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Korg Monotron Test

Details

Aus einer kleine Schachtel mit der Aufschrift „Go-Anywhere Analog“ befördere ich meinen heutigen Testkandidaten ans Tageslicht: das Korg Monotron. Rein äußerlich handelt es sich dabei um ein schlichtes, solides Plastikgerätchen. Es ist wirklich noch kleiner, als ich dachte, und erinnert mich stark an zwei weitere Produkte aus dem Hause Korg. Ich krame mal schnell mein Stimmgerät und mein Metronom mit sehr ähnlichen Abmaßen aus der Schublade …

Beim Korg Monotron handelt sich jedoch nicht nur um ein Helferlein für Musiker, sondern um einen echten, wenn auch in seinen Möglichkeiten stark begrenzten Klangerzeuger. Seine spielzeugartige Ribbon-Tastatur macht ihn dabei nicht weniger zur Kuriosität. Die (regelbaren) Bausteine der Klangerzeugung sind ein frei stimmbarer VCO mit Sägezahnwelle, ein 12dB Lowpassfilter (so war es zumindest bei MS-10 und MS-20) mit regelbarer Filterresonanz und ein LFO! Es wäre wohl etwas zu gemein, hier auch noch den unfreiwilligen Rauschgenerator aufzuzählen … Fakt ist: Das Monotron rauscht deutlich!

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Auf der Oberfläche des Synthesizerchens befindet sich oben rechts ein eingebauter Lautsprecher, der so gut klingt, wie es eben ein so kleiner Lautsprecher in dieser Preisklasse kann. Deutlich mehr audiophile Freude kommt auf, wenn man das Monotron an einen Kopfhörer oder eine Abhöre anschließt.

In der Mitte findet man einen Schalter und fünf Potis und ganz links den On-/Off-Schalter, mit dem man gleichzeitig auch festlegt, welche Funktion der LFO haben soll. Dieser kann wahlweise die Tonhöhe (Pitch) oder die Eckfrequenz des Filters (Cutoff) modulieren und ist in Tempo (rate) und Intensität (int.) frei regelbar. Schön ist, dass das Poti „rate“ im Tempo des LFO blinkt! Rechts neben dem On-/Off-Knopf wartet das Poti „pitch“, das zur Stimmung des Oszillators dient. Die ist in einem sehr großen Bereich über viele Oktaven möglich, mehr als mein Ohr eindeutig zu identifizieren vermag. Die letzten beiden Regler „cutoff“ und „peak“ ermöglichen es, die Eckfrequenz und Resonanz des Lowpass-Filters zu bearbeiten. Darunter folgt dann die Ribbon-Touch-Tastatur, bestehend aus einer Metallplatte mit 16 aufgemalten Tasten. Anschlagdynamik, Aftertouch oder ähnliche Luxusparameter gibt es bei einem solchen Keyboard logischerweise nicht.

Auf der Rückseite sind eine Kalibrierschraube, ein Kopfhörerausgang und ein Audio-Eingang (beide Miniklinke) sowie ein Rad für die Gesamtlautstärke angeordnet, leider jedoch kein MIDI Interface. Der Anschluss einer externen Tastatur, eines Sequenzers oder sonstigen MIDI-Controllers ist also nicht möglich. Auf der Unterseite des Monotrons befindet sich das Batteriefach für zwei AAA-Batterien. Diese stellen die einzige Energiezufuhr für das Monotron dar, die Möglichkeit, ein Netzteil anzuschließen, gibt es nicht. Für einen ausreichenden Batterievorrat sollte also stets gesorgt sein!

Die Bedienungsanleitung, die eigentlich mehr ein mehrfach gefalteter Beipackzettel ist, verrät mir, dass man dem Monotron eine Aufwärmzeit von 30 Sekunden gönnen sollte, bevor es die Stimmung halten kann. Also auch noch recht temperaturempfindlich, die kleine Diva! Bei größeren Schwankungen können sich der Tonumfang der Ribbon-Tastatur und die Frequenz des LFOs verändern, warnt das Manual. Mit der rückseitigen Kalibirier-Schraube lässt sich zwar im Zweifelsfall das Gröbste beheben, da es den meisten Anwendern bei diesem Instrument wohl aber weniger um Präzision in Sachen Rhythmik oder Intonation geht, sind eigenmächtige Verstimmungen sicherlich oft verschmerzbar, oder vielleicht sogar willkommen!?

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