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JBL IRX 108BT und IRX 112BT Test

Praxis

Beginnen wir direkt mit dem Bluetooth-Interface. Dessen Verwendung ist denkbar einfach. Bluetooth-Taste am Aktivmodul drücken und in den Bluetooth-Einstellungen des Smartphones oder Computers den Eintrag „JBL IRX“ suchen, dann auf „verbinden“ drücken. Mit einer kurzen Tonabfolge bestätigt die JBL IRX eine bestehende Verbindung. Möchte man die Bluetooth-Wiedergabe parallel zu einem Mikrofonsignal nutzen, dann bietet es sich an, die Lautstärke des Bluetooth-Signals mit der Signalquelle (z. B. Handy) zu regeln.
Wer nur die Bluetooth-Wiedergabe benötigt (Partyalarm), der sollte die Lautstärkeregelung an seinem Smartphone oder Computer voll ausschöpfen und die Lautstärke der Box über das Master-Volume-Poti bestimmen. In der Praxis stelle ich fest, dass die Bluetooth-Schnittstelle wirklich gut funktioniert, selbst bei einer Entfernung von 11 bis 12 m war bei direkter Sichtverbindung die Übertragung über Stunden hinweg stabil. Daumen hoch für die einfache Bedienung!
Das gilt auch für die EQ-Presets und den Bass-Boost. Da sollte für jeden etwas Passendes dabei sein. Der Unterschied zwischen der „Music“- und „Flat“-Einstellung ist nicht wirklich dramatisch, dafür werden in „Vocal“ reichlich Low-Mids gefiltert, was Gesangsstimmen klarer gestaltet. Die Einstellung „Speech“ ist ähnlich veranlagt, verfügt aber über ein deutlich hörbares Low-Cut-Filter, das Nahbesprechungseffekte im Zaum hält.
Gut, dass die Box auch in der Flat-Einstellung ihren angenehmen Grundklang behält und nicht die gefürchtete Mittensäge auspackt. Als nächstes checke ich den AFS Feedback-Unterdrücker, dessen Algorithmus aus dem Hause dbx stammt. Wie zu erwarten funktioniert der dbx-Schaltkreis wirklich gut. Je höher die Koppelfrequenz, desto schneller wird die Frequenz erkannt und gezielt entsorgt. Aber auch typische Low-Mid-Koppelfrequenzen spürt der AFS auf und beseitigt diese ohne deutlich hörbare Klangeinbußen.

Fotostrecke: 6 Bilder JBL IRX 108BT und IRX 112BT bieten guten Sound und …

Ebenfalls sehr gut umgesetzt ist die Ducking-Funktion. Zum Test spiele ich Musik über Bluetooth ein und docke ein SM57 am Kanal 1 der Box an. Sobald das Mikrofon besprochen wird, wird bei aktivierter Ducking-Funktion die Musik schnell und sanft in der Lautstärke reduziert. Wird das Mikrofon nicht mehr besprochen, regelt sich die Musik automatisch auf die zuvor eingestellte Lautstärke zurück. Einfacher geht es nicht. Für einen Hochgeschwindigkeitstest habe die Boxen in einen Rockclub eingeladen. Hier lassen sich die Boxen problemlos bis zur Belastungsgrenze betreiben. Über ein Midas M32 spiele ich einen virtuellen Soundcheck in die Boxen ein und lausche gespannt. Was mir als erstes auffällt: Die kleine IRX 108BT ist erwartungsgemäß etwas leiser als die große Schwester.
In puncto Tiefgang nehmen sich die Boxen nicht viel. Die IRX 112BT ist allerdings einige dB lauter und operiert unter Volllast noch ein wenig souveräner als die kleine Variante. Mit aktiviertem Bass-Boost ist die Maximallautstärke bei beiden Boxen spürbar schneller erreicht. Ohne künstlichen Bass-Schub bieten bei Boxen genug Pfund, um sich auch gegen eine lautere Band-Backline behaupten zu können. Brutale SPL-Monster sind beide Boxen nicht, dafür gefällt mir der durchweg angenehme Grundklang, der sich vielseitig einsetzten lässt.
Nach einiger Zeit unter Volllast werfe ich einen Blick in der Amp-Modul. Lüfter oder Luftschlitze sucht man vergebens, dafür sitzt das Modul gut abgeschirmt vom Rest der Box in einer Aluminiumschale, die auch als Passivkühlung dient. Die Verkabelung der Bauteile ist für den günstigen Preis erstaunlich sauber und professionell ausgeführt. Auch mit hitzebeständigem Kleber wurde nicht gespart, um System relevante Bauteile für das harte Leben on the road zusätzlich zu fixieren. Hinter dem Aktivmodul sitzen die Treiber. In der IRX-Serie werden einfache Ferrit-Schallwandler verbaut, was nicht weiter überraschen dürfte. Schwarzer Dämmstoff im Inneren der Box soll etwaige Gehäuseresonanzen dämpfen. Ein sinnvolles Detail, das in dieser Preisklasse gerne mal der dem Rotstift zum Opfer fällt.
Das Konzept der IRX-Reihe hat Hand und Fuß. Guter Klang und eine Reihe sinnvoller Funktionen empfehlen die Box für die unterschiedlichsten Anwendungen. Überzeugende Boxen für Einsteiger und auch für Verleiher. Diese können die günstigen JBL IRXe im dry hire für Partys und Kleinbaustellen zur Verfügung stellen und dürfen sicher sein, dass der Sound stimmt und dass Fehlbedienungen dank der intuitiven Bedienbarkeit im Grunde ausgeschlossen sind.

Kommentieren
Profilbild von JJ

JJ sagt:

#1 - 12.01.2022 um 14:36 Uhr

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Hey!
Kann man auch 2 Lautsprecher per Bluetooth als Stereo Pärchen betreiben?Wie schaut dann das Delay aus? (Bei meinen kleinen JBLs geht das aber mit wesentlich mehr Delay wie mit nur einem Speaker. Bei Playback oder open air Kino ist das dann schon störend)

Profilbild von Gerry

Gerry sagt:

#2 - 11.05.2023 um 21:37 Uhr

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Hatte den Monitor als e-drum-Monitor zulegen wollen, der Sound hätte mich auch klar überzeugt, wo alle Elemente der e-drum sehr gut geklungen haben, aber zumindest bei der von mir erhaltenen Box gab es ein recht deutlich wahrnehmbares Grundrauschen und dies spitzte sich bei Pegelerhöhung noch zu mit einem hochfrequenten Knirschgeräusch, dass die Box nur wieder zurück senden konnte!

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