DJ-Tech DDM 2000 USB Test

PRAXIS

Vom Start weg lässt sich mit dem DDM 2000USB auch ohne einen Blick ins Handbuch intuitiv arbeiten. Alle Beschriftungen sind eindeutig und dank der aufgerauten Frontplatte auch in kritischen Lichtverhältnissen gut ablesbar. Allein bei den in den Tastern verbauten LEDs hätte ich mir ein bisschen mehr Leuchtkraft gewünscht – gerade weil die Pegelanzeigen im Gegensatz dazu gleißend hell sind.

Je nach Betrachtungswinkel wirken die Cue-Taster ein bisschen duster.

Die mechanische Qualität des Mixers ist in Anbetracht der Preisklasse als sehr ordentlich zu bezeichnen. Sicher, den Fadern und besonders den Potenziometern merkt man an, dass es sich hier um Standard-Industrie-Komponenten handelt, aber sie machen das, wozu sie bestimmt sind ohne irgendwelche störende Macken wie Kratzen oder Schleifen. Das Platzangebot auf der Frontplatte ist weitestgehend großzügig angelegt. Allein wenn ein Kanalfader komplett runtergezogen ist, kommen im Bereich des Crossfaders schon mal die Finger mit den Faderkappen ins Gehege. Auch endet die Battle-Area sehr abrupt an der Stirnseite – beim Versuch, die gerade an der Mischung unbeteiligten Finger aufzustützen, greift man hier schon mal ins Leere.

Rund um den Crossfader kann es bei runter gezogenen Kanal-Fadern etwas eng werden.

Nicht nur die Mechanik, sondern die auch klanglichen Eigenschaften des Mixers sind tadellos. Beim Hörtest bestätigt sich ein linearer Frequenzgang, Phone- und Line-Eingänge liefern ein sauberes, druckvolles Signal. Auch leisere Klangquellen lassen sich dabei dank der kräftigen Kanalverstärkung auf einen guten Arbeitspegel bringen. Nichts auszusetzen habe ich bei den beiden Mikrofoneingängen. Besonders die Flexibilität, sich aussuchen zu können, ob man nun mit dem Mikrofonweg in der Kanalsektion oder nur mit dem einfachen zweiten Mikrokanal (ohne Klangregelung) arbeitet, halte ich für recht pfiffig. 

Apropos Pegel: Sehr zu gefallen wusste auch der Kopfhörer-Verstärker, der genug Strom abgibt, um auch hochohmige Kopfhörer bis an ihre Leistungsgrenze zu bringen. Wenn dann noch ein einfacher High/Low-EQ für die Headphones seinen Weg auf die Stirnseite gefunden hätte, um leichte Klangkorrekturen vornehmen zu können, wäre ich vollends glücklich gewesen. Ausreichend Platz hätte ja zur Verfügung gestanden. Die Equalizer-Sektion agiert wie schon beschrieben in Extrembereichen für meinen Geschmack fast schon zu muskulös. Nun gut, mag man einwerfen, dann arbeitet man halt entsprechend wohldosiert. Völlig richtig, aber wer sagt das dem blutigen DJ-Novizen, der mit ungestümem Sturm und Drang in die Regler greift und noch nicht hörerfahren genug ist, um zu wissen, wann es zu viel des Guten ist? Aber das ist am Ende dann wohl eher eine musikpädagogische und keine technische Frage. Ich halte für das Protokoll fest, dass der EQ ein sehr zupackendes Regelverhalten besitzt.
Es bleibt noch der Blick auf die beiliegende Software. Grundsätzlich verstehe ich nicht so recht, warum man diesem Mixer überhaupt eine DJ-Software spendiert hat. Da der USB-Ein- und Ausgang nur stereo ausgelegt ist, wird man ohne Einsatz einer externen Soundkarte sowieso keine 2-Kanal-Mixe abliefern können. Mischt man hingegen am Rechner, verliert der DDM 2000 in diesem Szenario seine Daseinsberechtigung. Wie dem auch sei, die beiden Programme sind nun mal kostenlos dabei und da wollen wir nicht meckern.

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