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JBL Nano Patch+ Test

Ergonomie und Haptik

Ergonomie und Haptik

JBLs Nano Patch+ ist eine kleine Kiste – vier ordentliche Kabel an der Rückseite, die hinter einem Tisch durchängen, können den Monitorcontroller zwar nicht durch ihr Eigengewicht vom Tisch ziehen, sorgen aber trotz Gummifüßen bisweilen dafür, dass er sich ein wenig hin- und herbewegt. Ein wenig hoch gebaut wird er für manche User sein, sodass man beim Regeln den Handballen nicht auf der Tischplatte lassen kann. Allerdings bin ich sowieso der Meinung, dass man nicht ständig am Abhörpegel herumdrehen sollte, besonders im Mix, da das menschliche Ohr Frequenzen je nach Pegel unterschiedlich bewertet. Die Gängigkeit des Potis ist aber gut auf das Gehäusegewicht angepasst: Wäre es schwerer, würde man den gesamten Controller mitdrehen, wäre es leichter, wäre ein präzises Einstellen kaum noch möglich und die Gefahr des versehentlichen Verstellens schon bei Berührung höher. 

Fotostrecke: 4 Bilder Durchaus hoch gebaut: JBL Nano Patch+

Mute knackfrei

Der Mute-Schalter arbeitet weitestgehend ohne eigene Knackgeräusche. Warum ich hier die reichlich ungelenke Formulierung „weitestgehend ohne eigene Knackgeräusche“ wähle, hat einen triftigen Grund: Zwar produziert der Schalter selbst nichts, was im Signalweg und somit auf den angeschlossenen Boxen hörbar sein könnte, doch schaltet er abrupt, also ohne jegliches Ramping. Erwischt man also eine niederfrequente Schwingung mit ordentlich Pegel, wird diese ohne jegliche Integrationszeit abgerissen oder mit steiler Flanke durch das Kabel gedrückt. Dass das knackst, kann sich jeder vorstellen, der mit seiner DAW, einem Sampler oder seinem Audio-Editor einmal an einer solchen Stelle geschnitten hat. 

Der Monitorcontroller auf einem Production-Desk während des Tests.
Der Monitorcontroller auf einem Production-Desk während des Tests.

L/R-Gleichlauf und Klangfärbung für Geräteklasse ok

Bei Lautsprecherpärchen achtet ein Hersteller darauf, dass die Fertigungstoleranzen gering sind, oder er matcht sogar. Wenn allerdings schon die beiden Signale, die zu den Lautsprechern hinlaufen, unterschiedlich sind, wird dieses Bemühen konterkariert. Daher ist es ein wichtiges Kriterium von Monitorcontrollern, den linken und rechten Kanal möglichst gleich zu behandeln. Das schafft der JBL Nano Patch+ auch gut für ein Gerät seiner Preisklasse: Mein Testgerät hat einen winzigen, unerheblichen Hang zum linken Kanal im höchsten Pegelbereich, wird absolut mittig direkt darunter, um dann im unteren Drittel etwas nach rechts zu hängen. Kritisch ist immer – und so auch hier – der Weg von minus Unendlich zu den sehr geringen Pegeln, das hat allerdings keine Praxisrelevanz. Pegelsprünge finde ich allerdings auf dem gesamten Regelweg keine, das ist keine Selbstverständlichkeit. Ich will allerdings nicht verschweigen, dass diese Abweichungen von Gerät zu Gerät unterschiedlich sein können, das Stichwort lautet „Bauteil-Serienstreuung“.

Dass kaum Bauteile im Nano Patch verbaut sind, bedeutet natürlich auch, dass sich kaum Auswirkungen auf den generellen Sound feststellen lassen. Ist das Gerät mit 0 dB Reglerstellung in die Abhörkette integriert, kann man minimalen Pegelverlust und eine winzige Veränderung in den Höhen wahrnehmen. Klar: Es sind neben dem Poti und ein paar Lötstellen auch zusätzliche Kontaktstellen durch die Stecker und ein wenig längere Kabelwege im Signal. Einen Unterschied zwischen XLR und Klinke konnte ich nicht verlässlich ausmachen, zur reinen Verwendung von Miniklinken (und den typischen dünnen Käbelchen) hingegen schon. Alles kein Beinbruch. Interessant übrigens, dass sich auch bei der Schärfe von Positionen im Stereobild keine signifikanten Änderungen ergeben – den Crosstalk hat man also ausreichend im Griff. 
Und so zeigt sich im Gesamtbild, dass man mit dem kleinen JBL-Controller ein hilfreiches und gut nutzbares kleines Tool erhält – das nachfolgende Video zeigt den Nano Patch+ im Betrieb:

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sylvie sagt:

#1 - 01.08.2016 um 07:40 Uhr

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Das NANO Patch ist preiswert, sieht gut aus und tut was es soll, ABER: mein Gerät knackt immer an der gleichen Stelle. Das behob Einsendung und "Reperatur" zum Händler nur 2 Tage, dann knackte es wieder. Das ist zum Ko, Heulen! Jeden Morgen dieses Geräusch! Hin- und Herdrehen des Knopfes lindert nur schwach. Kann mir jemand helfen? Danke, sylvie

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