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Clavia Nord Wave V2.02 Test

Tastatur und Gesamtüberblick
Was ist rot, ist gut verarbeitet, hat einen Pitchstick aus Holz, ein Modulationsrad mit Granit-Anmutung und für fast alles einen eigenen Regler? Ein Nord Keyboard. Clavia hat mit dem Nord Wave wieder ein sehr schönes Instrument gebaut und Pitchstick und Wheel sorgen doch immer wieder für Hingucker.

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Die angenehm zu spielende, vieroktavige Tastatur reagiert sehr gut auf die Anschlagsdynamik, allerdings kann man sie nicht splitten und der Aftertouch ist ein bißchen zu ruppig geraten. Links neben der Tastatur liegt das Modulationsrad, darüber der Pitchstick und die Steuerung für das ganze Instrument: das sind die Programme, die Gesamtlautstärke, eine MIDI-Kontroll-LED , ein Panic! – Button, die Chord-Memory-Funktion und die von Clavia schon bekannte und sehr gut gelöste Okavierungssteuerung der Tastatur. Außerdem der Mono-Mode, Vibrato und das bekannte „Morphing“.
 
Display
Programm- und Samplenamen werden auf einem kleinen 2×8-Zeichen-Display angezeigt, das die Parameter-Werte in ihren jeweiligen Bezeichnungen anzeigt, also in Hertz, Halbtönen und Sekunden und nicht in “Werten” von 1-100 oder 0-127. Programme kann man über Programm-Nummer, Programm-Name und Sound-Kategorien suchen. Einziger Negativpunkt ist die Lage des Displays, das so weit nach links gerutscht ist, dass man es beim Spielen kaum lesen kann.

 
Effektsektion
Direkt über den unteren zwei Oktaven liegt die Syntheseabteilung und die Effektsektion. Die 33 Drehregler, 33 Knöpfe und drei Endlosregler sind also alle auf der linken Seite angebracht – auf die leere Fläche rechts passen also noch andere Soundmodule, z.B. ein Waldorf Blofeld oder ein DSI Evolver …

Keine Endlos-Potis!
36 Drehregler und 33 Knöpfe – das hört sich toll an. Hinter dieser schnöden Aufzählung verbirgt sich allerdings ein großer Schritt zurück in analoge Zeiten: Die Drehregler sind keine Endlosregler mit LED-Kränzen mehr. Das bedeutet, dass beim Aufrufen eines neuen Programmes die Regler fast zwangsläufig am falschen Platz stehen. Bei den alten analogen Geräten konnte das nicht passieren, weil man dort gar keine Programme speichern konnte. In den 1980er Jahren hat man das wie beim Yamaha DX7 mit Tastern und einem Display gelöst. Schon damals war klar: ein Gerät, dass Speicherplätze hat, muss in der Lage sein, die Reglerposition anzupassen. Nun vermitteln Drehknöpfe aber viel mehr das Gefühl, an einem Instrument zu „schrauben“ als diese Taster. Und Clavia hatte das Problem mit der Verbindung aus Endlosreglern und LED-Kränzen am Nord Lead 3 und dem G2 vorbildlich gelöst. Ich muss hier leider einen eindeutigen Rückschritt beklagen. Ein Jammer!

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Rückseite
Auch die Rückseite des Wave enttäuscht: Dort finden sich Anschlüsse für Sustain- und Controlpedal, ein USB-Anschluss für die Anbindung an PC (XP/Vista) und Mac (OSX 10,4 oder höher), MIDI-Duo, zwei unsymmetrische 6,3 mm Klinke Mono-Ausgänge sowie einen Kopfhörerausgang (leider auf der Geräterückseite). MIDI-Trio, mehr und
symmetrische Ausgänge oder gar einen digitalen Audioausgang – leider Fehlanzeige und für ein Gerät dieser Preisklasse enttäuschend.. Der Strom kommt durch ein zweipoliges Anschlusskabel, wie man es aus dem Heim-HiFi-Bereich kennt. Dieses steckt ungesichert im internen Netzteil, und ist leicht zu bekommen, wenn man es was verloren hat. Dies alles steckt in sehr angenehmen sechs Kilogramm Gesamtgewicht.

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