Electro-Harmonix Bass Big Muff Test

PRAXIS
Der 3-Wege-Minischalter am Big Muff stellt folgende Betriebs-Optionen zur Auswahl: Dry, Normal und Bass-Boost. Im Dry-Modus übernimmt der Volume-Regler die Funktion eines Balance-Reglers, der es erlaubt, das trockene mit dem verzerrten Signal zu mischen. Das ist eine gute Sache, denn obwohl der Bass Big Muff neben dem Effektausgang einen zusätzlichen, getrennten „Dry Out“-Ausgang bietet, steht uns Bassisten nicht immer der Luxus zweier separater Kanäle zur Verfügung, um die Signale getrennt verstärken und mischen zu können. 
Für den Alltag, in dem in der Regel nur ein Signalweg am Start ist, hat Electro-Harmonix dem Big Muff die „Dry-Funktion“ spendiert. Sie bietet die Möglichkeit, das trockene und das verzerrte Signal zu mischen und so die Transparenz des Sounds zu „schonen“. Das ist ein sinnvolles Feature, das man sich aber mit einigen Einschränkungen erkauft. Zum einen lässt sich in diesem Modus die Gesamtlautstärke nicht verändern, da ja wie gesagt der Volumen-Regler hier die Aufgabe der Mischung zwischen Original- und Effektsignal übernimmt, zum anderen kann im Dry-Mode leider die BassBoost-Funktion nicht genutzt werden. 
In den folgenden Soundbeispielen hört ihr den Bass im Dry-Modus, im True Bypass, im Volleffektbetrieb und im Mischverhältnis 50/50 mit dem Originalsignal:

Audio Samples
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1a Clean 1b Verzerrt 1c Combi

Im Normal-Modus liefert der BigMuff seinen eigentlichen Signature-Sound. Das Ergebnis ist eine sehr  warme, fette, sustainreiche Performance, die das Gefühl von „Druck“ vermittelt – auch bei geringer Lautstärke. Im nächsten Audiobeispiel hört ihr zwei Bässe in unterschiedlicher Oktavlage und vollem Effektanteil. 

Audio Samples
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2 Full FX

Obwohl der Sound fett ist, bleibt er dennoch transparent, sowohl in der tiefen Lage als auch in der darüberliegenden Oktave. Mit Unterstützung des Bass-Boosts lässt sich der Sound sehr stark „andicken“ und man kommt in die Gefilde von Synthie-Sounds. Im nächsten Beispiel hört ihr den tiefen Begleitbass mit weit zurückgedrehtem Tone-Regler und sehr stark geöffneten Sustain-Regler. Bei der später folgenden Melodie ist der Tone-Regler fast voll aufgedreht – das sorgt für einen eher sägenden Klangcharakter, der vor allem den höheren Lagen richtig gut zu Gesicht steht.

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2 Tone-Dyna

Die entscheidenden Variationen erzielt man mit dem Tone-Regler und der Dosierung des Sustain-Reglers. Obwohl sich die Sounds in den unterschiedlichen Settings ganz deutlich voneinander unterscheiden, bleibt der generelle Charakter immer gleich. Demnach macht der Bass Big Muff die Kaufentscheidung leicht: Entweder man mag den Sound oder eben nicht.
Im Folgenden hört ihr verschiedene Settings im Vergleich:

Audio Samples
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Bypass Modus: Normal; Tone: 2 Uhr; Sustain: 7 Uhr Modus: Normal; Tone: 10 Uhr; Sustain: 9 Uhr Modus: Normal; Tone: 10 Uhr; Sustain: 3 Uhr Modus: BassBoost; Tone: 7 Uhr; Sustain: 2 Uhr Modus: Normal; Tone: 2 Uhr; Sustain: 5 Uhr

Im letzten Beispiel des Tages hört ihr die Basslinie im Rahmen eines Playbacks (zwei zusätzliche Bässe, die eine Melodie doppeln). Dabei spielt einer der Bässe künstliche Flageolets, die man mithilfe des Big Muff sehr schön in den Vordergrund schieben kann – speziell, wenn man den Sustain-Regler voll aufdreht.

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Im Playback

Noch kurz ein paar Worte zum Dry-Modus. Möchte man Original- und Effektsignal kombinieren, erzielt man definitiv die besseren Soundergebnisse, wenn man den zusätzlichen Dry-Out Ausgang verwendet, anstatt intern im Gerät über den Dry-Modus zu mischen. Diesen Modus sollte man eher als Kompromisslösung in Betracht ziehen, wenn einem keine Alternativen zur Verfügung stehen, denn im Dry-Modus verliert der Bass Big Muff etwas von seinem reizvollen, voluminösen Charakter.

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