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Engl Ironball E606SE Test

Praxis

Für die folgenden Beispiele verbinde ich den Boxenausgang mit meiner Universal Audio OX Box, wähle ein mit Vintage 30 Speakern bestücktes 4×12 Cabinet aus und beginne mit dem cleanen Kanal.
Die entsprechenden Einstellungen am Amp lassen sich an der Beschriftung ablesen. Der Hall kommt aus dem Verstärker und wurde nicht nachträglich hinzugefügt.
Los geht es mit einer Telecaster und dem cleanen Kanal des Ironball.

Audio Samples
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Clean Tele All Mid Rev Gain 10 Clean Tele All Mid Rev Gain max Clean Tele All Mid Boost OFF Clean Tele All Mid Boost ON

Der kleine Amp geht recht hemdsärmelig vor und liefert einen frechen, schmutzigen Cleansound schon bei niedrigen Gain-Settings. Wer also wirklich clean spielen möchte, muss am Volume-Regler der Gitarre drehen oder schlicht leichter anschlagen.
Sobald der Gain-Regler die 12-Uhr-Position überschreitet, kommt ein knackiger Crunchsound zustande, der mit dem Boost noch ordentlich angepustet wird, was der Amp mit einer entsprechenden Kompression quittiert.
Für die nächsten Beispiele drehe ich Bass- und Treble-Regler auf 15 Uhr, die Mitten gehen zurück auf 9 Uhr. Zuerst ist die Telecaster, dann eine Les Paul bei gleicher Amp-Einstellung zu hören.

Audio Samples
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Clean Tele All Mid Bass 15 Mid 9 Treb 15 Clean LP All Mid Bass 15 Mid 9 Treb 15

Der Amp vermag die typischen Klangcharakteristiken beider Instrumente deutlich wiederzugeben und geht feinfühlig auf die Anschlagstärken ein, was natürlich elementar wichtig für ein dynamisches Spiel ist.
Ich schalte nun in den Lead-Kanal und bleibe bei der Les Paul. Auch hier habe ich die jeweiligen Einstellungen am Amp im dazugehörigen Audiobeispiel notiert.

Audio Samples
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Lead LP All Mid Lead LP Gain 15 Lead LP All Mid Lead LP All Mid Boost ON
Der Engl Ironball E606SE ist auch dank mitgelieferter Impulse Responses klanglich erfreulich breit aufgestellt.
Der Engl Ironball E606SE ist auch dank mitgelieferter Impulse Responses klanglich erfreulich breit aufgestellt.

Wie nicht anders zu erwarten war, kann der kleine Ironball hier vollends überzeugen. Er liefert einen fetten, breiten Zerrsound, der schon in der Mittelstellung des Gain-Reglers genügend Zerre zum Solieren liefert. Sobald der Booster ins Spiel kommt, verdichtet sich der Klang und die Mitten treten stärker in den Vordergrund.
Bei dieser Zerrdichte erhöhen sich natürlich auch die Nebengeräusche, daher möchte ich jetzt herausfinden, wie das Noisegate damit umgeht.
Zuerst spiele ich ein Beispiel ohne, dann mit aktiviertem Noisegate.

Audio Samples
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Lead LP All Mid Boost ON Noisegate OUT Lead LP All Mid Boost ON Noisegate IN

Hier gibt es rein gar nichts zu meckern, denn das Gate vermag es, in Spielpausen für Ruhe zu sorgen, schneidet das Signal aber im Ausklang nicht ab. Dank des Reglers an der Rückseite lässt sich der Threshold anpassen.
Die beiden folgenden Beispiele habe ich mit einer auf “H” heruntergestimmten Ibanez aus der RG-Serie eingespielt und aktiviere im zweiten Beispiel den Boost.

Audio Samples
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Lead Ibanez RG Bass 15 Mid 9 Treb 10 Boost OFF Lead Ibanez RG Bass 15 Mid 9 Treb 10 Boost ON

Freunde des härteren Metal dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, denn der Ironball liefert ohne Wenn und Aber den druckvollen, fleischigen Vollgas-Sound, der gerade bei tiefer gestimmten Gitarren nicht ins Schwitzen kommt und schnell gespielte Passagen auf der tiefsten Saite knackig aus den Speakern drückt.
Es folgen ein Beispiel mit aktiviertem Delay und Reverb. Hier ist eine Music Man Luke 3 zu hören.

Audio Samples
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Luke Delay ON Rev ON

Auch das Delay hinterlässt einen sehr guten Eindruck und sollte für die meisten Fälle vollkommen ausreichend sein. Dank der rückseitigen Regler lässt es sich an den persönlichen Geschmack anpassen.
Als Nächstes möchte ich herausfinden, wie sich der Powersoak im Klang bemerkbar macht. Dazu habe ich alle drei Beispiele in der Lautstärke angeglichen.

Audio Samples
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Luke 20 Watt Luke 5 Watt Luke 1 Watt

Für meinen Geschmack zeigt sich der Betrieb im 1 Watt Modus etwas komprimierter und enger im Klangbild, ansonsten kann der Amp auch hier klanglich punkten.
Natürlich dürfen ein paar Beispiele mit den Onboard-IRs nicht fehlen. Ich habe sie alle drei einmal angespielt.

Audio Samples
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Luke IR 1 Luke IR 2 Luke IR 3

Im Vergleich mit der in den vorherigen Beispielen verwendeten OX Box zeigen sich diese Impulse Responses deutlich Metal-mäßiger und können ebenfalls auf ganzer Linie gefallen.
Wie der Amp im Bandzusammenhang klingt, zeigt das letzte Beispiel.

Audio Samples
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Engl Ironball 606 SE Song
Kommentieren
Profilbild von Pat

Pat sagt:

#1 - 30.06.2022 um 21:29 Uhr

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Hi, danke, für den Test! Worüber ich eben nur gestolpert bin: Hier steht, dass es zwei EL 34 Röhren sind, bei T werden jedoch (derzeitig) EL 84 Röhren aufgeführt. Hat man die in der Zwischenzeit bei T getauscht...? Oder ist das einfach nur ein Vertipper... von wem auch immer (also mir würden die EL 34 eigentlich besser gefallen) :-) Vielleicht hast du ja hierzu eine Info :-) Viele Grüße aus Hamburg!

Profilbild von Bassel

Bassel sagt:

#2 - 04.07.2022 um 11:34 Uhr

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Moin Pat, vielen Dank für Deinen Hinweis, da hat sich tatsächlich der Fehlerteufel eingeschlichen! Der Verstärker wird mit EL84 Röhren ausgeliefert. Viele Grüße Bassel

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