Guerilla-Gigging #3

Wenn Guerilla, dann aber richtig. Entern also den ersten Stand in Halle 4.0. Relativ ungläubige Blicke auf eine Band, bewaffnet mit Akustik-Gitarren und einer Cajon. Bauen schräg gegenüber vom Marshall-Stand auf, spielen unsere Show und sind danach in unzählige Diskussionen mit E-Gitarristen verwickelt. Unsere Haltung ist relativ klar: Das mit der Röhre ist schon richtig, lieber Jim. Aber: Die Röhre gehört in die Gitarre und nicht in den Amp! So machen es schließlich die Jungs von Takamine.

Guerilla Gigging at it`s best!
Guerilla Gigging at it`s best!

Die Messe ist groß und bietet viele Möglichkeiten. also geht es mobil und motiviert weiter. Ich ziehe noch schnell neue Saiten auf meine Gitarren, zähle ein und … “Sir” Hiram Bullock steht im Publikum. Zu spät für Skalenübungen, einen klar definierten Ton und wie war das noch mal mit der enharmonischen Verwechslung? Naja, wenn’s ballert, wird’s schon gut sein.
Verschnaufpausen werden mit Anstehen zur Autogrammstunde bei Michael Schenker genutzt (der hat mir nämlich tatsächlich einen Satz Saiten geschenkt als ich 15 war!). Kollegen, Helden, Götter. Wir treffen viele! Gruß an Sören Jorden!

Zurück zum Thema “Mobilität”. Die Messeleitung hat für verdiente Musiker, CEOs und Prominente einen Shuttle-Service mit der Firma Euler arrangiert. Dicke BMWs und pfeilschnelle Minis stehen für die etablierten Rock’n’Roller zur Verfügung. Was liegt näher als sich durch verrückte Hüte, Chucks und eine Ovation Doubleneck als Rockstar zu legitimieren? Gesagt, getan. Sitzen im Mini und machen die “Meola”-Gedächtnistour. bitten den Fahrer also, uns zu einem Discounter gleichlautenden Vornamens zu fahren und kaufen dort Talentwasser. Ahmed, unser Fahrer ist etwas verwirrt. Aber wer weiß schon, was in angehenden Rockstars vorgeht.

Platz zum Chillen gibts überall - auch direkt neben der Messe!
Platz zum Chillen gibts überall – auch direkt neben der Messe!

Von 4.0 bis Torhaus-Eingang spielen wir jeden Tag acht Shows. Wer uns sehen und hören will, muss einfach nur der Konfettispur folgen. Natürlich werden wir jeden Tag wegen der Doubleneck angesprochen. Aber die eigentliche Sensation ist meine Pinnacle. Nein, es ist kein Frank Heydthausen Signature Modell; die Gitarre ist mir vor zwei Jahren von einer Bühne aus zwei Metern Höhe abgerauscht und wurde von mir liebevoll mit Blattgold repariert(?), kaschiert(?) oder renoviert(?). Nja, sieht toll aus, klingt toll und ist “Rockstar proof”.

Fahren nach jedem Messetag in unsere Unterkunft nach Mannheim. Der Chef-Caterer des “Rock im Park”, Herr Guido Asch, bekocht uns im “Geiger & Salber”. Die Herren Götter des Rock’n’Roll meinen es gut mit uns. Unterwegs im Auftrag des Herrn schießen wir jeden Morgen um 6.30 Uhr zur Messe zurück. am 31.03.2007 lauern uns auf der Jungbuschbrücke Paparazzi auf. 06:49 Uhr, der Hut sitzt.

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