ANZEIGE

Harley Benton CST-24 Test

Praxis

Sound/Bespielbarkeit:

Ein 10er Satz D’Addario ist ab Werk aufgezogen, und was die Bespielbarkeit angeht, kann ich nur den Daumen nach oben halten. Die CST-24 zeigt sich zwar ein klein wenig kopflastig, was aber nicht weiter stört. Auch die Einstellungsarbeiten lassen keinerlei Grund zur Kritik aufkommen. Trocken angespielt präsentiert sich die Gitarre spritzig mit einem präsenten Höhenbereich, sie ist schwingungsfreudig und jeder Anschlag wird deutlich an den Musikerkörper weitergegeben. Das macht neugierig, daher geht es ohne Umwege in einen Marshall JVM 410.
Ich fange mit einer cleanen Pickingfigur an, bei der ich pro Durchgang vom Hals-PU über die Mittelstellung zum Steghumbucker schalte. Genau so werde ich übrigens auch bei allen anderen Beispielen verfahren.

Audio Samples
0:00
Clean Picking – Hals-PU > Middle-PU > Steg-PU

Die Harley Benton bietet vollmundige Cleansounds, wobei der Steg-PU im Gegensatz zu den beiden anderen Positionen deutlich die Mittenfaust ballt. Alle Anschläge werden mit einem klar definierten Attack wiedergegeben, was die Neugier auf das Verhalten am zerrenden Amp weckt.
Bevor ich aber den Kanal wechsele, hier noch einmal dieselbe Einstellung, allerdings gestrummt.

Audio Samples
0:00
Clean Strumming – Hals-PU > Middle-PU > Steg-PU

Interessanterweise ähneln sich hier Hals- und Mittelstellung sehr, bis auf eine leichte Höhenanhebung im Betrieb beider Pickups ist der Sound fast identisch. Allerdings zeigt sich die CST-24 in diesem Bereich ein klein wenig beliebig – aber hier noch einmal ein deutlicher Hinweis auf den Preis, für den die Gitarre geradezu sensationell klingt!
Jetzt schalte ich einen Gang höher und stelle einen leichten Crunchsound ein, wobei die EQ-Einstellung am Amp wie immer mittig bleiben.

Audio Samples
0:00
Crunch Riff – Hals-PU > Middle-PU > Steg-PU

In dieser Disziplin kann sie mich leider nicht überzeugen. In Hals- und Mittelstellung klingt sie wie mit einem zwischengeschalteten Fuzz-Pedal und am Steg ist der Klang arg undefiniert – als Effektsound sicherlich interessant, aber eben nicht für klassische Rocksounds.
Ich erhöhe den Zerrgrad und spiele ein Heavy Riff.

Audio Samples
0:00
Heavy Riff – Hals-PU > Middle-PU > Steg-PU
Crunch ist nicht ihr Metier
Crunch ist nicht ihr Metier

Mit höheren Zerrgraden kommt die Gitarre besser klar. Ihr fehlt zwar immer noch etwas die Definition, aber besonders in der Stegposition, die ja meistens dafür verwendet wird, liefert sie durchaus brauchbare Klänge. Gerade im Bassbereich sind alle Positionen wuchtig und wenig definiert. Schade eigentlich, denn mit den richtigen Pickups ist das Instrument sicherlich in der Lage, einen wirklich soliden Klang zu erzeugen.
Abschließend ein kleines Leadfile, in der ersten Hälfte verwende ich den Steg-PU, in der zweiten dann den Hals-Humbucker.

Audio Samples
0:00
Leadsound Steg-PU

Sie will also solieren, denn hier klingt sie in der Tat ziemlich gut. Der Steg-PU liefert einen durchsetzungsfähigen, tragenden Ton, der Kollege am Hals tönt schön fett, aber differenziert.
Ich bin verwirrt!

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.