König und Meyer K&M 12190 und 12195 Test

Praxis

K&M 12190

Der Aufbau geht wirklich kinderleicht von der Hand. Einmal die Ablagefläche hochklappen, danach die Bodenplatte, dann das 60 x 30 x 315 mm lange, wahrlich solide Stahlrohr in der dafür vorgesehenen Ausfräsung platzieren, den gewünschten Neigungswinkel einstellen und über die griffigen Flügelschrauben festziehen. Bingo. Als nächstes ist es sinnvoll, die Gummipads anzukleben. Geeignete Positionen für oben und unten können bei Bedarf der Aufbauanleitung entnommen werden. 

Fotostrecke: 5 Bilder Mit wenigen Handgriffen …

Einsatzhöhe, Fläche, Winkel

Die horizontale Einsatzhöhe liegt bei 320 mm und die Ablagefläche lässt sich je nach Anforderung in drei weiteren Stufen neigen, sodass Winkel von 0 – 35° erzielt werden können. Die Auflageplatte selbst ist knapp 27 x 30 cm groß und verjüngt sich nach hinten. Als Standfläche beansprucht der (leicht trapezförmig zulaufende) 12190, gemessen an der Vorderseite und der Achse ebenfalls circa 27 x 30 cm. Auflage und Standplatte sind je rund 4 mm stark. Die maximale Belastbarkeit des Ständers wird im Datenblatt nicht beziffert.

Fotostrecke: 5 Bilder Stahlrohr und passgenaue Ausfräsung

Laptop und Tablet

Beginnen wir mit Notebooks: Das MacBook 13 Zoll – sitzt wie eine Eins. Das MacBook 15 Zoll ebenso. Das 17 Zoll HP-Book vom Kollegen (klar, nicht unbedingt das Reisebesteck eines DJs, aber dennoch erwähnt): Auch das hat noch Platz und ragt dabei nur etwa 4,5 cm von seinen fast 28 cm Tiefe über die Platte. Ist jedoch das Laptop-Gehäuse nach vorn heraus äußerst stark abgerundet, kann es bei starker Winkelung über die Anschlagstifte des Ständers gleiten. Dies nur als Hinweis, denn der Ständer kann natürlich nichts für potenziell schwierige Notebook-Konstruktionen.
Mein iPad Air liegt sowohl horizontal als auch vertikal gut auf, keine Frage, auch wenn es nur 10 Zoll groß ist. Besonders hilfreich für den Praxiseinsatz sind dabei die Auflagebolzen. Diese können in einer Nut von jeweils 85 mm Länge frei positioniert werden, womit sie zwischen 10 cm und 26 cm horizontalen Abstand zueinander aufweisen.

Grooveboxen und Controller

Ich fasse mich kurz: NI Maschine MK3 sitzt wie angegossen auf der Ablagefläche und man kann prima darauf spielen, weil der Ständer auch bei impulsiverem Fingerdrumming nicht kippelt. Mit Querformaten bis zur Größe eines Peak-Synth sehe ich keine Probleme. Akai Force ist zu tief und ragt somit zu weit hinten raus. Würde ich einen Mixer draufstellen wollen? Einen DJM-900 eher nicht, einen t.mix 1202 FX dagegen schon und vielleicht auch einen kleineren DJ-Controller wie den DDJ-SP1 oder einen Hercules Inpulse 200 oder, oder … 

Fotostrecke: 2 Bilder König und Meyer K&M 12190 mit 15-Zoll-MacBook

Manchmal ist Stellplatz ja auch knapp bemessen und nicht selten muss man dann improvisieren, beispielsweise den Laptop Ständer im DVS-Einsatz unter den Plattenspieler schieben. In Scratch-Position geht das nicht, in Mix-Position schon eher, vorausgesetzt die Standfüße liegen weit genug auseinander und es sind ein paar Millimeter Luft zwischen Boden und Chassis, was bei meinen Vestax-Turntables problemlos gelang. Außerdem muss durch die 60 mm Standrohrtiefe nach hinten raus genug Platz sein.
Durch die dreifache Winkelung lässt sich die aufliegende Gear sehr gut an die Erfordernisse anpassen. Der Laptop soll plan horizontal aufliegen? Kein Ding. Oder doch angewinkelt, damit man besser an die Tasten gelangt? Das geht. Die Groovebox muss getriggert werden, Pads gespielt werden, Controller-Knobs gedreht werden? In einem Winkel von bis zu 35 Grad ist alles machbar und da die Träger in einer Ausfräsung einrasten, hält die Platte bombenfest.
Schade finde ich, dass es keine Zusatzablage gibt, gern auch optional erhältlich, beispielsweise für ein mitgeführtes Audiointerface, einen Mix-Recorder oder andere nützliche Dinge. Dabei hätte sich das vielleicht ganz simpel mit zwei, drei Bohrungen erledigen lassen – aber gut, es ist, wie es ist.

Fotostrecke: 2 Bilder König und Meyer K&M 12190 mit iPad, Anschlagbolzen minimaler Abstand

K&M 12195

Auch hier bedarf es nur weniger Handgriffe, um das Teil aufzubauen – klasse. Was mir am 12195 besonders gut gefällt, ist die Möglichkeit zur Anwinkelung von Gerätschaften mit flexibler Neigung und flexibler Arbeitshöhe, was beim Geschwistermodell in der Form nicht möglich ist. Der Ständer steht gut, auch Aufgrund seines nicht zu unterschätzenden Eigengewichts in Kombination mit der massiven Bodenplatte. Für Hochkant-Gerätschaften ist der Ständer nicht weniger gut zu gebrauchen als für Horizontalausleger und man profitiert zudem vom flexiblen Fußstück.

Fotostrecke: 4 Bilder Z-Style: K&M 12195

Vielleicht nicht unbedingt im Sinne des Erfinders (und bitte Unterlegscheiben nutzen, damit es nicht zu Kratzern kommt): Die Bolzen lassen sich auch andersherum am „Kopf der Platte“ befestigen. Bei einige Geräten hätte ich mir allerdings ein Verlängerungsstück für den Bolzen gewünscht, um vorn abgerundete Chassis (z.B. Pioneer Toraiz SP16 oder 17-Zoll Test-Notebook) besser zu halten.

Fotostrecke: 2 Bilder Andersherum würde eigentlich auch gehen, aber bitte mit Unterlegscheibe

Unterm Strich sehe ich K&M 12190 und 12195 nicht nur im mobilen Szenario oder Live-Einsatz, denn sie sind auch im Studio, lokalen Gear-Setup oder dort, wo zwischendurch immer wieder einmal eine zusätzliche Stellfläche nötig ist, eine verlässliche Lösung.

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