ANZEIGE

Evans `56 Calftone, Emad & EQ4 Bassdrum Felle Test

Praxis

Mit dem alten Ludwig Holzreifen gibt es Anpassungsprobleme

Für die Aufnahmen kommt eine 22“x16“ Ludwig 6-ply Maple/Poplar Classic Bassdrum aus den 1980er Jahren zum Einsatz, deren Holzreifen leider etwas unsanft über den Fellkragen „gewürgt“ werden muss, da er kleiner ausfällt als beispielsweise der zum Vergleich herangezogene Reifen einer 2014er Gretsch Catalina Club Bass Drum. Das vorher montierte Konkurrenzprodukt aus dem Hause Remo verhielt sich hier übrigens gutmütiger. 
Direkt vor dem sechs Zoll kleinen Loch des einlagigen, mit einem kleinen Tuch gedämpften Resonanzfells ist ein Beyerdynamic TG D70d Mikrofon platziert, zusätzlich im Inneren des Kessels, etwa zehn Zentimeter vom Schlagfell entfernt, ein Sennheiser MD421, um genügend Attacksound einzufangen. Der Schlägel der Fußmaschine ist mit einer Filzfläche bestückt.

Das Aufnahme-Setting mit einer 30 Jahre alten Ludwig Bassdrum.
Das Aufnahme-Setting mit einer 30 Jahre alten Ludwig Bassdrum.

Im folgenden Video hört und seht ihr nacheinander alle drei Felle, wobei die EMAD-Variante mit dem kleineren der beiden Dämpfungsringe ausgestattet ist.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Auch klanglich dicht am Original: Das Calftone `56 ohne Dämpfung

Wenngleich der im allgemeinen als warm und fokussiert beschriebene Klangcharakter der originalen Calfskins vergangener Zeiten nur mit ebensolchen reproduziert werden kann, erreicht man mit den synthetischen Evans Calftone `56 Bassdrum-Fellen immerhin die größtmögliche Annäherung, besonders deutlich zu hören bei der Basisversion ohne Dämpfungsring. Die spezielle Materialstruktur sorgt, in Kombination mit der gegenüber dem Standardfell leicht erhöhten Stärke, für einen relativ dunklen, Attack-armen, tonalen und dabei sehr angenehmen Sound mit rundem Ausklang – perfekt geeignet für Jazz oder Akustik-Sessions, in denen die Bassdrum genügend Raum hat, sich zu entfalten. 

Audio Samples
0:00
22″ Calftone – solo 22″ Calftone – im Set

Kontrollierter Sound dank wechselbarer Dämpfungsringe: Das Calftone EMAD

Das Calftone EMAD Fell zeigt grundsätzlich eine ähnliche Charakteristik wie das Standardmodell, klingt aber selbst ohne installierten Dämpfungsring trockener und kontrollierter. Grund dafür ist das Kunststoffprofil, das bereits für einen leichten Dämpfungseffekt sorgt. Auch beim Calftone EMAD ist der Attack, im Vergleich zu einem transparenten EMAD Fell, nicht sonderlich stark ausgeprägt, dennoch entwickelt es gegenüber dem Calftone aber mehr Punch und ist damit musikalisch sehr vielfältig von Funk/Soul über Blues bis hin zu klassischem Rock einsetzbar. Mit den Dämpfungsringen kann man die Obertöne nach Belieben noch stärker dämpfen, wobei meines Erachtens der breite Ring schon zu viel vom Charakter des Calftone Fells raubt. 

Audio Samples
0:00
22″ Calftone EMAD (ohne Ring) – solo 22″ Calftone EMAD (2cm Ring) – solo 22″ Calftone EMAD (4cm Ring) – solo 22″ Calftone EMAD (2cm Ring) – im Set

Fast schon modern: Das Calftone EQ4

Wer auf einen moderneren Sound steht, dabei aber auf eine gewisse Wärme nicht verzichten möchte, ist mit dem Calftone EQ4 am besten bedient. Hier ist der Attack gegenüber den beiden anderen Testkandidaten etwas stärker ausgeprägt, und durch das leicht reduzierte Mittenspektrum ist subjektiv auch untenrum mehr Druck wahrnehmbar. Durch den Dämpfungseffekt des integrierten Fellrings sind weitere Maßnahmen wie Decken oder Kissen absolut nicht notwendig. Auch wenn die Calftone Felle nicht für lautere Musikrichtungen vorgesehen sind, empfiehlt sich das EQ4 auch in diesem Bereich, da – wie bei den anderen Calftone Fellen auch – durch die erhöhte Materialstärke eine gute physische Belastbarkeit gewährleistet ist.

Audio Samples
0:00
22″ Calftone EQ4 – solo 22″ Calftone EQ4 – im Set
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.