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Egnater Rebel 20 Test

PRAXIS
Zum Schutz des Topteils beim Transport liefert der Hersteller ein gut gepolstertes Softbag mit. Auch ein Fach für die nötigen Kabel fehlt nicht; hier wird nicht gespart, die Ausstattung ist auch beim Zubehör ausgezeichnet. Nachdem das Klingeln vom ersten Powerchord in den Ohren nachgelassen hat, bin ich wieder aufnahmefähig und werde die klanglichen Bandbreite des Verstärkers auf Herz und Nieren prüfen. Wie immer starte ich mit den Cleansounds. Dafür wird der Master voll aufgedreht und der Gainregler steht auf 10 Uhr. Die komplette Klangregelung zeigt auf 12 Uhr, also auf die mittlere Position. Ergebnis ist ein Cleansound mit enormer Basswiedergabe.

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Clean Flat

Hat man die Ausgangsleistung 20 Watt angewählt, bekommt man in dieser Einstellung mit Gain auf 10 Uhr den lautesten unverzerrten Sound. Mit einer leisen Band geht das noch in Ordnung, langen die Kollegen aber richtig zu, dann könnte dieser Cleansound im Bandgefüge untergehen.

Wem das Ganze zu basslastig ist, der kann den Tight-Schalter aktivieren. Mit ihm werden die Bässe bei 180 Hz um etwa 6 dB reduziert, damit es keine Probleme mit dem Mann/ der Frau am Bass gibt.

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Tight

Wenn es so richtig bissig in den Höhen klingen soll, dann ist der Bright-Schalter die richtige Wahl. Man erhält mit + 8dB eine recht starke Höhenanhebung bei 4 kHz.

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Bright

Der Tube Mix Regler ist ebenfalls eine wichtige Komponente für den Grundsound des Amps. Hier kann per Rasterpoti fast stufenlos zwischen 6V6 (Regler am Linksanschlag) und EL 84 (Rechtsanschlag) gewählt werden. Wir widmen uns zuerst einmal dem 6V6 Sound. Klarer Ton, die Bässe sind in der mittleren Position nicht so gewaltig wie bei den vorherigen Hörbeispielen – typisch amerikanischer Cleansound, wie ihn die Fender Amps geprägt haben.

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Tube Mix 6V6

Jetzt das andere Extrem mit dem Regler auf Rechtsanschlag. Der Klang wird sehr britisch, Vox und Marshall lassen grüßen. Der Sound ist dreckiger und bei hartem Anschlag begibt sich die Endstufe bereits leicht ins Clipping und beginnt zu zerren.

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Tube Mix EL34

Hier noch einmal zum Vergleich die 12-Uhr-Einstellung, also der Mix beider Röhren in gleichem Verhältnis. Ein voller, bassiger Sound, ähnlich dem in den ersten drei Hörbeispielen.

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Tube Mix Middle
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Nachdem die Basiseinstellungen am Cleansound erforscht wurden, geht es jetzt an die Verzerrung. Mal sehen, wie frech der kleine Rebell werden kann. Mit Gain auf 11 Uhr und voll aufgedrehtem Master bekommt man einen fetten 50´s Sound. Ich habe hier die Mitten etwas zurückgenommen und die Höhen etwas weiter aufgedreht. Ergebnis ist ein brillanter Crunchsound mit leichter Endstufenzerrung, die sich bei härterem Anschlag sehr gut herausschält.

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Fifties

Da war noch was … Für einen authentischen Rockabilly-Sound habe ich ein Delay in den Einschleifweg geschaltet. Hier gibt es keine klanglichen Einbußen, auch vorgeschaltete Pedale verträgt der Kleine gut, ohne den eigentlichen Grundsound zu beeinträchtigen.

Es wird heißer, der Gainregler wird auf 13 Uhr gestellt und mit der SG kommen britisch klingende Seventies-Riffs aus dem Speaker. Mitten und Höhen auf 14 Uhr, Tight und Bright sind ausgeschaltet und der Bassbereich zeigt sich druckvoll, aber nicht matschig.

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Seventies

Bei Leadsounds mit höherer Verzerrung – Gain auf 15 Uhr – kann man den Bright-Schalter gut einsetzen. Jetzt bekommt der Sound durch die Frequenzanhebung etwas mehr Biss und ist im Klangbild „weiter vorne“. Das folgende Beispiel mit der Les Paul nutzt zuerst den Hals- dann den Steg-Pickup. Auch hier kann man dem Rebel-20 eine gute Klangübertragung bescheinigen. Der Halspickup klingt weich, hat aber genügend Durchsetzungskraft in den Höhen, der Stegpickup klingt zwar scharf, aber nicht zu spitz.

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Lead

Auch bei voll aufgedrehtem Gain sind Akkorde noch klar zu erkennen. Im nächsten Beispiel werden die Akkorde E, G, D, A und wieder E nacheinander angeschlagen; vor allem beim letzten E-Akkord hört man sehr sauber die einzeln angeschlagenen Töne. Sehr gutes Ergebnis!

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Chords

Jetzt ist die Klangregelung an der Reihe. Middle und Bass stehen auf 12 Uhr, Treble zuerst auf 7, dann 12, schließlich auf 17 Uhr.

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Treble

Und nun das gleiche Spiel mit dem Middle-Regler. Treble und Bass auf 12 Uhr, die Mitten auf 7, 12 und schließlich auf 17 Uhr.

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Middle

Und so klingt das Ganze mit dem Bassregler in den drei verschiedenen Positionen.

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Bass

Generell kann man feststellen, dass die Klangreglung nicht extrem ins Geschehen eingreift, der Wirkungsbereich ist nicht besonders hoch. Deshalb sind Metal-Mid-Scoop Sounds und weitere Klänge, die extreme Frequenzverbiegungen benötigen, nicht möglich, aber das war auch nicht die Aufgabenstellung bei der Konzeption dieses Amps. Hier wird eher für die Blues- und Classic-Rock-Abteilung produziert: Crunch und Mid-Gain-Sounds mit entsprechend dynamischer Ansprache. Dazu gibt es noch ein Hörbeispiel. Die Strat ist bei hohem Verzerrungsgrad – Gain auf 15 Uhr – angeschlossen. Der Volumenregler der Gitarre steht zuerst auf drei, dann voll auf. Der Verzerrungsgrad lässt sich sehr gut über die Gitarre steuern, am Anfang fast clean und dann das volle Zerrbrett. Da gibt es nichts zu bemängeln. Auch hier war der Bright-Schalter aktiv und der Tube Mix stand auf 6V6. In dieser Einstellung klang der Verstärker am dynamischsten.

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Dyna Poti
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