Image-Line FL Studio 12 (Producer Edition) Test

Praxis

Windows und MAC

Lange Zeit gab es FL Studio ausschließlich für Windows-PCs. Die Mac-Version befindet sich zum Zeitpunkt des Tests im Alpha-Stadium. Beim ersten Start gibt die DAW eine Warnung raus, dass die Nutzung mehrerer Bildschirme Probleme verursachen kann und sie daher abgeklemmt werden sollten. Grafik-Fehler treten hin und wieder auf und ein zweiter Bildschirm ist schlicht und einfach nicht nutzbar. Schade, denn das wird bei den vielen Einzel-Fenstern der DAW sehr schnell unübersichtlich.

Bedienung

Kurz vorab: Trotz der aufwendigeren und 8K-fähigen Bedienoberfläche und einem prall gefüllten VST-Ordner startet die DAW noch immer nach ca. 3 Sekunden – da könnten sich manch andere eine Scheibe von abschneiden! FL Studio ist nach wie vor eine DAW, mit der man sofort starten kann, ohne sich lange mit Einrichtungen und Routings zu beschäftigen – beim ersten Start den Audiotreiber auswählen und los geht’s!
Mit dem Default-Projekt sind gleich eine Handvoll Drums geladen, mit denen sich gleich ein Grundrhythmus programmieren lässt. Die Sounds sind dann On-the-Fly austauschbar und auch weitere Klangerzeuger und Samples lassen sich ohne Unterbrechung in den Groove einarbeiten, während das Pattern fleißig rundläuft. Im Vergleich zu vorigen Versionen sind sowohl Pattern als auch Pianorolle innerhalb einer Spur nutzbar – man muss sich also nicht mehr für eins von beiden entscheiden, sehr gut! So kann man einen Sound erst mal als Pattern programmieren und hat dennoch die Option, die Pianorolle zu öffnen, um beispielsweise die Tonhöhe zu programmieren oder dessen Werkzeuge, beispielsweise das Pinselwerkzeug, Akkorde oder weiteres, zu nutzen. Wie einfach man von Steps in Pianorolle umschaltet, seht ihr in folgendem Video.

Überarbeiteter Browser

Der Browser wurde mit Kategoriereitern ausgestattet, die mit aussagekräftigen Icons für eine bessere Übersicht sorgen. Auch schön: Es lassen sich wahlweise alle Files, nur die im aktuellen Projekt vorhandenen Dateien oder aber ausschließlich Plug-ins anzeigen – je nachdem, was man sucht, kommt man so noch schneller ans Ziel. Wer noch schneller finden möchte, nutzt die Suchfunktion! Auch ist es fortan möglich, Dateien direkt im FL Studio Browser zu löschen – bisher musste man dazu den Umweg über den Finder (Mac) beziehungsweise Explorer (Windows) gehen.

Ein übersichtlicher Browser beschleunigt die Suche.
Ein übersichtlicher Browser beschleunigt die Suche.

Was fehlt noch?

Die Aufnahme und Editierung von Audio ist in FL Studio zwar möglich, jedoch im Vergleich zu anderen DAWs wie Apple Logic oder Steinberg Cubase recht unpraktisch gelöst. Das ist auch in Version 12 nicht anders. Für einfache Aufnahmen von Samples oder kurzen Passagen, die nicht viel Editierung benötigen, sind die Möglichkeiten ausreichend. Um größere Bandaufnahmen oder vergleichbar umfangreiche Projekte zu bearbeiten, wird die Arbeit mit Edison (FL Studios Editor) auf Dauer anstrengend und umständlich. Auch Basic-Features, wie das Setzen von Crossfades zweier Audioclips, sucht man hier vergeblich. In puncto Audioaufnahme und -bearbeitung ist also noch viel Luft nach oben, um dem Titel „DAW“ (Digital AUDIO Workstation) gerecht zu werden.

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