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Eastwood Airline Link Wray Tribute Test

Praxis

Trocken angespielt wirkt die Gitarre sehr offen und knackig und offenbart für ein Modell dieser Preisklasse ein erstaunliches Schwingungsverhalten. Bei dem vorliegenden Testmodell war die Saitenlage zwar sehr komfortabel eingestellt, führte aber an einigen Stellen zu Schnarrgeräuschen, sodass ich dort etwas nach oben korrigieren musste. Möglicherweise hatte auch der Hals etwas nachgegeben, denn ein Blick auf die Halsneigung offenbarte eine kleine Wölbung auf Höhe des 12. Bundes im Bassbereich. Etwas, was nicht als Minuspunkt beanstandet werden soll, denn die Gitarre ist ansonsten tadellos verarbeitet, die Bunde sind perfekt abgerichtet und sie lässt sich bequem bespielen. Lediglich hinsichtlich der Oktavreinheit hätte man sich zumindest beim Testmodell bei g- und b-Saite etwas mehr Mühe geben können.

Für die Soundbeispiele kommt ein Marshall JTM 45 mit einem 4×12″ Greenback-Cabinet zum Einsatz, das mit einem SM57 abgenommen wird.
Zunächst hört ihr clean alle drei Pickup-Positionen. Die Singlecoils kommen sehr glasig und haben, wie für die Epoche üblich, keine sonderlich hohe Ausgangsleistung. Außerdem ist positiv zu vermerken, dass sie sich erfreulich nebengeräuscharm präsentieren. Die Gitarre offenbart einen sehr eigenwilligen Sound in allen drei Schalterstellungen, der mich fast an Gretsch-, bzw. Filtrertron-artige Gitarrenklänge erinnert und ohne Umwege sofort in die 50er Jahre führt. Der Halspickup ist trotz ähnlichem Saitenabstand deutlich lauter als der Stegpickup, was dieser jedoch durch wesentlich präsentere Höhen und Mitten ausgleichen kann.

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Clean: alle drei PU-Positionen

Auch funkige Sounds stehen der Eastwood gut zu Gesicht, auch wenn der Halspickup nicht ganz so “twangt”, wie man es beispielsweise von einer Telecaster gewohnt ist.

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Funky: Hals-PU

Nun wird es etwas crunchiger und ich wechsele zu einem Fender Tweed. Der Stegpickup liefert sehr überzeugende Ergebnisse und klingt durchsetzungsfähig. Auch wenn die Mittel- und Halspositionen ihren Charme haben, müsste man hier am Amp im Bassbereich ordentlich nachkorrigieren:

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Crunch: alle drei PU-Positionen
Die Eastwood Airline Link Wray ist eine Gitarre mit starkem Eigencharakter und authentischen 50er Jahre Surf und Rock’n Roll Sounds.
Die Eastwood Airline Link Wray ist eine Gitarre mit starkem Eigencharakter und authentischen 50er Jahre Surf und Rock’n Roll Sounds.

Die Link Wray ist definitiv nicht für HiGain-Sounds konzipiert, aber dennoch wollen wir testweise in etwas höhere Gaingefilde aufsteigen, wozu ein Marshall Plexi zum Einsatz kommt. Der Steg-Singlecoil ist sehr bissig und wird auch bei moderat hohen Gainsettings seinen Platz im Bandgefüge finden. Hier zeigt sich auch, dass die Abschirmung der Gitarre nicht zu hundertprozentiger Brummfreiheit führt, wenn man nicht in Kontakt mit Metallteilen des Instruments ist. Das Brummen fällt zwar nicht allzu sehr ins Gewicht und ließe sich in der leicht “trashigen” Tradition der Gitarre ansiedeln, sollte aber vermeidbar sein.

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High Gain: Steg-PU, Marshall Plexi

Wenn schon “surf”, dann richtig. Hier hört ihr ein typisches 50er Jahre Lick mit Slapback-Echo. Eindeutig liegt die Stärke der Eastwood in diesen Sound-Arealen, denn ohne groß am Amp herumschrauben zu müssen, ist der typische “Oldie-Rock´n Roll”-Sound da und ich bin erstaunt, wie authentisch die Link Wray sich schlägt!

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50’s Surf Sound

Hier eine Anlehnung an den Wray-Klassiker “Rumble”. Auch in diesem Tremolo/Echo-Setting klingt die Gitarre wesentlich größer, als sie eigentlich ist, was nicht zuletzt auch der sehr glücklichen Pickupwahl geschuldet ist:

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50’s Surf Sound mit Tremolo und Echo

Zum Abschluss hört ihr ein kleines Sololick. Dank der guten Saitenlage und des Halsprofils fällt das Solieren sehr leicht und die Link Wray lädt regelrecht zum Melodiespiel ein.

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Solo Lick
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