Praxis
Sound
Die Sopranukulele von Kai hat eine bombige Attack und das seitliche Schallloch liefert dem Spieler dabei ein direkteres Klangerlebnis. Typisch für die Soprangröße müssen wir uns mit einem recht kurzen Sustain zufriedengeben und die Töne wirken in den hohen Lagen sehr kurzatmig. Dafür haben wir den klassischen Ukulele-Sound mit einer schnellen Tonentfaltung und präsenten Höhen. Auch eine gute Portion Mitten ist vorhanden und so setzt sich das Sopranmodell von Kai im Kontext mit anderen Ukulelen sehr gut durch – für die Liedbegleitung in den unteren Lagen absolut zu empfehlen. Durch das seitliche Schallloch ist die kleine KSI-20 von Kai Ukulele auch im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten für den Spieler noch besser zu hören und zu kontrollieren. Außerdem sieht sie mit dem Pacific-Walnut-Holz wirklich toll aus und bietet sich als perfekter Reisebegleiter an.
Die KCI-20 verfügt als Konzertgröße gegenüber der Sopranukulele natürlich über ein reichhaltigeres Fundament mit ihrem größeren Korpus und der längeren Mensur. Der Sound ist fülliger und hat generell mehr Sustain, also einen länger klingenden Ton. Auch hier finden wir eine zackige Tonentfaltung. Reichlich Mitten sorgen für ein direktes, durchsetzungsstarkes Klangbild. Freunde der weichen, sanften Töne sollten sich allerdings ein anderes Kai-Modell anschauen, denn die 20 Serie hat generell einen eher klaren und geradlinigen Ton mit reichlich Mitten und eher etwas weniger Bässen – eine eigenständige Klangfarbe, die mir vor allem im Zusammenspiel mit anderen Ukulelen viel Freude macht. Das Sustain in den hohen Lagen ist in Ordnung und die einzelnen Saiten sind sehr ausgewogen in Lautstärke und Klang.
Zu guter Letzt darf die KTI-20 von Kai Ukulele zur Aufnahme. Sie hat ein straffes Klangbild mit einer kleinen Portion mehr Fundament als die Konzertgröße, reichlich Mitten und klare Höhen. Das Sustain könnte etwas ausgeprägter sein, dafür ist die Ansprache umso klarer. Auch sie setzt sich im Kontext mit anderen Ukulelen dank der ausgeprägten Mitten-Range gut durch. Hier fällt mir der Klangeinfluss der Öffnung in der Zarge besonders stark auf. Man hat dadurch ein klares, transparentes Klangbild mit einer direkten Ansprache.
Das klangliche Konzept von Kai Ukulele geht voll auf. Die experimentierfreudige Firma hat mit der 20 Serie ein ganz eigenes Klangkonzept umgesetzt. Walnuss und die Zargenöffnung bieten dem Spieler ein direktes und differenziertes Klangerlebnis. Generell ist die 20 Serie mittenbetont und hat viel Kontur im Klang. Seichte, weiche Klänge lassen sich ihr nur schwer entlocken, dafür kann sie im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten gerne mal die Ellenbogen ausfahren und sich sehr weit vorne im Klangbild platzieren.
