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Electro-Voice ZLX-12BT und ZLX-15BT Test

Praxis

Im Praxistest habe ich die ZLX zunächst kurz als Monitor ausprobiert, wo sie aber selbst beim anspruchsvollen „Bite“ meines KORG DS-8 (FM-Synth mit derbe polternden Ausgangsübertragern) auch bei lauten Pegeln stets knackig, definiert, klar und einfach „richtig“ klangen. Auch dichte Synthflächen oder Vocals klangen einzeln darauf abgehört auf beiden ZLX „just right“. Egal welches Instrument man auf der Bühne damit mischen wird, man wird es weithin so hören, wie es beschaffen ist. Keine verschmierten Impulse oder verschleierten Frequenzen oder gar hysterisch überbetonte Höhen.
Noch interessanter ist aber der Einsatz der ZLX-Boxen im anspruchsvolleren Einsatzgebiet als Klein-PA. Und siehe da: Egal was man ihr an Musikgenres auch zuwirft, die Attacks und Transienten behalten stets ihre Hüllkurvencharakteristik, klingen niemals zu weich oder beschnitten. Man erkennt schlichtweg seine Lieblingsplatten wirklich exakt wieder und das schafft m. E. nicht jede dahergelaufene PA.
Gerade in den Mitten, vor allem zwischen 1 und 3,5 kHz haben viele unehrlich abbildende PA-Systeme zusätzlich zu einem furchtbaren Badewannen-EQ in den Höhen und Bässen gerne mal unnötig tiefe Senken, was sich sehr ungünstig für die Abbildung menschlicher Sprache, aber auch elektrischer Gitarren oder Leads und natürlich Gesang auswirkt. Wir hören nun mal alle in den Mitten am besten und besitzen genau dort die höchste aurale Sensitivität. Nur wenn dieser Bereich physikalisch korrekt wiedergegeben wird, hat der Besucher eines Konzerts eine echte Chance, die emotional relevanten Details einer musikalischen Tonmischung nuanciert wahrzunehmen. Ohne Mitten keine Immersion, also kein echtes Eintauchen in die Musik.
Tontechnisch noch konkreter formuliert klingt der ZLX-Sound tendenziell linear und „gehörrichtig“, ist aber zusätzlich „leicht angewürzt“ mit eben dieser bekannten Electro-Voice-typischen breitbandigen Präsenzbetonung bei ca. 5-6 kHz, die den Sound ein klein wenig nach vorne brizzelt, was besonders mit reflexionsarmen Umgebungen (Molton, Freiraum, Teppichhändlerkongress) gut harmonieren wird. 
Beide Modelle überführen die Präsenzanhebung in das Top-End weiter, in eine für Klein-PA-typische Höhenanhebung von mehreren dB, die sich interessanterweise in beiden Modellen jedoch leicht hörbar unterscheidet. Wo die ZLX-12BT im „MUSIC“-Mode ein klein wenig die „British“-EQ-Tops bei 12 kHz betont, da featuret die nach unten auch mehr (Bass-) Volumen abbildende ZLX-15BT ein Top-End, das bei 10 kHz im Übergangsbereich eher zwischen „Klarheit“ und Präsenzschärfe liegt. Man kann diese High-Shelf-artigen Frequenzanhebungen im Mischbetrieb der 12- und 15-Zoll-Modelle natürlich per DSP kompensieren und angleichen, was aber ein bisschen eine Art Notlösung darstellt. Bei anspruchsvolleren Veranstaltungen würde ich im Sinne eines kohärenten Gesamtsounds daher eher davon abraten, die beiden Boxengrößen zu mischen.

Fotostrecke: 6 Bilder Electro-Voice ZLX-12BT und ZLX-15BT Menü-Einstellungen

Im getrennten Einsatz lässt sich mit diesen Färbungen aber auch arbeiten: So ist die ZLX-12BT z. B. von Haus aus die „crispere“ Anlage für Events wie z. B. Galerieeröffnungen und Messepartys, wo Musik auch etwas im Hintergrund spielen darf, die Leute ständig plappern und die Aufmerksamkeit nicht auf eine Bühne, sondern auf das Spektakel als Ganzes gerichtet ist. Gerade Livebands in Genres (Folk, Singer-Songwriter, Gospel) die eher keinen Subbass brauchen, sind mit der ZLX-12BT besser bedient, denn sie ist deutlich kleiner, etwas leichter und damit portabler und bringt mit der 12 kHz Anhebung diesen gewissen „Sizzle“, der schon Alesis einmal dazu brachte, ihren MOD/FX-Kompressor mit genauso einer Zusatzfunktionalität auszustatten, die alles etwas „produzierter“ klingen ließ.
Die 10 kHz Betonung der ZLX-15BT, zusammen mit ihrem erweiterten Bassrange bis hinunter zu 42 Hz, prädestinieren sie meiner Meinung nach eher für den lauteren Bandbereich, sagen wir mal für sämtliche Rockgenres von A bis Z, die natürlich dann auch vom größeren Woofer profitieren. Die unterschiedlichen Färbungen der beiden Modelle können übrigens mit dem „LIVE“-EQ-Preset im DSP halbwegs auf „linear“ neutralisiert werden, sind also nicht als totales Dogma zu verstehen, obwohl sie selbst dann noch subtil vorhanden sind. Aber keine Sorge: Auch ein Stück klassischer Musik, abgespielt auf einem Garten- oder Hochzeitsfest, wird auf beiden Systemen so episch und mitreißend aus der Membran ballern, wie es orchestriert und aufgenommen wurde.
Der ZLX-Sound gefiel mir übrigens derart gut, dass ich die ZLX-12BT aufgrund ihres fetten, transparenten und einfach emotional kickenden Gesamtsounds wochenlang als Wohnzimmeranlage im ständigen Einsatz hatte, wo sie tatsächlich auch anstelle meiner alten Nahfeldmonitore oder meines zweiten Paares Hi-Fi-Speakern eine sehr gute Figur machten. Ihr Grundrauschen hielt sich dabei ebenfalls in sehr vertretbaren Grenzen.
Selbstverständlich ist das Modell mit dem 15-Zoll-Woofer am ehesten geeignet, als Fullrange-PA ohne Subwoofer eingesetzt zu werden. Selbst Clubmusik mit UK-Bass-, aktuellem Techno- oder D’n’B-Hintergrund, wo der Frequenzgang auch noch bis knapp unter 40 Hz mixtechnisch ausgelotet wird, wirkte nie irgendwo kastriert. Notfalls gibt man per DSP-Menü noch 1-3 dB an Bass (60 Hz) dazu, dann passt es auch ohne Sub. Dennoch muss an dieser Stelle unbedingt empfohlen werden, für ernsthaften Clubsound einen passenden Subwoofer einzuplanen, denn das macht einfach mehr Spaß und entlastet zusätzlich die Box, die dann die Gesamtleistung für Tiefmitten bis Top-End komplett zur Verfügung hat.  

Fotostrecke: 2 Bilder Electro-Voice ZLX-12BT als Floor-Wedge
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Profilbild von ronaldo ferreira barbosa

ronaldo ferreira barbosa sagt:

#1 - 10.06.2023 um 23:59 Uhr

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boa noite moro em guarapari espirito santo aqui a maresia destroi tudo estou prescisando desse display vcs vende qual valor

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