IK Multimedia Syntronik Test

Praxis

Installation der Sounds

Um den Download durchzuführen, sollte definitiv eine schnelle Internetverbindung zur Verfügung stehen. Etwas Zeit und Geduld sollte man auch mitbringen. Die Downloadgröße beträgt über 50 GB, wobei jedes Synthpaket einzeln heruntergeladen werden muss. Hinzu kommt, dass man für jedes Paket dann eine eigene Installationsroutine durchlaufen muss, was insgesamt äußerst umständlich gelöst wurde!
Einen Vorteil hat das Ganze aber: Der Datenträger des Rechners wird nur mit den Paketen befüllt, die man tatsächlich haben möchte. Bei 50 GB Content lohnt es sich auf alle Fälle auszusortieren, was man wirklich braucht. Wer den Download umgehen möchte (oder muss), greift besser zur 30 Euro teureren Boxed-Version.

Warum einfach, wenn es auch umständlich geht: Jedes Synth-Paket wird einzeln heruntergeladen und installiert.
Warum einfach, wenn es auch umständlich geht: Jedes Synth-Paket wird einzeln heruntergeladen und installiert.

Sounds laden und schichten

Das Plug-in ist skalierbar, wodurch es je nach Bildschirmauflösung passend eingestellt werden kann, sehr schön! Das Interface selbst ist abgesehen von den Settings in fünf Sektionen unterteilt, die sich in der Kopfleiste auswählen lassen: Layer, Browser, Layer-Mixer, FX und Arpeggiator. Beim Start zeigt der Synth standardmäßig die Browser-Ansicht, in der links die Synths fotorealistisch dargestellt werden. Kategorien, Attribute und Suchfunktion erleichtern die Soundsuche. Pro Instanz stehen vier Layer (A, B, C, D) zur Verfügung, in die sich jeweils ein Preset – auch unterschiedlicher Synths – laden lässt. Das ermöglicht flexible und leicht durchführbare Sound-Layerings und Splittings. Etwas unpraktisch ist, dass im Layer-Mixer nicht alle geladenen Klänge gleichzeitig sichtbar sind, sondern immer nur der aktuell selektierte. Das macht das Abmischen in Lautstärke und Panorama der Layer etwas umständlich.

Fotostrecke: 2 Bilder Übersichtlicher Browser

Dynamische Bedienoberfläche

Hat man sich einen Klang geladen, bietet die Bedienoberfläche die zum Synth passenden Parameter auf einer fotorealistischen Bedienoberfläche. Allerdings sind nicht alle Parameter der Originale verfügbar – würde auch keinen Sinn machen, schließlich handelt es sich um Samples, in denen der Klang weitestgehend festgehalten ist. Mit dabei sind Oszillatoren inklusive Tune und Detune, die Filter-Sektion mit den besagten Models sowie Filter- und Amp-Hüllkurven. Pro Preset dient ein zusätzlicher LFO mit fünf Wellenformen zum Modulieren von Panorama, Tonhöhe und Filter – an Bewegung mangelt es den Klängen also schon mal nicht.

Effekte im 500er-Style

Jeder Klang verfügt über fünf Effekt-Slots, die optisch an die System-500-Module angelehnt sind. Leider ist es nicht möglich, bereits geladene Effekte on the fly im Signalfluss zu tauschen, wie man es vom Slate Digital Virtual Mix Rack kennt.
Schön dagegen ist, dass die eigenen Layerings sich inklusive der Effekt-Ketten abspeichern lassen. Das Soundschrauben macht mit den Effekten einfach Spaß und ist durch den 500er-Look sehr übersichtlich gehalten!

Ein Arpeggiator pro Layer

Jedem Layer steht ein eigener Arpeggiator zur Verfügung, der neben dem Spielen typischer Arpeggio-Muster wie Up, Down, Chords und weiteren auch das Programmieren von Sequenzen inklusive Semitones von -12 bis +12 erlaubt. Durch die Kombination von Splittings und Arpeggiator ist es demnach möglich, in einem Split Sounds mit Arpeggiator oder Sequenzen zu spielen und darüber andere Sounds mit Melodien oder Chords zu spielen, genial!

Fotorealistische Bedienoberflächen verfügen je nach Synth über entsprechende Parameter.
Fotorealistische Bedienoberflächen verfügen je nach Synth über entsprechende Parameter.

Authentischer Sound

Nicht nur die Ausstattung, sondern auch der Klang ist überragend! Das Schöne ist, dass Syntronik beim essentiellen Part der Synths – den Oszillatoren – auf Samples zurückgreift, die von den Hardwaregeräten aufgezeichnet wurden. In Kombination mit Round-Robin und der Drift-Technologie ist der Klangcharakter einfach authentisch. In den folgenden Klangbeispielen könnt ihr euch einen kleinen Eindruck von der Library verschaffen.
Audio Samples
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01. Minimod: Bass – Detroit Bassline 02. Minimod: Lead – King Lead SM 03. Minimod: Pad – Digi Angels Aura 04. Minimod: Bass – MiniM Bass 05. OXa: Bass – Oxa Saw Bass 06. Oxa: Pad – Classic Analog Pad 07. J-8: Bass – Low Fatness 08. J-8: Lead – Really Full Lead 09. J-8Echo – Mallet 10. J-8: Brass – A Fade Away Brass 11. T-03: Saw – Long Fall Mono Glide 12. T-03: Saw – Long Fall Mono Glide (Distortion 100%) 13. Pro-V: Lead -Triangle Light 14. Pro-V: Lead – Saw 5th Dist Lead Light 15. V-80: Bass – Industrial Bassline 16. V-80: Lead – Forza Lead 17. V-80: Seq – Noise Sequence

Gelungene Filter Modelings

Die Filter-Emulationen hinterlassen ebenfalls einen guten Eindruck. Da es kein INIT-Preset gibt, habe ich für die folgenden Klangbeispiele eine Sägezahn-Wellenfom aus den TR-303-Presets ausgewählt und durchfahre diese mit allen verfügbaren Filtern. Klanglich können auch diese voll und ganz überzeugen und die gemodelten Charaktere sind deutlich zu erkennen. Der jeweilige Anfangsbuchstabe lässt auch visuell auf das jeweilige Filter-Model schließen. Besonders gut gefällt mir dabei auch der Drive, mit dem man so gut wie jedem Preset ohne mit der Wimper zu zucken eine ordentliche Portion Sättigung beigeben kann! Mit den Synth-Filter-Kombinationen ist man zudem sehr flexibel.
Audio Samples
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18. T-03-Saw: Filter M-Type 19. T-03-Saw: Filter R-Type 20. T-03-Saw: Filter C-Type 21. T-03-Saw: Filter O-Type 22. T-03-Saw: Filter Phaser 23. T-03-Saw: Filter Formant
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