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Harley Benton Hawaii Spruce Tattoo Ukulele Serie Test

Praxis

Bespielbarkeit

Die Kante zwischen Zarge und Decke ist ein bisschen abgerundet, was für ein angenehmes Gefühl für den Unterarm der Schlaghand bedeutet. Oft haben Modelle in der Einstiegsklasse hier eine scharfe Kante, was ein bisschen zwicken kann. Der Sattel ist bei dieser Serie knappe 38 mm breit. Immer mehr Hersteller wenden sich diesem Maß zu, das etwas breiter ist als die üblichen 35 mm. Gerade für Einsteiger ist es interessant, diese beiden Varianten auszuprobieren, denn welches leichter zu bespielen ist, ist pauschal nicht zu sagen. Die Sattelkerben sind gut gearbeitet, die Saiten verlaufen mit großzügigem Abstand über dem Griffbrett. Die Saitenlage ist mit knapp über 3 mm am 12. Bund für meinen Geschmack etwas zu hoch. Das finde ich schade, denn das tolle Sattelmaterial und die Wahl der Hölzer schaffen eigentlich die perfekten Voraussetzungen, die Instrumente mit einem besseren Werks-Setup an den Start zu bringen. Vor allem in den unteren Lagen wäre eine deutlich bessere Saitenlage möglich. Dafür ist die Bearbeitung der Bundstäbchen sehr gut. Die sind ordentlich abgerundet und für die Greifhand komfortabel zu bespielen. Auch die Mechaniken laufen gut und gleichmäßig in ihrer 1:14 Übersetzung. Technisch steht die Harley Benton Spruce Tattoo auf sicheren Beinen, setzt aber in puncto Bespielbarkeit und Saitenlage keine neuen Maßstäbe.

Die Konzertukulele liefert ein aufgeräumtes und sehr transparentes Klangbild, das Sopranmodell klingt ebenfalls sehr höhenreich und leicht blass.
Die Konzertukulele liefert ein aufgeräumtes und sehr transparentes Klangbild, das Sopranmodell klingt ebenfalls sehr höhenreich und leicht blass.

Sound

Die Konzertukulele aus dieser Serie klingt sehr hell und transparent. Sie hat eine gute Ansprache und wird vor allem die Spieler begeistern, die eine klare Artikulation und ein aufgeräumtes Klangbild suchen. Sie zeigt sich nicht sehr durchsetzungsstark, da hier vor allem die unteren Mitten nicht sehr präsent sind, nervt aber auch nicht mit schrillen Höhen. Insgesamt hat sie wenig Fundament und Sustain, dafür viel Klarheit und eine präzise Tonentwicklung. Das Sopranmodell klingt ebenfalls sehr höhenreich und leicht blass. Für 1920er Ragtime, Blues und für Songwriter, die eine gewisse Landstreicher-Attitüde versprühen wollen, keine gute Wahl. Für alle, die ein sauber klingendes Instrument suchen, das zuverlässig seinen Dienst tut und vor allem mit einem reichhaltigen Höhenspektrum und klarer Kante daherkommt, ist sie genau richtig.

Audio Samples
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Harley Benton Hawaii Spruce Tattoo Konzert-Ukulele Klangbeispiel 1 Harley Benton Hawaii Spruce Tattoo Konzert-Ukulele Klangbeispiel 2 Harley Benton Hawaii Spruce Tattoo Konzert-Ukulele Klangbeispiel 3 Harley Benton Hawaii Spruce Tattoo Sopran-Ukulele Klangbeispiel 1 Harley Benton Hawaii Spruce Tattoo Sopran-Ukulele Klangbeispiel 2 Harley Benton Hawaii Spruce Tattoo Sopran-Ukulele Klangbeispiel 3
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