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Fender American Special Tele MN 3TS Test

Details

Korpus
Nun steht sie vor mir und sieht gar nicht nach den wilden Seventies aus. Ich bin auch etwas irritiert, muss ich zugeben, denn nach all den Gitarren in relic, stone washed oder wie auch immer habe ich hier ein Instrument von Fender in der Hand, das nicht abgenutzt aussieht und ich muss feststellen, dass der Look ihr gutsteht. Der Erle-Korpus ist sehr ordentlich in einem dunklen dreifarbigen Sunburst-Ton lackiert, schwarz außen und an den Zargen und nach innen heller. Auch das dreilagige schwarze Schlagbrett mit der weißen Mittelschicht, die durch die schrägen Kanten sehr gut sichtbar ist, verhilft der Gitarre zum edlen Aussehen. Die Ausstattung mit Pickups und Reglern ist selbstverständlich das übliche Telecaster-Programm: Zwei Singlecoils, die mit einem Volumen- und Ton-Regler eingestellt  und über einen Dreifachschalter angewählt werden können. Der Schalter und die beiden Regler sind auf der üblichen Tele-Metallplatte befestigt. Die Gitarre hat eine Vintage-Brücke mit drei Saitenreitern aus Messing, über die jeweils zwei Saiten laufen. Aufgezogen werden diese durch den Korpus. Die Saitenreiter sind mit zwei Schlitzschrauben in der Höhe verstellbar und zur Einstellung der Oktavreinheit steht eine 30 mm lange Schraube (Schlitz) zur Verfügung. Das reicht aus und auch das paarweise Einstellen der Oktavreinheit bereitet keine Probleme. Die Klinkenbuchse an der Zarge ist mit einer Mutter befestigt und macht einen wesentlich stabileren Eindruck als die alten Telecaster-Buchsen.

Pickups
Die Gitarre ist mit zwei Texas Special Single Coils bestückt. Der Halstonabnehmer, auf dem Schlagbrett montiert, ist in den Maßen etwas kleiner (14,5 mm breit, 65,5 mm lang) und kann mit zwei Kreuzschlitzschrauben in der Höhe verstellt werden. Der Steg-Pickup ist größer, schräg zu den Saiten angeordnet (19 mm breit, 73 mm lang) und auf dem unteren Teil des „Brückenblechs“ befestigt. Dieser kann mit drei Schrauben in Höhe und Neigung verstellt werden. Über den 3-Wege-Schalter können die Kombinationsmöglichkeiten Hals-, Hals- & Steg- und Steg-Pickup angewählt werden. Die Ausgangsleistung der Tonabnehmer liegt für Single Coils  im oberen Bereich, die Texas Specials können einem Amp schon etwas Feuer unter dem Hintern machen.

Hals
Der Ahornhals ist durch vier Schrauben mit dem Korpus verbunden und absolut sauber und perfekt angepasst. Wie auch bei den anderen Modellen der American Special Serie haben wir es hier mit einem Modern C Profil zu tun. Ich würde es als angenehm schlank bezeichnen, sogar mit meinen kurzen Fingern kann ich bequem einen Akkord spielen, bei dem der Daumen die tiefe E-Saite greift. Außerdem ist der Halsrücken schwach lackiert, dafür aber sehr glatt poliert, das fühlt sich natürlich bestens an. Bei Fender wird das als „Satin Neck Back“ bezeichnet. Ohne durch Reibung gebremst zu werden, sind problemlos sehr schnelle Lagenwechsel machbar. Griffbrett und Bünde sind ebenfalls bestens verarbeitet. 22 sauber abgerichtete und polierte Jumbo Frets sorgen für eine saubere Intonation und ermöglichen angenehme Bendings und Vibratos. Zur Orientierung finden wir schwarze Dot-Marker auf dem Griffbrett und an der Halskante. Die Halswölbung ist nicht so stark, der Radius beträgt 9,5“. Der Hals-Korpus Übergang befindet sich am 16. Bund und die hohen Lagen sind durch den Cutaway und den schlanken Hals bequem erreichbar. Die Saiten laufen über einen cremefarbenen Kunststoffsattel geradlinig zu den geschlossenen Stimm-Mechaniken, die völlig fehlerfrei in der Übertragung ihre Arbeit verrichten und für gute Stimmung sorgen. Die Sattelkerben sind bei der Telecaster sehr gut ausgefeilt, die Saiten des 010er Satzes klemmen weder bei Bendings noch beim Stimmen. Die Kopfplatte hat den typischen schmalen Telecaster-Look mit den Mechaniken auf einer Seite, einem Saiten-Niederhalter für die E- und B-Saite und dem Zugang zum Halsstellstab.

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