ANZEIGE

HK Audio LUCAS NANO 600 Test

Praxis

Die gut geschützten und im Transportschacht des Woofers befestigten Satelliten sind einfach zu lösen und herauszunehmen. Mit 1,2 kg Gewicht macht es fast schon Spaß, die Satelliten auf ein Stativ zu montieren. Zwei Verbindungskabel mit Speakonanschlüssen verlegen, die Aktivbox mit Netzstrom versorgen und schon kann’s losgehen.

Kleiner geht´s kaum...zumindest nicht bei dem Schalldruckpegel!
Kleiner geht´s kaum…zumindest nicht bei dem Schalldruckpegel!

Die ersten Tests im Stereomodus habe ich mit der reinen Wiedergabe eines Zuspielers mit verschiedenen Musikgenres durchgeführt. Grace Jones mit „Slave to the Rhythm“ glänzte akustisch und zeigte auch, warum der Sub-Regler auf der Box eine Mittelrastung hat. Das Verhältnis zwischen Hoch- und Tiefton ist in der Mittenstellung perfekt getroffen. Ebenso verhielt es sich bei allen gut gemischten Pop- und Rockproduktionen. Es tönte ausnahmslos ausgewogen, durchsichtig und sauber mit einem breiten Stereobild. Mit dem NANO 600 ist auch die Viertel-Bassdrum einer Diskoproduktion kein Problem. Sie wurde mit einem richtigen Punch hörbar gemacht und drückte auch noch beim Erhöhen des Bassanteils durch den Subregler. Der erzeugte Schalldruck im Bassbereich hat mich mächtig beeindruckt. Die Trennfrequenz bei 175 Hz ist bei dieser Lautsprecherkombinaton perfekt getroffen, und die Satelliten machen mehr sauberen Dampf als das kleinere 300er Modell. Es wurde ein Multicell Transformer für die 1“ Hochtonkalotte entwickelt und in die Satelliten integriert. So erreicht die Box eine deutlich größere Leistung bei der Hornarbeit, eventuelle Probleme beim Stacken von zwei Tops übereinander werden dadurch vermieden. Die Leistungsreserve wurde im Vergleich zum kleinen Bruder NANO 300 deutlich nach oben geschraubt und ermöglicht NANO 600 die Erschließung anderer Anwendungsbereiche.  
Ich habe noch einen weiteren Hörversuch mit einem akustischen Flügel und einem Schertler-Pickup gefahren. Saubere Bässe, deutliche Mitten und der glänzende Hochtonbereich wurden akkustisch bestens abgebildet. Der Subanteil wurde dabei etwas nach unten gefahren. Es handelte sich aber auch um ein gepflegtes und bestens gestimmtes Instrument, das dann auch noch von einem sehr guten Pianisten gespielt wurde.  
Als Gesangsanlage bietet das System hervorragende klangliche Eigenschaften. Stimmen klingen rund und ausgewogen, die unteren Mitten sind präsent und auch die Höhen erklingen ohne nerviges Zisseln, aber prägnant. Für eine eventuelle klangliche Korrektur leistet der Contour-Regler in jedem Kanal sehr gute Arbeit, und man vermisst keine seperate 2-Wege Klangregelung.  
Direkt angeschlossene Keyboards wurden sauber über das gesamte aufgerufene Spektrum wiedergegeben – die Stereobasisbreite war dabei schon sehr beeindruckend. Bei so einem Test ist es extrem wichtig, dass die Eingangswahlschalter sich auch in der richtigen Stellung befinden, damit die Impedanz und der Pegel stimmen. So klingt eine hochohmige E-Gitarre an einem niederohmigen Mikrofoneingang ohne DI-Box ganz furchtbar. Es fehlen dann immer die Bässe, und die Höhen klingen alles andere als frisch. Am NANO 600 richtig eingestellt, kommt mit dem Anschluss einer Gitarre aber sofort Freude auf – sie klingt brillant und zeigt akkustisch all ihre Facetten. Wird die Eingangskonfiguration mit Hilfe des Impedanzschalters verändert, schaltet sich das System für ein paar Sekunden stumm. Das Gleiche passiert auch beim Aktivieren der Phantomspeisung, was ich sehr lobenswert finde!

Fotostrecke: 2 Bilder Für diese Betriebsart sind keine Kabel notwendig

HK Audio stellte uns für diesen Test zwei NANO 600 Systeme zur Verfügung, so konnten wir einen sogenannten Twin-Stereo-Aufbau realisieren. Dabei wurden zwei Woofer für links und rechts getrennt verwendet und auf jeder Seite zwei Satelliten übereinander auf einem Lautsprecherstativ aufgestellt. Also versorgte je ein Woofer seine PA-Seite. Über ein getrennt erhältliches Stereoklinkenkabel wurden die Link In/Out Klinkenbuchsen miteinander verbunden und die Balanceregler jeweils nach links und rechts gedreht. Schon war die PA fertig verkabelt und gab die Signale stereophon wieder. Bei dieser Anwendung arbeiten beide Mischpulte in den Bassteilen eigenständig und die Zahl der Eingänge verdoppelt sich. Der Test wurde in einem Auditorium mit ca. 250 Personen durchgeführt. Alle Anwesenden konnten die sprachlichen und musikalischen Darbietungen bestens genießen und lobten am Ende der Veranstaltung das verwendete System. Ein Besucher, der sich als aktiver DJ entpuppte, war von dem Bass ziemlich fasziniert und zeigte großes Interesse.  
Bei unserem letzten Testmodell, dem NANO 300, gab es immer beim Ein- und Ausschalten einen hörbaren Knacks, das wurde nun beim großen Bruder abgestellt. Eine deutsche Bedienungsanleitung erklärt das System sehr verständlich und liefert auf zahlreichen  Zeichnungen viele weitere Anwendungsbeispiele.  
Für die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten gibt es von HK Audio ein Add-On Paket, das separat erhältlich ist. So enthält das Paket z.B. zwei leichte Lautsprecherstative und zwei Speakonkabel mit Kabelklammern, die in einer praktischen Tragetasche ausgeliefert werden. Für den Transport des Systems steht zudem ein Roller-Bag (also mit Rädern) und eine Transporthülle zur Verfügung, was das Reisen mit der kleinen PA erleichtert soll.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.