schlägt.

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