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Catalinbread Belle Epoch Test

Praxis

Das Belle Epoch wird an einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H angeschlossen. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box, die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Das Belle Epoch ist wie das Original ein klarer Klangfärber, es erzeugt einen etwas wärmeren Sound, bei dem die Höhen leicht abgesenkt und die unteren Mitten etwas angehoben werden. Hier ist der klangliche Unterschied zwischen Bypass-Signal und eingeschaltetem Effekt, wobei der Mix-Regler auf 7 Uhr geparkt ist. Ein Echo-Effekt ist in diesem Beispiel zum besseren Vergleich nicht zu hören.

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Preamp-Sound: Zuerst Bypass, dann On. Mix Level auf 7 Uhr.

Weiter geht es mit der nüchternen Bestandsaufnahme der klanglichen Auswirkungen zweier Regler, nämlich dem Mod- und dem Rec-Level-Poti. Die Modulation erzeugt ordentliche Tonhöhenschwankungen, wenn man den Regler über die 12-Uhr-Marke bewegt. Im ersten Bereich des Regelweges gibt es eine eher dezente Modulation, die man auch bei lauteren Echowiederholungen gut nutzen kann, ohne dass es drastisch verstimmt klingt. Die Möglichkeit. das Echo etwas verzerrt aus den Speakern kommen zu lassen, sorgt für eine hohe Flexibilität, und es klingt auch sehr angenehm, selbst bei hohen Settings.

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Mod Check: Verschiedene Einstellungen des Mod-Reglers – 7, 10, 14, 17 Uhr (Strat) Rec Level Check: Verschiedene Einstellungen des Rec Level-Reglers- 7, 10, 14, 17 Uhr (Strat)
Das Effektpedal punktet mit einem angenehm warmen Grundklang und liefert authentische Bandecho-Sounds .

Jetzt kann man zum Beispiel einen Cleansound nehmen und den dann mit einer höheren Einstellung des Rec-Levels bei jeder Wiederholung mehr in die Verzerrung fahren. Das Pedal reagiert auch hierbei recht gut auf die dynamische Spielweise, leise Anschläge werden nicht so stark verzerrt, spielt man härter, zerrt es auch mehr. Im zweiten Beispiel hört ihr einen angenehm klingenden Chorus-Delay-Sound mit einer geringen Einstellung des Rec-Levels und dadurch unverzerrten Echowiederholungen. Der Mod-Regler steht auf 13 Uhr.

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Verzerrte Echowiederholungen mit unverzerrtem Gitarrensound (Starplayer TV) Chorus Delay Sound (Starplayer TV)

Nun wird das Pedal vor einen leicht angezerrten Vox AC15 geschnallt, auch hier bewusst vor die Vorstufe, um diese noch etwas heißer anzufahren, so wie es auch in den 1970ern mit dem Echoplex praktiziert wurde. Den typischen Slapback-Delay-Sound erhält man mit niedriger Einstellung des Echo-Delay-Reglers, Echo-Sustain und Mod komplett zurückgenommen, also eine Wiederholung und keine Modulation. Das Rec-Level-Poti dient dazu, das Echo noch etwas schmutziger zu machen. Im zweiten Beispiel kommt ebenfalls ein Sound mit kurzem Delay, allerdings mit etwas Modulation und mehreren Wiederholungen, sodass es schon leicht in Richtung Room-Reverb mit Modulation geht.

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Slapback Echo (Tele) Room Style mit Modulation (Strat)

Infinity-Delay-Loops gehen mit dem Belle Epoch auch, allerdings muss man hier viel Fingerspitzengefühl haben, denn der magische Punkt des Echo-Sustain-Reglers liegt bei ca. 14 Uhr. Dann bleiben die Wiederholungen und eine Delay-Wolke entsteht. Dreht man den Regler einen Hauch weiter, schaukelt sich das Delay stark hoch und wird zunehmend lauter. Ich war beim ersten Beispiel knapp über 14 Uhr. Im zweiten Beispiel hört ihr ein Tempo-Delay, bei dem die Echowiederholungen die gleiche Lautstärke haben wie das Direktsignal. Der Rec-Level-Regler ist bei 11 Uhr, wodurch die Echowiederholungen leicht angezerrt und beim Ausklingen immer dünner werden. So klingt das Delay im tiefen Frequenzspektrum nicht überladen und auch ein paar Tempo-Delay-Spielereien auf den tiefen Saiten sind möglich.

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Infinity Delay Loop Tempo Delay
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