Focusrite Clarett 2Pre, 4Pre & 8Pre USB Test


Praxis

Installation und Latenz


Die Installation erfolgt unkompliziert und ohne Problem. Bei der Einrichtung des Routings hilft sogar ein kleiner Dialog mit Presets. Einziger Wermutstropfen: Das 2Pre tauchte bei mir mal als ein 8-In/4-Out-, mal als 12-In/4-Out-Interface auf – das stimmt beides nicht und scheint ein Bug, der hoffentlich bald behoben ist. 

Fotostrecke: 7 Bilder Bei 44,1 kHz und 32 Samples liefern die Claretts 7,55 ms Latenz.

An der Performance hat das allerdings bei keinem der drei was geändert. Sie liefen stabil, zickten nicht beim häufigen Umstecken rum und waren auch Latenz-mäßig im grünen Bereich. Die Latenz ist bei 2PRe, 4Pre und 8Pre USB auch gleich, aber dennoch doppelt so hoch wie bei ihren Thunderbolt-Varianten, konkret:17 ms bei 256 Samples und 44, 1 kHZ unter OSX 10.12.6 und Live 10. Das ist aber immer noch okay – mein RME hat hier 13,7 ms. Bei 44,1 khz und 32 Samples sieht es hingegen wie folgt aus: RME UFX+ USB 4,29 ms; Clarett TB 3,7ms; Clarett USB 7,55 ms. Das sind alles gute Werte.

Klang


Die Preamps lösen fein und detailliert auf und geben den Mikrofonen genügend Raum, um Charakter entfalten zu können. Im normalen Modus klingen die Preamps neutral, linear und auch langweilig. Im Air-Mode hingegen wirken sie deutlich knackiger und frischer, was dem deutlichen Mehr an Höhen und dünneren Bässen geschuldet ist. Der Unterschied zwischen dem Normal-Mode und dem „AIR“-Mode liegt in der kontinuierlich steigenden Erhebung im Übertragungsverlauf. Eine Impedanz-Anpassung findet nicht statt.

Audio Samples
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Ohne Air – CR-73 Ohne Air – SM7B Ohne Air – Stereo Mit Air – CR-73 Mit Air – SM7B Mit Air – Stereo Mit Air – Bass DI Ohne Air – Bass DI

Die Gain-Range ist zwar nicht sonderlich groß – wie aber bei fast allen Interfaces in dieser Preisklasse –, trotzdem klingen die Preamps hier wirklich deutlich besser als die der meisten Mitbewerber. Beispielsweise sind die Claretts vergleichsweise nicht wirklich teurer als die Interfaces UR-RT2 und UR-RT4 von Steinberg, dennoch deutlich rauscharmer, verzerrungsfreier und auch dynamisch auflösend. Was will man mehr?

Monitoring


Focusrite Control bietet alle wichtigen Funktionen um Signale zu routen, multiplizieren und mischen. Effekte sind allerdings nicht an Board, benutzt man meist eh nicht und klingen bei den „günstigeren“ Interfaces meist ohnehin nicht gut. Ich vermisse sie nicht. Auch die Lautstärke von angeschlossen Boxen lässt sich unkompliziert regeln, sogar die von Surround-Setups – warum man allerdings nur maximal ein Setup definieren kann, erschließt sich mir nicht – aber geschenkt. 

Software


Das Software-Paket ist wirklich gut und bietet eine schöne Auswahl an hochwertigen Effekten ohne unnötigen Redundanzen. Gerade bei Billigherstellern gibt es lieber 100 Schrott-Plugins als fünf Vernünftige dazu. Sehr gut.

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