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EarthQuaker Devices Palisades Overdrive Test

Das EarthQuaker Devices Palisades Overdrive-Pedal sollte eigentlich überhaupt nicht existieren, denn die Effekt-Nerds aus dem US-amerikanischen Akron im Bundesstaat Ohio wollten ein Pedal auf keinen Fall bauen: einen Tubescreamer-Klon. Aber nach etlichen Kundenanfragen war schnell klar, dass man trotz aller Widerstände um einen solchen Bodentreter nicht herumkommen würde.

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Allerdings sollte es keinesfalls eine einfache Kopie des Ibanez-Klassikers werden, sondern man wollte der Firmenphilosophie getreu auch hier den eigenen Ideen den Vortritt lassen. Resultat ist ein Pedal, das sich am legendären Ibanez TS808 orientiert und das seine Schöpfer als den aktuell vielseitigsten Verwandten des legendären Zerrers bezeichnen.

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Details

Konzept

Nachdem sich die amerikanische Edeleffektschmiede dazu entschlossen hatte, ein Pedal auf Basis des TS808 zu entwickeln, wurden neben dem originalen Tubescreamer auch alle verfügbaren Nachbauten und Klone auf Herz und Nieren geprüft und analysiert. Wie es im Produkttext heißt, landeten alle so gewonnenen Erkenntnisse schließlich im berühmten imaginären Papierkorb, man besann sich auf das Urteil des eigenen Gehörs und heraus kam der Palisades Overdrive. Dass es sich hier nicht um eine einfache Kopie des japanischen Klassiker handelt, ist offensichtlich, denn mit dem typischen 3-Regler-Prinzip hat der Palisades nicht viel am Hut. Ganz im Gegenteil finden sich hier im Vergleich zu klassischen Pedalen extrem viele Regler und Schalter, die das Pedal unglaublich vielseitig machen. Alleine die Kombinationsmöglichkeiten aller Schalter und Drehregler bieten insgesamt 480 Soundvarianten.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit dem Palisades hat sich EarthQuaker Devices dem beliebten Thema Tubescreamer angenommen,…

Aufbau

Im Gegensatz zu den meisten Verzerrerpedalen ist man von der Fülle an Reglern und Schaltern zunächst einmal erschlagen. Dabei ist alles logisch strukturiert. Das Gitarrensignals passiert zuerst einmal den Bandwidth-Regler.
Bei ihm handelt es sich um einen fünfstufigen Drehschalter, mit dem sich der Bassbereich der Eingangsstufe gezielt entfetten bzw. andicken lässt. In der ersten Position ist der Bassbereich noch stark ausgedünnt, während die fünfte Stufe sehr fett klingt. Der Einfluss auf die Zerrstruktur ist enorm, denn wir befinden uns hier noch vor der eigentlichen Bratstufe. Ohne Bass ist der Ton dünn, aber nicht zirpig. Im Gegensatz dazu verschluckt sich der Sound in der fünften und gleichzeitig basslastigsten Position regelrecht. Mit schlanken Singlecoils erhält man hier klassische fette Kompressionen, die schon fast an den Sound einer kotzenden Endstufe erinnern. Klasse!

Fotostrecke: 3 Bilder Der Palisades ist mit einer Fülle von Reglern bestückt, die aber logisch strukturiert sind.

Eingriffsmöglichkeiten in den oberen Frequenzbereich bieten der Tone-Regler, der Normal/Bright-Switch und der Buffer On/Off-Schalter. Aber wie kann ein Buffer den Obertonbereich beeinflussen? Jeder Zentimeter Kabel, den das Gitarrensignal durchfließt, kostet Höhen. Ein Buffer macht aus dem hochohmigen Signal der Gitarre ein niederohmiges und gleicht diese Höhenverluste aus. Somit klingt der Sound ebenso frisch, als würde man ein sehr kurzes Kabel verwenden. Er ist übrigens Teil des Zerrerschaltkreises und kann nur dann seine Wirkung entfalten, wenn auch das Pedal aktiv ist.
Letzteres besitzt zwei Gainregler mit leicht unterschiedlichen Gainreserven und Zerrstrukturen, zwischen denen man mit einem Fußtaster hin- und herschalten kann. Zwei weitere Fußtaster sind für den integrierten regelbaren Booster und die generelle Aktivierung des Pedals verantwortlich.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse sind auf der Stirnseite des EarthQuaker Devices Palisades Overdrive-Pedals untergebracht.

Bleiben noch der Volume-Regler für die Ausgangslautstärke des Pedals und der Voice-Drehstufenschalter zu erwähnen. Letzterer bietet sechs Positionen mit insgesamt fünf unterschiedliche Clipping-Dioden:
1. Keine Diode: Offener Sound mit wenig Verzerrung
2. LED-Clipping: Leichtes Clipping
3. Mosfet-Clipping: Wenig Gain mit vielen harmonischen Obertönen
4. Unsymmetrisches Silizium-Clipping: Ähnliches Clipping wie TS808.
5. Symmetrisches Silizium-Clipping: distortionartige Zerrstruktur
6. Schottky-Dioden-Clipping: Fuzzy Verzerrung

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Profilbild von Freigeist

Freigeist sagt:

#1 - 09.02.2020 um 21:16 Uhr

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Ein ausgezeichneter Test, Robby, wie alle deine Tests! Daran sind auch sehr maßgeblich deine tollen Riffs beteiligt, bei denen du lobenswerterweise, ganz im Gegensatz zu einem Kollegen, vor allem auch die so wichtigen h ö h e r e n Saiten und h ö h e r e n Lagen der Gitarre solistisch bespielst. Denn nur s o kann man sich ein Bild davon machen, was einen an Klang bei einem Solo erwartet. Wer bei den Tests hauptsächlich nur auf der A-D-und G-Saite herumschrubbt, vermittelt dem interessierten Leser nämlich kein Bild für den Klang bei den Solos. Und ich gehe sehr davon aus, dass nicht nur Rhythmusgitarristen etwas von den Tests haben sollen. Deine und die Tests von Thomas sind die Testberichte, die ich am liebsten studiere!

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