ANZEIGE

Equator D5 Test

Praxis

Wie auch bei dem Testmarathon Nahfeldmonitore bis 1000 Euro, habe ich die Boxen zunächst einmal auf meine Stative hinter dem Arbeitstisch im Stereo-Dreieck mit einer Kantenlänge von ca. 1m platziert. XLR rein, Strom rein, Anschalten – fertig. Nur das Filter mit seiner wenig aussagekräftigen Beschriftung sorgt bei mir für etwas Kopfkratzen.
Dennoch schalte ich die Speaker erst mal ein und gebe mir ein bisschen Techno auf die Ohren. Die Filter-Regler stehen dabei vorerst auf „3“. Das drückt ganz ordentlich, allerdings treten im Zuge der Kick bereits erste Turbulenzen am Bassport auf, welche bei hohem Pegel auch spürbar den Genuss trüben. Bass-lastig und laut abzuhören, ist also nicht unbedingt das Ding der Equator. Nun gut, es schien mir auf „3“ im Bassbereich generell etwas zu überzeichnen, weswegen ich auf  Position „2“ gewechselt habe: Jetzt zeichnet die Box, ihrer Größe entsprechend, den Bass durchaus „ehrlich“ ab, was den weiteren Vorteil hat, dass die kleine Box dank dieser „Entlastung“ so auch deutlich luftiger agiert und weniger bei lautem Material komprimiert. Ergo, auch Techno geht jetzt lauter. Andererseits sollte man auch nicht vergessen, dass es sich hier um verhältnismäßig kleine Boxen handelt und nicht jeder Techno mag. 
Kommen wir zu den Mitten: Diese werden sehr detailliert und fein dargestellt, die Stereo-Bühne ist für ein Gerät dieser Größe unglaublich weit und präzise aufgelöst. Auch Tiefe ist gut spürbar. Generell merkt man schnell, wie stark und gut die Box bündelt, weswegen die Boxen auch ordentlich eingedreht werden müssen, damit sie „genau“ auf die Ohren zielen und man so von der Richtwirkung auch ordentlich profitiert. Hat man dies allerdings geschafft, wird man begeistert sein! Die Anregung eines weniger optimal gestalteten Abhörraums fällt so praktisch auch sehr gering aus, was natürlich gut ist. Ich möchte jetzt zwar nicht sagen, dass sie so gut wie meine Geithains klingen, aber dennoch spielen sie in den Mitten wirklich sehr ehrlich auf. Details werden hier auf das Genaueste hin entlarvt und deutlich dargestellt. So war zum Beispiel die Rhythmus-Gitarre in 50Cents „In da Club“ wirklich deutlich zu hören. Top!
Aber selbst Pegel-mäßig behält die kleine Box in diesem Frequenzbereich die Hosen an: Die Trompeten von Quincy Jones „The Pawnbroker & The Deadly Affair“ OST blasen einem förmlich ins Gesicht, ohne dabei unnatürlich oder gepresst zu wirken bzw. Transienten zu verschleifen. Lediglich bei tiefen Trompeten-Tönen hört man doch die begrenzte Größe der D5 heraus. Allerdings kenne ich auch keine Box dieser Größe, bei der dies wirklich besser gelöst wurde.
Durch meine Tisch-nahe Positionierung stelle ich bei längerem Hinhören auch eine Überhöhung um die 120-160 Hz fest, wodurch „echter Bass“ etwas zu vordergründig wird. Also noch eine Boundary-Stufe runter auf „1“, jetzt passt´s aber. Ein Extra-Notch-Filter für diesen Problembereich wäre sicherlich hilfreich gewesen, zumal man sich Position „3“ meiner Einschätzung nach generell hätte sparen können.
Auch die Höhen sind gut aufgelöst und klingen grundsätzlich angenehm, wenn auch tendenziell etwas „unedel“ bzw. ganz leicht aggressiv, was einer leichten Überhöhung um die 9 kHz geschuldet ist. Insgesamt spielt sich das aber in einem homöopathischen Bereich ab und ist auch nur im Vergleich zu meiner Geithain wahrnehmbar, was man durchaus als unfair bezeichnen könnte, da sie doch gut das Zwanzigfache kostet. In Anbetracht dieser Tatsache muss man also hier von einem insgesamt wirklich exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen, wo eben hier und da auch kleine Abstriche gemacht werden müssen.   
Kommentieren
Profilbild von T.Euer

T.Euer sagt:

#1 - 13.12.2012 um 06:59 Uhr

0

In den USA kosten die Dinger $299. Bei uns (Thomann etc.) sollen die Teile 439€ kosten, das sind $575, also fast das doppelte! :mad:

Profilbild von T.Euer

T.Euer sagt:

#2 - 13.12.2012 um 07:19 Uhr

0

Um das nochmal anschaulich zu machen:$299 sind 229€. Rechnen wir mal aus Jux Versand mit DHL für 70€ dazu, sind wir bei rund 300€. Mwst dazu sind dann 360€, plus 3% Zoll für Lautsprecher ~370€. Thomann wird aber sicher nicht Einzelpakete für 70€ verschiffen lassen und die Dinger auch nicht für $300 einkaufen. Das stinkt doch zum Himmel.

Profilbild von G.ehtSo

G.ehtSo sagt:

#3 - 13.12.2012 um 17:32 Uhr

0

Man darf aber nicht vergessen, dass es in den USA auch nur ne 90 Tage Garantie gibt... Wenn die Boxen allerdings deswegen so teuer sind, möchte ich doch stark an der "Langzeitstabilität" zweifeln...

Profilbild von N.Aja

N.Aja sagt:

#4 - 17.12.2012 um 03:59 Uhr

0

Das stimmt auch wieder, aber nur fast: Es gibt bei Equator eine 60-Tage 'Money Back'-Garantie und 1 Jahr normale Garantie. Aber 2 zusätzliche Jahre Garantie sind gerade bei chinesischen Produkten auch etwas wert und ich muss sie im Garantiefall nicht für 70€ in die USA schicken. Ich habe mich inzwischen in mein schweres Schicksal (bitte jetzt anfangen aus Mitleid zu weinen) ergeben und bleche den Aua-Preis. Es scheint wohl der grösste kleine Nearfield auf dem Markt zu sein. Size matters. :)

Profilbild von D.Uden

D.Uden sagt:

#5 - 17.12.2012 um 04:05 Uhr

0

Aaaaah!! Er hat "Duck-Tape" geschrieben! :D

Profilbild von o.lehrerHoch2

o.lehrerHoch2 sagt:

#6 - 17.12.2012 um 19:53 Uhr

0

duct, duck, gaffer, gaffa, panzer oder power-tape, ist alles "richtig", solang der Lehrling, weiß was er zu holen hat!:-)duckbrand.com / de.wikipedia.org/wiki/Klebe...

Profilbild von Uwe Lohschelder

Uwe Lohschelder sagt:

#7 - 19.12.2012 um 22:53 Uhr

0

Hallo Felix,leider finde ich Deine Wortwahl im Test nicht sehr aussagekräftig. Was heißt Stereobühne, was heißt Stufe eins, zwei, drei, usw. Das sind alles keine deffinierten Grössen die jemandem mit anderem sprachgebrauch weiterhelfen.Besser wäre ein Vergleich mit bekannten, bzw. anderen getesteten Monitoren der gleichen Preisklasse und Bauart. Zumindest mit frontseitiger Reflexöffnung und ungefähr 5" Bass. Ich habe mir als Vergleich einmal ein paar Adam a3x bestellt und bin vorab, trotz des 3,25" Bass sehr beeindruckt über den Klang dieses kleine Monitors. Leider kommen die Equator D5 erst in den nächsten Tagen. Ich bin sehr gespannt.Hast Du (bzw. jemand anderer) mittlerweile vergleichswerte zur Hand?Bis dahinUwe Lohschelder

Profilbild von Felix Klostermann

Felix Klostermann sagt:

#8 - 21.12.2012 um 16:25 Uhr

0

Hallo Uwe, der Begriff Stereobühne umschreibt die Fähigkeit mit einem Stereo-Boxenpaar Instrumente genau "lokalisieren" zu können. Wie auf einer echten Bühne auch, auf der vereinzelte Instrumente auch z.B. nur "von Links kommen" zu hören sind. Die Beschriftung des Potis "Boundary" mit 1,2,3 finde ich auch nicht sehr glücklich gewählt, deswegen habe ich es im Details-Abschnitt auch ausführlicher beschrieben. Hier die Kurzfassung; Das Poti mit der Beschriftung „Boundary“ bietet die Möglichkeit, die Boxen auf drei typische Arten der Positionierung hin einzustellen, die da wären: Corner (In den Ecken)= 1, Front of a wall (Vor einer Wand)= 2,
Free Standing (Im Freien) = 3. Ich hoffe, dass hilft dir weiter. Beste Grüße, Felix.

Profilbild von Uwe Lohschelder

Uwe Lohschelder sagt:

#9 - 26.12.2012 um 16:08 Uhr

0

Hallo Felix,vielen Dank für Deine zeitnahe Antwort!Mit den Erklärungen komme ich schon ein Stückchen weiter. Offen bleibt jedoch ein Einkauftip in Form eines Vergleichtests in dieser Monitorklasse. Da gibt es doch einige mit einem Stückpreis so um die 200-300€
(Focal / KRK / Behringer / Equator / Adam / Emes)
Ich habe zur Zeit eine Adam a3x und eine Equator D5 auf dem Tisch und es fällt mir sehr schwer mich zu entscheiden. Die Adam klingt etwas knackiger aber gepresster. Die D5 klingt etwas voluminöser und räumlicher (ich nehme an, das ist mit Stereobühne gemeint)Da bleibt noch der Preis ? Die Adam kostet +- ca. 230€. Die Equator kostet Deutschland 220€ und in den Staaten ca. 130€, ist das in Ordnung oder bekomme ich somit bei der Adam mehr für mein Geld? Oder gibt es für den Schreibtisch im Wohnzimmer , an der Wand einen Geheimtipp? Ich bin kurz davor ins Wasser zu gehen!_. Hilfe!!!Ich wünsche Dir (Euch) ein frohes neues Jahr und optimale Gesundheit. Bis dahin:Uwe Lohschelder

Profilbild von Roy Entscheider

Roy Entscheider sagt:

#10 - 30.12.2012 um 22:09 Uhr

0

Am besten Du nimmst die, die dir am besten gefällt. ;-) Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Ob Du mehr fürs Geld kriegst entscheidet auch nicht das Geld, manchmal kriegt man mehr für weniger und weniger für mehr, kommt ganz drauf an wieviel Du verstehen kannst, was Du bekommen hast. Das weiss man aber oft erst viel später. Also klare Empfehlung: nimm beide!

Profilbild von Felix Klostermann

Felix Klostermann sagt:

#11 - 01.01.2013 um 23:27 Uhr

0

Hallo Uwe, Roy hat Recht - diese Entscheidung kann dir keiner Abnehmen. Wenn dir meine rein subjektive Meinung dennoch weiterhilft: Nimm die Equator D5, sie klingt in meinen Ohren gefälliger.

Profilbild von Micha eyL

Micha eyL sagt:

#12 - 22.06.2019 um 10:52 Uhr

0

Moin, ich verkaufe ein Paar Equator D5. Sind erst zwei Jahre alt. Bei Interesse mail an diggga ät gmx punkt de.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.