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DV Mark DV Little GH 250 Tube Test

Praxis

Sound

Auch wenn der Amp eine gewisse Ähnlichkeit mit einem etwas zu breit geratenen Autoradio hat, macht er einen insgesamt robusten Eindruck. Mit dem Gerät lässt sich eine große Bandbreite an Sounds abdecken, aber die Frage ist natürlich, wie das Ganze klingt und welche Dynamik der Amp bietet.
Kommen wir zuerst zum cleanen Bereich. Er bietet eine weitaus bessere Dynamik als der Lead-Kanal. Wie überzeugend er arbeitet, könnt ihr in meinem ersten Audiobeispiel hören. Der Gainregler steht hier auf 12 Uhr, wobei der Ton eine leichte Sättigung mit lebendigen Obertönen erhält. Dreht man ihn weiter auf, nimmt die Anzerrung zwar etwas zu, aber eine wirklich amtliche Zerre bekommt man hier nicht hin. Der Kanal eignet sich bestens als Grundlage für die Zusammenarbeit mit Pedalen. Für die Einspielungen kommt meine 77er Stratocaster mit Kloppmann-Pickups zum Einsatz. Der Halleffekt aller Audiobeispiele kommt vom internen Digitalreverb des DV Little GH 250.

Audio Samples
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Soundbeispiel 1 (cleaner Kanal – Gain 12 Uhr, Bass Mid 12 Uhr, High 15 Uhr)

Kommen wir zum Lead-Kanal, der eine große Bandbreite an Verzerrungsgraden bietet. Leider macht der Kanal klanglich nicht da weiter, wo der cleane Bereich aufhört. Man findet sich hier also in einer völlig anderen Klangwelt wieder, die immer eine deutlich hörbare Kompression mitbringt. Stellt man den Gainregler auf 9 Uhr, bringt der Kanal eine leichte Anzerrung, die leider wie ein auf ein cleanes Signal aufgesetztes leichtes Brutzeln klingt.

Audio Samples
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Soundbeispiel 2 (Lead Kanal – Gain 9 Uhr – Bass & Mid 9 Uhr – High 15 Uhr – Sustain off)

Die Attack im Lead-Kanal klingt wie die Mischform eines dezent eingestellten Fuzzface und eines Kompressors. Zwar finde ich die Art der Kompression interessant, aber es würde mir besser gefallen, wenn man diesen Effekt komplett aus dem Signalweg nehmen könnte. Aber hört selber.

Audio Samples
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Soundbeispiel 3 (Lead Kanal – Gain 12 Uhr – Bass & Mid 12 Uhr – High 15 Uhr-Sustain Off)
Punktet der cleane Kanal mit Brot-und-Butter-Qualitäten bietet der Lead-Kanal einen viel zu komprimierten Sound mit Hang zur Gleichmacherei.
Punktet der cleane Kanal mit Brot-und-Butter-Qualitäten bietet der Lead-Kanal einen viel zu komprimierten Sound mit Hang zur Gleichmacherei.

Auch wenn man den Gainregler voll aufreißt, bleibt die Saitentrennung hörbar. Auch positiv ist, dass trotz hoher Verzerrung auch bei komplexen Akkorden wie Major7, Moll7 oder 7#5 Artefakte außen vor bleiben. Der Amp lässt sich zwar sehr gut bespielen, allerdings betreibt er im Lead-Kanal massive Schönfärberei. Leute, die es gewohnt sind, mit Marshalls-, Vox- und Fenderamps zu spielen, werden von dieser massiven Kompression irritiert sein.

Audio Samples
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Soundbeispiel 4 (Lead Kanal – Gain Maximum – Bass 12 Uhr – Mid 11 Uhr– High 14 Uhr-Sustain Off)

Der Kompressor ist zwar im Lead-Kanal omnipräsent, aber die Fahnenstange dieses Effektes ist damit noch lange nicht erreicht. Mit dem Sustainregler lässt sich der Sound noch weiter verdichten. Hier ein Beispiel mit drei Einstellungen, im ersten Drittel ist der Regler komplett zurückgedreht, danach hört ihr die Halbgasposition, gefolgt von der Maximalstellung.

Audio Samples
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Soundbeispiel 5 (Sustainer Off – 12 Uhr – Max)

Die Klangregelung arbeitet äußerst effektiv, auch wenn sich beim Herumprobieren mit den Reglern die Lautstärke stark verändert. Aber gut, wenn man seinen Sound einmal gefunden hat, bleibt man in der Regel auch bei dieser Einstellung. Die verlinkten Soundbeispiele stehen für die drei Klangregler Bass, Mid und High. Sie bestehen aus jeweils vier Einstellungen, beginnend in der Minimalposition, gefolgt von 10 Uhr, 14 Uhr und Maximalstellung.

Audio Samples
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Soundbeispiel 6 (4 Einstellungen des Bass Reglers) Soundbeispiel 7 (4 Einstellungen des Mid Reglers) Soundbeispiel 8 (4 Einstellungen des High Reglers)
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