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Daking FET III Stereo Compressor/Limiter Test

Details

Mit der standardisierten Breite von 19” und zwei Höheneinheiten ist der Stereokompressor in einem üblichen Rack-Gehäuse untergebracht. Daking beweist nicht nur Ideenreichtum, sondern kennt die Belange seiner Kunden offensichtlich nur zu gut: Plant man ein Gerät, gilt es unter anderem die Frage der Stromversorgung zu klären. Entscheidet man sich gegen die Plage der technisch zivilisierten Welt, die sich in externen Netzteilen manifestiert, hat man dafür oft mit Problemen zu kämpfen, die interne Netzteile mit sich bringen. Verständlich, dass das Magnetfeld eines Trafos auch bei hervorragendem Design die umliegenden Bauteile nicht immer unbeeindruckt lässt: Gift für eine hohe Audioqualität!

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Der FET III nutzt eine preiswerte Lösung, die zwar äußerst einfach ist, auf die man jedoch erst einmal kommen muss: Es gibt zwar ein externes Netzteil, doch kann dieses samt Anschlusskabel in einer Aussparung an der Rückseite angebracht werden. Selbst bei leicht schrägem Rackeinbau verhindert ein hochgebogenes Blech, dass die kleine viereckige Kiste sich wie lebensmüde in die Tiefen des Racks stürzt. Falls dennoch etwas brummen sollte, wird das Netzteil einfach weiter entfernt vom Gerät betrieben. Neben dem etwas versteckten Stromanschluss findet man auf der Rückseite noch XLR-Ein- und Ausgänge für beide Kanäle, einen Sidechain-Input gibt es jedoch nicht.

Auf der grünen Vorderseite grüßt eine aufgeräumte Front mit Bedienelementen, die keine Überraschung bieten. Neben Makeup Gain, Threshold von -10 bis +10, Attack und Release von Fast (250µs und 0,5s) bis Slow oder Auto und Ratio von 1,5:1 bis 20:1 befindet sich ein Regler namens “HPF” im Paket, der bis hinauf zu 200 Hz im Sidechain wirkt – ein willkommenes Feature bei vielen Bussen. Vor allem im Drum-Bus kann es nervig sein, wenn die Bassdrum zu viel “Gewicht” hat. Im Einzelfall kann dies dazu führen, dass sie alleine bestimmt, wann sich das Signal über dem Threshold befindet und somit die Kompression einsetzt (“Schuld” daran ist übrigens die Frequenzabhängigkeit unseres Gehörs).

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Linke und rechte Seite des Kompressors sind identisch aufgebaut, die mittig angeordneten Elemente müssten demnach allgemeiner Art sein – “Power On/Off” zum Beispiel. Ich muss jedoch leider feststellen, dass Daking in schlechter amerikanischer Manier auf einen Netzschalter verzichtet hat. Das ist nervig, externes Netzteil hin oder her. Verdutzt mag der ein oder andere sein, der den “Link”-Schalter sucht, um den Detektorweg der beiden Kanäle zu kombinieren: Es gibt ihn nicht. Stattdessen prangt in der Mitte ein Link-Regler, definitiv eine Besonderheit, denn üblicherweise hat der Nutzer nur die Möglichkeit, sich für oder gegen eine Verkoppelung der regelnden Signale beider Kanäle zu entscheiden. Beim FET III ist dieser Übergang fließend. Die großen VU-Meter lassen – so will man es in der Praxis – neben Gain Reduction auch die Information über Eingangs- und Ausgangspegel zu. 24 dB Headroom sprechen eine eigene Sprache, was sogar das Fehlen umschaltbarer Meter verständlich machen würde.

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