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Harley Benton HWY-25BKS Progressive Series Test

Mit der Harley Benton HWY-25BKS Progressive Series hat Thomanns Hausmarke ein weiteres ausgesprochen preisgünstiges Modell im Portfolio, das für weniger als 100 Euro nicht nur im Superstrat-Outfit daherkommt, sondern auch noch mit Tremolo und zwei Humbuckern bestückt ist.

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Optisch zumindest richtet sich die Gitarre damit eher an den Hard- und Heavy-Fan, denn neben der elektrischen und mechanischen Ausstattung zählen auch die mattschwarze Lackierung und die gedrehte Kopfplatte eher zu den typischen Merkmalen einer Heavy-Axt.

Details

Der mattschwarze Lack ist tadellos auf den Lindenkorpus aufgetragen, der im altbekannten Double-Cutaway-Shape gefräst ist. Aus wie vielen Teilen dieser besteht, lässt sich wegen der deckenden Lackierung nicht sagen, aber ehrlich gesagt spielt das bei einer Gitarre in dieser Preislage auch eher eine untergeordnete Rolle. Der untere Cutaway wurde großzügig ausgefräst, um die höchsten Lagen des Griffbretts komfortabel erreichen zu können. Die beiden Gurtpins an den altbekannten Stellen sind jeweils mit einem Filz unterlegt, um einer Beschädigung des Lacks vorzubeugen; sehr gut.

Fotostrecke: 5 Bilder Harley Benton überrascht immer wieder mit gut verarbeiteten Instrumenten im unteren Preissegment,…

Auf dem Korpus finden sich zwei schwarze High-Output-Humbucker in schwarzen Plastikrähmchen, die sich mittels zweier Schrauben in der Höhe einstellen lassen. Optisch erinnern die Pickups an klassische aktive Tonabnehmer, die ohne Polepieces oder Klingen auskommen. Ein Dreiwegschalter lässt ein Anwählen der Pickups einzeln oder in Mittelstellung zusammen zu und ein Volume- und ein Tone-Regler mit schwarzen Metallknöpfen ermöglichen ein komfortables Einstellen – dank ihrer geriffelten Oberfläche auch bei der schweisstreibendsten Arbeit ohne Abrutschen.

Fotostrecke: 5 Bilder Wie es sich für eine Heavy-Gitarre gehört sind bei der HWY-25BKS zwei Humbucker verbaut.

Das Standard-Tremolo ist mit sechs Schrauben auf dem Korpus befestigt und wie die restliche Hardware komplett in Schwarz gehalten. Natürlich liegt der passende Tremolohebel, der übrigens geschraubt wird, im Gitarren-Karton bei.

Fotostrecke: 5 Bilder Beim Tremolo hat man sich für die klassische Standard-Variante entschieden.

Die Rückseite der Harley Benton besitzt zwei Ausfräsungen, die jeweils mit schwarzen Plastikdeckeln verschlossen sind, das Tremolo- und unter den Potis das Elektronikfach. Dabei fällt auf, dass beim Elektronikfach im Gegensatz zum Tremolofach der Deckel versenkt angebracht wurde und eine andere Kunststoffoberfläche besitzt. Das ist natürlich nicht weiter tragisch, vor allem nicht bei dem aufgerufenen Preis, aber schöner wär’s …

Durch die Öffnung der Tremolofachabdeckung lassen sich die Saiten durchführen.
Durch die Öffnung der Tremolofachabdeckung lassen sich die Saiten durchführen.

Der Hals ist aus zwei Teilen Ahorn gefertigt, auf die ein Palisandergriffbrett aufgeleimt wurde. Er ist mit vier Schrauben am Korpus fixiert und sitzt fest in der exakt ausgefrästen Halstasche. Die 24 Medium-Jumbo-Bünde sind sauber eingesetzt und an den Kanten entgratet. Allerdings wurde auf die anschließende Politur verzichtet, aber das lässt sich recht leicht selbst bewerkstelligen. Bis auf ein “Predator”-Inlay am 12. Bund sind auf dem Griffbrett keinerlei weiteren Markierungen zu finden, dafür aber an der Halskante. Dort weisen kleine weiße Punkte den Weg auf dem Griffbrett. Das Halsprofil nennt Harley Benton “Modern D”, und dem kann ich nur beipflichten, das “D” ist ausgeprägt, somit hat man ordentlich was in der Greifhand.
Bevor die Saiten auf die geschlossenen Mechaniken treffen, müssen sie zuvor einen 42 mm breiten, weißen Kunststoffsattel überqueren, den sie dank der exakten Fräsungen ohne Spiel passieren. Direkt hinter dem Sattel verschließt eine Kunststoffplatte den Zugang zum Halsstab. Sollte dort ein Regulieren notwendig werden, findet sich im Karton der passende Schlüssel.

Fotostrecke: 4 Bilder Der aus Ahorn gefertigte Hals sitzt fest in der Halstasche…

Die Kopfplatte wurde auf links gedreht, sodass sich die schwarzen Mechaniken an der Unterseite befinden. Dank des Anschlagswinkels der Kopfplatte bringen die Saiten genügend Druck auf den Sattel, um auch bei festen Anschlägen nicht aus den Kerben zu springen, anschließend laufen sie schnurgerade in Richtung Mechaniken. Die sind geschlossen, verrichten ihre Arbeit tadellos und lassen ein exaktes Stimmen zu.

Fotostrecke: 2 Bilder Die gedrehte Kopfplatte mit den sechs geschlossenen Mechaniken findet man häufiger auf Heavy-Äxten.

Die Gitarre bringt rückenfreundliche 3289 Gramm auf die Waage, womit wir auch schon beim Praxisteil angekommen wären.

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KRYPTYK sagt:

#1 - 23.09.2018 um 16:05 Uhr

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Und wieder einmal beweist Harley Benton, das gutes Equipment und gute Gitarren nicht die Welt kosten müssen. Bedenkt man das bei "Markenhersteller" mindestens 1/3 des Preises für den Namen bezahlt wird und man auch die Zwischenhändler und eventuelle Endorser als Endverbraucher mit bezahlt hat man bei Harley Benton für den Preis die Gitarren zu echten Gegenwert. Würde man bei "Markenhersteller" die Kosten für Endorser, den Markennahmen und die Werbung wegfallen, wären die "original" Gitarren auch nicht viel teurer..................

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KRYPTYK sagt:

#2 - 13.12.2018 um 21:29 Uhr

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Ich habe das Modell nun seit 8.12.2018. Und es ist wohl überarbeitet worden. Die Gitarre, inclusive Hals ist jetzt schwarzmatt. Ebenso das Griffbrett, das einzig weiße an der Gitarre ist die Beschriftung. Der Sound reicht von 70er Hardrock über 80er -90er Metal, bis hin zum modernen Metal. Auch ist Blues ala Gary Moore machbar. Die Humbucker sind hörbar unterschiedlich, der Steghumbucker ist einen Tick heller als der Halshumbucker, der hörbar einen Tick dunkler ist. Beide zusammen ergeben seinen fülligen Sound, der weder zu viele Höhen oder Mitten hat, noch zu viele Bässe. Kurz und gut, eine super Gitarre. Diese nehme ich immer, wenn ich als eigentlicher Rhythmusgitarrist, mal bei gewissen Songs in der Band die Leadparts übernehme. Noch was zum Vibro: Exzessives Nutzen des Vibrato-Systems, wird wie vom Autor richtig beschrieben mit einer Verstimmung quittiert, es geht bei meiner ca. 1/2 Ton tiefer. Wie uns aber die Erfahrung lehrt, ist das bei sehr vielen Gitarren so und vermindert sich oder ist ganz weg, nach dem man mehrfach das Vibro betätigt und die Saiten nachgestimmt hat und genauso ist es bei dieser Gitarre auch. Ich habe vor dem Liveeinsatz mindestens 10 -12 mal mit dem Vibro hantiert und die Gitarre nachgestimmt. Bis jetzt ,a uch beim Liveeinsatz, war die Verstimmung durch das Vibro so gut wie weg. Fazit: Wer also eine Gitarre such, die für Rock und die fast gesamte Metal Ära von 80er bis Dato geeignet ist, ist mit der Harley Benton - HWY-25BKS Progressive Series, aller bestens bedient. P.S. Ein prima Ergänzung zu meiner B.C. Rich Warlock. Und Harley Benton Equipment ist klasse !!!

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Uwe Weber sagt:

#3 - 01.01.2019 um 16:42 Uhr

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Ergänzung zum letzten Post, man sollte auf jeden Fall, wie immer, schnellstmöglich die Saiten wechseln.

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