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Gibson Firebird X Blue-Volution Test

DETAILS

Korpus
Aber zurück zum eigentlichen Grund des Tests, der Firebird. Und die hat schon selbst einiges auf dem Kasten, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Hier tummeln sich diverse Regler und Schalter, die ein wenig erahnen lassen, dass in ihr mehr steckt als in einer gewöhnlichen Gitarre und dass es einen Bezug zum reichhaltigen Zubehör geben muss. Und tatsächlich ist die Firebird X – einfach gesagt – eine Gitarre mit integriertem Effektprozessor und automatischer Tuning-Funktion. Das Instrument kommt mit einem non-reversed Firebird-Korpus aus Esche mit einem durchgehenden einteiligen Ahornhals. Bestückt ist die Gitarre mit drei unterschiedlichen Mini Humbucker Pickups (FBX – Alnico II, FBX Ceramic und FBX Alnico V) unter verchromten Pickup-Kappen. Die Saiten werden am Robot Stop-Tailpiece eingefädelt und laufen dann über die TOM Bridge mit integrierten Piezo-Pickups und über den Sattel zu den Robot-Mechaniken. Ihr wisst, was das bedeutet: automatische Stimmung. Hier ist das Robot Tuning System integriert, mit dem man automatisch verschiedene Tunings einstellen kann. Das Stimmen übernimmt dann die Gitarre. Auf der Rückseite des Korpus findet man das Batteriefach, denn ohne Saft läuft hier nichts, auch der integrierte Effektprozessor benötigt Strom.

Fotostrecke: 3 Bilder

Regler
Die Gitarre hat eine Menge an Regelmöglichkeiten direkt auf dem Korpus, deren Funktionen wir uns jetzt einmal etwas genauer ansehen. Zuerst einmal gibt es den üblichen Volume- (silberner Metallknopf) und Tone-Regler (schwarzer Metallknopf), mit dem die Gitarre in Lautstärke und Klangfarbe eingestellt werden kann. Regler Nummer drei ist der sogenannte „Gear Shift Knob“, er ist multifunktional und wählt zum Beispiel die Preset Bänke an oder stellt entsprechende Tunings ein. Direkt darunter befindet sich ein Fünf-weg-Schalter, der bei einer „normalen“ Gitarre als Pickup-Wahlschalter fungieren würde, hier aber die einzelnen Patches aufruft. Und das sieht folgendermaßen aus.

Speicheranordnung
Die Firebird X hat 11 verschiedene Soundbänke, die mit dem Gear Shift Knob angewählt werden. Pro Bank stehen fünf Patches (einzelne Sounds) zur Verfügung, die der „Pickup-Schalter“ bestimmt, hier Knife Switch genannt. Es gibt also 55 verschiedene Soundeinstellungen. Das Ganze ist auch entsprechend gut strukturiert aufgebaut. So hat man in den ersten fünf Bänken pure Gitarrensounds ohne Effekte, dann folgen drei Bänke mit einzelnen Effekten und die letzten vier Bänke mit Multi-Effekt-Sounds. Hier eine Darstellung der verschiedenen Presets.

GIBSONFIREBIRDXPresets_neu Bild

Die einzelnen Sounds werden wir uns natürlich im Praxisteil ausgiebig zu Gemüte führen.  
Hals
Gibson hat die Firebird X mit durchgehendem Ahornhals und -griffbrett ausgestattet. Der Hals mit dem dünnen C-Profil liegt gut in der Hand und auch die oberen Lagen sind dank der Korpusform extrem gut erreichbar. Auf dem Griffbrett sind 23 Low Profile Bünde beheimatet und zur Orientierung gibt es Punkteinlagen auf Griffbrett und Halskante. Der 5. Bund ist durch ein schwarzes X gekennzeichnet. Die Gitarre lässt sich gut spielen, die Bünde sind gut abgerichtet und poliert, allerdings ist die Saitenlage nichts für Weicheier: Am 12. Bund ist der Abstand recht hoch, da könnte man vielleicht noch einmal Hand anlegen und die Bespielbarkeit etwas angenehmer gestalten. Aber das ist bekanntlich Geschmacksache, wenigstens schnarrt nichts. Zu beanstanden hätte ich höchstens noch die Arbeit am Griffbrett, das etwas schmaler ist als der Hals und dadurch eine kleine Kante am Übergang aufweist. Aber beim Spielen stört das nicht weiter. Die Kopfplatte mit den Robot-Mechaniken an beiden Seiten ist recht klein ausgefallen und wie gewohnt findet man hier das Gibson-Logo und auf der verchromten Abdeckplatte für den Halsstellstab die Typenbezeichnung.

Robot Tuner
Wie bereits erwähnt ist die Firebird X mit dem Robot Tuning System ausgestattet. Dies ermöglicht automatisches Stimmen und vor allen Dingen können hiermit elf verschiedene Tunings in kürzester Zeit eingestellt werden. Die Tuner sind in der vierten Generation überarbeitet und nun etwas kleiner, leichter und auch beim herkömmlichen Stimmen leichtgängiger. 

Um den Tuning Mode zu aktivieren, muss der weiße Toggle Switch auf Tuning eingestellt werden, mit dem Gear Shift Knob werden dann die unterschiedlichen Tunings ausgewählt. Man schlägt alle Saiten an, die Gitarre wird automatisch stummgeschaltet und wie von Geisterhand drehen sich die Stimm-Mechaniken, bis die Saiten korrekt stimmen. Hier sind die verschiedenen Tunings.

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So ganz 100%ig klappt es mit den Robot-Tunern aber leider nicht. Ich habe die Gitarre in mehreren Stimmdurchgängen auf Standard-Tuning eingestellt und die Saiten waren mitunter schon ein paar Cent zu hoch. Für den absolut akkuraten Einsatz im Studio wäre mir das persönlich zu ungenau.

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Profilbild von Austin.Powers

Austin.Powers sagt:

#1 - 18.11.2011 um 02:26 Uhr

0

Ja vielleicht ist sie nicht bis aufs letzte Detail durchdacht. Das waren PC und Handy aber auch nicht dort gab es immer erst 1 Version dann kamm die nächste und irgendwann hat es gefunzt. Ich finde die Idee hinter der Firebird X serh gut und würde sie mir wenns Geld da wäre auch sofort zulegen. Allein schon der Umfang des Zubehörs ist schon der Wahnsinn wenn mann bedenkt was das alles einzeln von anderen herstellern kosten würde.Fazit ich finds toll was Gibson da gebaut hat und das obwohl ih nicht viele Gibsons gut finde

Profilbild von TobiTob

TobiTob sagt:

#2 - 21.11.2011 um 13:45 Uhr

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Ich könnte mir, abgesehen von den schon im Test genannten Schwachpunkten vorstellen, dass das ganze System relativ Serviceunfreundlich ist. Ausserdem ist die Idee mit den in der Gitarre eingebauten Effekten nicht neu - so etwas gab es in den Siebzigern schon. Allerdings hat es sich damals schon nicht durchgesetzt, und meiner Meinung nach wird es das auch heute nicht, besonders angesichts den Preises und der gebotenen Qualität der Effekte.

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