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Harley Benton HWY-25BKS Progressive Series Test

Praxis

Sound/Bespielbarkeit

Die HWY-25BKS ist leicht kopflastig, was aber nicht weiter schlimm ist, denn sobald der rechte Arm auf dem Korpus liegt, justiert sich die Gitarre automatisch in der Waagerechten. Der Hals mit seiner ausgeprägten D-Form lässt sich angenehm bespielen und ermöglicht sämtliche moderne Spielweisen. Die Einstellungsarbeiten am Instrument sind ebenfalls gut, alle Saiten schwingen gleichmäßig aus und schon trocken angespielt zeigt sich ein ausgewogenes Klangbild.
Ich schließe die Harley Benton an mein Marshall JVM 410 Topteil an, das eine 2×12″ Box mit Vintage 30 Speakern antreibt, die wiederum von einem Shure SM57 abgenommen wird. Weitere klangliche Bearbeitungen finden natürlich nicht statt.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Amps, wobei ich alle drei Pickup-Positionen, beginnend am Hals, pro Durchgang anspiele.

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Clean: Picking, alle 3 Pickup-Positionen Clean: Strumming, alle 3 Pickup-Positionen

Die Gitarre liefert clean einen leicht unterkühlten Sound, der aber der anvisierten Klientel gefallen dürfte. Bei dieser sind cleane Sounds nämlich in der Regel nicht wirklich lebensnotwendig, und wenn sie doch einmal gebraucht werden, dann sollen sie auch genau so oder so ähnlich klingen. Denn so klingen Humbucker mit viel Output meist am cleanen Amp.
Daher schalte ich nun in den Crunch-Kanal und spiele auch hier wieder alle drei Pickup-Positionen, beginnend mit dem Hals-Humbucker.

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Crunch: Alle 3 Pickup-Positionen

Und schon liefert die Harley Benton ein sattes Rockbrett trotz moderater Einstellung am Amp. Vor allem die Steg-Position liefert einen breiten Rocksound mit ordentlich Mitten und klar definiertem Attack.
Für das nächste Beispiel erhöhe ich den Zerrgrad und schalte wieder alle drei Positionen des Dreiwegschalters durch.

Audio Samples
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Heavy Crunch: Alle 3 Pickup-Positionen
Nicht nur die Optik zeigt wo's langgeht, die HWY-25BKS überzeugt mit einem amtlichen Heavy-Sound!
Nicht nur die Optik zeigt wo’s langgeht, die HWY-25BKS überzeugt mit einem amtlichen Heavy-Sound!

Ehrlich gesagt bin ich sehr positiv überrascht, was für ein amtliches Heavy-Brett da aus den Speakern kommt. Das klingt für meine Ohren jedenfalls nicht nach einer Hundert-Euro-Gitarre!
Die Attacks sind klar definiert und die Pickups liefern einen wirklich amtlichen, breiten Heavy-Rock-Sound. Natürlich fühlt sich der Steg-Humbucker in dieser Disziplin am wohlsten, aber auch die beiden weiteren Pickup-Positionen können durchaus gefallen.
Ich behalte die Einstellungen am Amp bei und stimme nun die tiefe E-Saite runter auf D.

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High-Gain: Drop D Tuning

Wie auch im Beispiel zuvor überzeugt die Harley Benton hier auf ganzer Linie und klingt so gar nicht preisgemäß. Der Lindenkorpus liefert den bekannten trockenen, punchy Bass, der gerade bei High-Gain absolut Sinn macht, da sonst der Sound leicht zu matschen beginnt.
Abschließend möchte ich der Gitarre am High-Gain-Kanal des Marshalls ein paar Lead-Licks entlocken.

Audio Samples
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High Gain: Lead-Sound

Auch hier kann sie überzeugen, Hals- wie Steg-Humbucker liefern die von ihnen bekannten und erwarteten Sounds und können mit einem überdurchschnittlich langen Sustain aufwarten, was in dieser und auch der nächsthöheren Preisklasse eher selten zu finden ist.

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KRYPTYK sagt:

#1 - 23.09.2018 um 16:05 Uhr

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Und wieder einmal beweist Harley Benton, das gutes Equipment und gute Gitarren nicht die Welt kosten müssen. Bedenkt man das bei "Markenhersteller" mindestens 1/3 des Preises für den Namen bezahlt wird und man auch die Zwischenhändler und eventuelle Endorser als Endverbraucher mit bezahlt hat man bei Harley Benton für den Preis die Gitarren zu echten Gegenwert. Würde man bei "Markenhersteller" die Kosten für Endorser, den Markennahmen und die Werbung wegfallen, wären die "original" Gitarren auch nicht viel teurer..................

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KRYPTYK sagt:

#2 - 13.12.2018 um 21:29 Uhr

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Ich habe das Modell nun seit 8.12.2018. Und es ist wohl überarbeitet worden. Die Gitarre, inclusive Hals ist jetzt schwarzmatt. Ebenso das Griffbrett, das einzig weiße an der Gitarre ist die Beschriftung. Der Sound reicht von 70er Hardrock über 80er -90er Metal, bis hin zum modernen Metal. Auch ist Blues ala Gary Moore machbar. Die Humbucker sind hörbar unterschiedlich, der Steghumbucker ist einen Tick heller als der Halshumbucker, der hörbar einen Tick dunkler ist. Beide zusammen ergeben seinen fülligen Sound, der weder zu viele Höhen oder Mitten hat, noch zu viele Bässe. Kurz und gut, eine super Gitarre. Diese nehme ich immer, wenn ich als eigentlicher Rhythmusgitarrist, mal bei gewissen Songs in der Band die Leadparts übernehme. Noch was zum Vibro: Exzessives Nutzen des Vibrato-Systems, wird wie vom Autor richtig beschrieben mit einer Verstimmung quittiert, es geht bei meiner ca. 1/2 Ton tiefer. Wie uns aber die Erfahrung lehrt, ist das bei sehr vielen Gitarren so und vermindert sich oder ist ganz weg, nach dem man mehrfach das Vibro betätigt und die Saiten nachgestimmt hat und genauso ist es bei dieser Gitarre auch. Ich habe vor dem Liveeinsatz mindestens 10 -12 mal mit dem Vibro hantiert und die Gitarre nachgestimmt. Bis jetzt ,a uch beim Liveeinsatz, war die Verstimmung durch das Vibro so gut wie weg. Fazit: Wer also eine Gitarre such, die für Rock und die fast gesamte Metal Ära von 80er bis Dato geeignet ist, ist mit der Harley Benton - HWY-25BKS Progressive Series, aller bestens bedient. P.S. Ein prima Ergänzung zu meiner B.C. Rich Warlock. Und Harley Benton Equipment ist klasse !!!

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Uwe Weber sagt:

#3 - 01.01.2019 um 16:42 Uhr

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Ergänzung zum letzten Post, man sollte auf jeden Fall, wie immer, schnellstmöglich die Saiten wechseln.

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