HK Audio Elements GALA Test

Praxis

Aufbau

Dem System liegt eine deutschsprachige Bedienungsanleitung bei. Ich persönliche liebe Schritt für Schritt durchnummerierte Aufbauanleitungen. Eine solche gibt es jedoch nicht, stattdessen sind die Einzelteile und ihre Funktionen erklärt. Also tat ich etwas für mich sehr Ungewöhnliches. Ich schob das Handbuch beiseite und legte einfach los. Und siehe da: Die PA ist ausgesprochen simpel aufzubauen: Der Subbass wird aufgestellt und die Lautsprechersäulen sind schnell zusammengesteckt. Zusätzlich zum Stecken rastet ein Arretierknopf ein – fertig. Wer’s niedriger mag, kann die Distanzstangen auch weglassen.

Fotostrecke: 5 Bilder Zuerst stelle man den Fuß auf

Für ein nicht unwesentliches Detail hätte ich doch vorher lieber einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen sollen. Denn nun hatte ich zwei Lautsprechersäulen vor mir, die mich keineswegs senkrecht, sondern in einer Schieflage wie Konzertbesucher nach erheblichem Alkoholgenuss anblickten. Zum Ausgleich von Bodenunebenheiten haben die Sockel der Lautsprecher jeweils drei individuell der Länge nach ausziehbare Füße. Dazu schraubt man an der Unterseite der Sockel die drei Füße los, zieht sie wunschgemäß weit aus dem Sockel heraus und schraubt sie wieder fest. In der Praxis ist dies leichter gesagt als getan. Eine Wasserwaage oder Augenmaß sind zwar hilfreich. Tricky ist allerdings, dass zum Feststellen der Füße der Sockel angehoben werden muss, da sich die Schrauben ja darunter befinden. Einmal aufgestellt, zeichnet sich das System dann aber durch hohe Standfestigkeit aus.

Fotostrecke: 3 Bilder Um die Feststellschrauben der Füße zu lösen, muss man an deren Unterseite gelangen

Damit die Säulen sich horizontal nicht gegeneinander verdrehen, liefert HK Audio Plastikschieber mit, die sie „Locking Wedge“ nennen. Ein Schieber wird zwischen zwei Säulen-Elemente geschoben. Ich persönlich fand den Aufbau auch ohne die Schieber hinreichend stabil.
Was man hingegen bedenken sollte: Auch bei maximal ausgezogenen Distanzstangen beginnen die Lautsprechersäulen schon recht tief am Boden, nämlich in 65 cm Höhe. Akustisch ist das keineswegs störend, wie sich gleich zeigen wird, aber in der Nähe tanzender Füße und Getränke haltender Hände möchte ich meine Lautsprecher eigentlich nicht sehen. Möglicherweise hätte man bei Verwendung längerer Distanzstangen ein Problem mit der Statik der Säulen bekommen. So jedoch bleibt der Einsatz am Boden ruhigen Veranstaltungen vorbehalten oder man muss die Säulen erhöht, zum Beispiel auf der Bühne platzieren. Die Verkabelung ist denkbar einfach, sehr solide und stört die Säulen-Ästhetik nicht.
Die Auto-Sleep-Funktion würde ich persönlich immer deaktivieren, da sie meines Erachtens mehr Probleme schafft als löst. Wenn man ein System nicht benötigt, kann man es ausschalten. Wenn es aber von selbst nach 350 Minuten, also nach knappen sechs Stunden in den Ruhezustand geht, ist das Risiko groß, dass man die Ursache nicht gleich erkennt. Vielleicht hat bei einem solchen Langzeitbetrieb ein Kollege mittlerweile die Beschallung übernommen und wundert sich, warum das System vermeintlich streikt. Und möglicherweise wird dann noch in der Hektik vergessen, vor dem Wiedereinschalten Master und Bass-Gain runterzudrehen. Am Ende des Aufbaus wählt man mit dem am Subbass befindlichen Umschalter von Small Venue auf Long Distance das gewünschte EQ-Preset aus. 

Die schlanken Lautsprechersäulen fügen sich unauffällig ins Gesamtbild ein
Die schlanken Lautsprechersäulen fügen sich unauffällig ins Gesamtbild ein

Klang

Nun noch überprüfen, ob alle Regler am Subbass heruntergedreht sind, dann einschalten. Dabei begrüßte mich leider unabhängig von der Stellung des Masters am Mischpult ein lautes Knacken aus den Lautsprechern, was an der Schaltung des Verstärkers im Subbass liegen könnte. Dann wird der Master auf- und nach Belieben der Bass hinzugedreht und siehe da: Das System überzeugt durch einen satten Sound mit definiertem Subbass und deutlichen Höhen und dies in weitem Halbrund um die Anlage herum. Der Unterschied zwischen den beiden EQ-Presets „Small Venue“ und „Long Distance“ ist im Bass- und unteren Mittenbereich deutlich hörbar. In beiden Stellungen klingt das System gleichwohl angenehm differenziert.
Einen Meter vor der PA konnte mittig zwischen den beiden Lautsprechersäulen ein Gesangsmikro in Sprechlautstärke genutzt werden, ohne dass es zum Feedback kam. Dass die Lautsprechersäulen schon auf Oberschenkelhöhe beginnen, wirkt sich keineswegs negativ auf den Klang aus. Sitzenden Gästen ermöglicht es hingegen ausgewogenen Sound auch schon bei geringer Lautstärke.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Elements GALA erreicht die Ohren sitzender und stehender Zuhörer
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