Praxis
Besagtes FBT-Zubehör hätte ich zum Praxistest gut gebrauchen können, denn die Satelliten-Tops verfügen nicht über herkömmliche Hochständeraufnahmen. Vielmehr sind die verbauten Flansche deutlich kleiner als eine normale 35 mm Aufnahme. Für eine Mikrofonstativ-Aufnahme sind sie wiederum zu groß. Das bedeutet, man kann weder vorhandene Lautsprecher- noch Mikrofonstative nutzen, um die Satelliten auf Höhe zu bringen. FBT bietet allerdings ein Stativ-Set an.
Den Sound habe ich mit meiner Stimme und einem Shure SM58 getestet. Darüber hinaus spielt ein Laptop ausgesuchte Signale eines virtuellen Soundchecks über die verbauten USB-Schnittstelle in die Kompakt-PA. Die USB-Verbindung herzustellen ist denkbar einfach. Ich verbinde meinen Lenovo T430 über ein USB-Kabel mit der USB-Buchse des FBT-Mixers. Der USB-Audio Codec installiert sich selbstständig und steht dann in der Windows Sound-Steuerung zur Verfügung. Somit braucht man keinen exklusiven Treiber zu installieren.
Zuvor noch ein Blick auf die Treiberbestückung und die Verarbeitung innerhalb der Topteile. Die Verarbeitungsqualität ist (wie bei FBT Produkten üblich) über jeden Tadel erhaben. Die Gehäuse sind ordentlich versteift, die passive Frequenzweiche ist sauber auf Platinen aufgebaut. Verbaut sind einfache Ferrit-Treiber, was in dieser Preisklasse üblich ist. Genug gesehen, ich schraube die Tops wieder zusammen und beginne mit dem Soundcheck.
Nach dem Einschalten ist die FBT-PA sofort einsatzfähig, die Vorzüge einer analogen Konstruktion. Das Grundrauschen hält sich in Grenzen, so dass die AMICO 10 USB problemlos für akustische Musik oder sensible Sprachverstärkung genutzt werden kann. Im Club zeigt sich, dass die Mittenstellung des Subwoofer-Volume-Potis ein ausgewogenes Verhältnis zwischen 15 Zoll Subwoofer und den beiden 6,5/1 Zoll Topteilen bietet. Open Air darf man dem Bass je nach Musikstil gerne etwas mehr Schub zugutekommen lassen. FBT ist es gelungen, der AMICO 10 USB einen praxisnahen Grund-Sound zu verleihen. Das gilt auch für die Gesangs- und Sprachwiedergabe. Da der Mixer nicht über Low-Cut-Filter verfügt, muss man bei Bedarf das Bass-Shelving-Filter des Kanal-EQs als Trittschallfilter umfunktionieren. Das funktioniert ordentlich und ein verständlicher Gesangs-Sound ist schnell am Start.
Gerne noch ein wenig Hall oder Delay dazu? Kein Problem, das integrierte Effektgerät stellt 99 FX-Presets bereit, die eine ausreichende Grundversorgen an Effekten zur Verfügung stellt. Die Effektqualität werkelt auf einem vergleichbaren Niveau wie der Rest der PA und erfüllt daher ihren Zweck. Wer allerdings bevorzugt, Effekte bis in die Tiefe zu editieren, wird vermutlich ein externes Effektgerät bevorzugen, das sich alternativ andocken lässt. Zugeständnisse muss man in puncto Monitor-Wege machen. Nur ein einsamer Pre-Fader-Aux-Send-Weg steht im Mixer für das Ansteuern von Monitoren bereit. Bei größeren Combos ist daher Kompromissbereitschaft gefragt. Das gilt auch für eine separate Klangregelung für den Monitorweg oder die PA-Summe. Diese sucht man leider vergebens. Das Hauptargument für die FBT-PA ist ein schnelles Ergebnis bei kurzer Aufbauzeit. „Weniger ist mehr“ heißt hier die Devise. Hat man einmal die PA ausgeladen, rollt man damit stilsicher zum Auftrittsort und kann je nach Musikstil zwischen 50 und 150 Zuhörer mit organischem Analog-Sound beschallen.
Akos Kovacs sagt:
#1 - 01.04.2021 um 21:55 Uhr
Guten Tag! Die Marke Fbt ist eher eine bekanntere Marke, als ob ich nur die Anzahl der Follower betrachte, sie ist immer noch 340000. Größer als Rcf, Proel, viel mehr als Montarbo .... Ganz zu schweigen davon, dass sie professionelle Klangqualität bevorzugt ., stellt ein professionelles Niveau dar, natürlich gibt es auch ein Einstiegsmodell. Die strukturellen Mängel des Amico 10 sind sicherlich wahr, aber die Marke ist eine professionelle Marke.