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Bugera Vintage 55HD Test

DETAILS

Gehäuse/Optik
Auch auf den zweiten Blick hat man definitiv nicht das Gefühl, dass hier ein Röhrentopteil für gerade einmal 300 Euro vor einem steht. Der Amp ist in Vollröhrentechnik gebaut, wobei in der Vorstufe drei 12AX7 im Einsatz sind und in der Endstufe zwei 6L6 für die nötige Röhrenpower sorgen, die sich in einer Gesamtleistung von 55 Watt lautstark bemerkbar macht.
Das Multiplex-Gehäuse des Amps ist mit schwarzem Vinyl überzogen und an allen acht Ecken mit schwarzen Metallschonern armiert. Die obere Hälfte der Frontseite kleidet sich in einen cremefarbenen Vinylmantel, die Unterseite ist mit Boxenstoff bespannt. Ein goldfarbener Kunststoffkeder sorgt im Team mit einem goldglänzenden Bugera-Schriftzug für die edlen Highlights. Das Bedienfeld findet sich ganz oben auf der Frontseite und beherbergt die wesentlichen Regler, Schalter und Anschlüsse. Weitere gibt’s auf der Rückseite für Lautsprecher, FX-Loop und den mitgelieferten Fußschalter.
Das Topteil kommt mit vier großen Gummifüßen, die für stabilen Halt auf Lautsprecherboxen oder anderen ebenen Oberflächen sorgen. Mit einem Gesamtgewicht von 17 Kilo ist der Vintage 55 in die Mittelklasse einzustufen und kann gut ausbalanciert mit dem Tragegriff auf der Oberseite transportiert werden.

Bedienfeld
Passend zum beigefarbenen Front-Bespannstoff setzt Bugera in Sachen „Regelwerk“ auf cremefarbene Chickenhead-Regler. Zur besseren Darstellung der jeweiligen Position kommt jeder Regler mit einer eigenen Skalierung von 0 bis 10. Der Amp ist als Zweikanaler konzipiert, bei dem sich beide Kanäle eine Klangregelung mit Bass, Middle und Treble teilen. In der Mastersektion findet man neben dem obligatorischen Master-Volume noch einen Presence-Regler zur Kontrolle des hohen Frequenzbereichs.
Der Clean-Channel sorgt primär für unverzerrte Klänge, die Lautstärke wird mit dem Clean-Regler eingestellt. Beim zweiten Kanal, dem Lead-Channel, stehen zur Einstellung von Lautstärke und Verzerrungsgrad standesgemäß zwei Regler zur Verfügung – Gain und Volume. Der Vintage 55 ist mit Hall ausgestattet, allerdings hat man hier den Vintagegedanken nicht ganz zu Ende verfolgt, denn anstatt mit einem Federhall kommt der Amp mit einem digitalen Reverb, dessen Anteil am Gesamtsound sich mit einem Regler einstellen lässt.
Die Kanäle können entweder mit einem kleinen Schalter auf dem Frontpanel oder über den mitgelieferten Fußschalter gewechselt werden, mit dem sich auch der Reverb ein- und ausschalten lässt. Ein weiterer Mini-Schalter auf dem Frontpanel aktiviert eine Boostfunktion. Näheres dazu gibt es im Praxisteil.
Abgerundet wird die Featureliste der Front durch zwei unterschiedliche Eingänge (Normal und Bright) und den üblichen Schalter für Power und Standby nebst dazugehöriger LED in Blau.

Rückseite
Auf der Rückseite warten die Lautsprecheranschlüsse auf Kontakt, zwei an der Zahl. Ihre Impedanz kann über einen Dreifach-Schiebeschalter zwischen 4Ω, 8Ω und 16Ω gewählt werden. Daneben befindet sich die Buchse für den Fußschalter, rechts außen parken die beiden Anschlüsse (Send, Return) des seriellen Effektloops. Der Vintage 55 lässt sich in zwei Röhren-Modi betreiben, die über den Mode-Schalter auf der Rückseite angewählt werden können, nämlich Pentode oder Triode. Im Triodenmodus gibt der Verstärker ca. 40% weniger Leistung ab und kann entsprechend früher in die Endstufensättigung gefahren werden. Auf diese Weise erhält man auch bei geringer Lautstärke einen druckvollen Sound mit dem entsprechenden Spielgefühl.

Kommentieren
Profilbild von mrbeam123

mrbeam123 sagt:

#1 - 14.09.2011 um 01:13 Uhr

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Yo man, kann ich nur Bestätigen. Ist ein Hammerteil !

Profilbild von Uwe Weber

Uwe Weber sagt:

#2 - 18.05.2020 um 05:54 Uhr

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Wieder einmal beweist Bugera, das fantastische Amps, nicht Unsummen kosten müssen. Der V55HD ist auf einer 2/12 Box, die wunderbare Ergänzung zu meinem Bugera 333XL, den ich Hauptsächlich im Metalberich einsetze. Wenn es mal etwas "gediegener" zugeht, wie zum Beispiel bei balladesken Songs oder 70er Sachen ala DP, schalte ich auf den V55 HD um. Für mich sind die Bugera Amps, unschlagbar, auch wenn selbsternannte Fachleute anderer Meinung sind.

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