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Boss MO-2 Multi Overtone Test

Der Boss MO-2 Multi Overtone im bonedo-Test – Effekte kann man eigentlich grob in zwei Kategorien einteilen. Zum einen gibt es die Brot-und-Butter-Soundlieferanten wie Verzerrer, Chorus oder Delay – man kennt die Klänge und sie werden auch entsprechend häufig auf der Bühne und im Studio eingesetzt. Während es sich in der ersten Kategorie noch so ähnlich verhält wie mit den Standardgewürzen beim Kochen, finden sich in der zweiten Kategorie die exotischen Effekte, die man nicht unbedingt jeden Tag einsetzt. Entweder liefern sie wirklich sehr schräge Sounds oder sie gehören eher in die Ecke Experimente und Spielerei. Meist gibt es nur zwei Reaktionen, die man beim Antesten solcher Klangverbieger erwarten kann: Während der eine nach dem ersten Anschlag schon den Kopf schüttelt und sich fragt, was er damit überhaupt anstellen soll, freut sich der nächste über den einzigartigen Klang und hat umgehend ein passendes Lick parat, das er durch den Effektsound zu etwas Besonderem macht.

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Unser Kandidat ist ein Pedal, das eher in die zweite Kategorie einzustufen ist. Boss MO-2 ist sein Name und es trägt die Zusatzbezeichnung Multi Overtone. Wie bei seinen beiden Kollegen TE-2 und DA-2 heißt das Zauberwort hinter der Effekterzeugung auch hier Multi Dimensional Processing, kurz MDP, und das kann laut Hersteller Klänge bewerkstelligen, die bisher so nicht möglich waren. Wir sind gespannt!

Details

Gehäuse/Optik

Der MO-2 kommt in einer hellblauen Metalliclackierung im typischen Boss Compact-Pedalgehäuse, dessen Design sich seit 1977 kaum verändert hat – stabil und roadtauglich mit großflächiger Gummierung auf der Unterseite und der Schaltfläche oben. Unter dem Schalter befindet sich das Batteriefach, das mit einer Rändelschraube entriegelt werden kann und so einen schnellen Wechsel ermöglicht. Da in unserem Testgerät ein Custom DSP-Chip für die digitale Klangerzeugung sorgt, ist der Stromverbrauch zwar mit 40 mA etwas höher als bei manchem analogen Pedal, aber eine Alkaline-Batterie hat laut Hersteller eine Lebenserwartung von etwa 10 Stunden im Dauerbetrieb. Das dürfte für einige Proben und Jamsessions ausreichen.
Die Bedienabteilung mit den vier Reglern auf der Oberseite ist leicht versenkt angebracht, was die Potis etwas besser vor ungeplanten Fußtritten des Künstlers schützt. Auch sind sie mittlerweile nicht mehr so hoch wie die von etwas älteren Pedalen, zum Beispiel dem ST-2. Aber das sind die kleinen Feinheiten, die sich im Laufe der Zeit in der Optik geändert haben. Ansonsten ist alles beim Alten, die rote LED gibt Auskunft über den Ladezustand der Batterie und leuchtet selbstverständlich, wenn der Effekt eingeschaltet ist. Die Anschlüsse findet man an den Seiten, rechts den Eingang und links die beiden Ausgangsbuchsen, denn der MO-2 kann auch Stereosignale ausgeben. Der Anschluss für das optionale Netzteil wartet an der Stirnseite.

Fotostrecke: 5 Bilder Was soll man zu dem Gehäuse eines Boss Effekt-Pedals schon sagen…?

Bedienung

Aber was macht das Ding denn jetzt? Und vor allem wie? Und nicht zuletzt auch: wofür? Nun gut, ich versuche es zuerst einmal kurz in Worte zu fassen – die Audiobeispiele im Praxisteil sind selbstverständlich aussagekräftiger: Hinter der ganzen Geschichte steckt die bereits erwähnte MDP-Technologie (Multi Dimensional Processing), die man auch im Adaptive Distortion Pedal DA-2 und im Tera Echo TE-2 integriert hat. Der Hersteller beschreibt die Arbeitsweise folgendermaßen: „Die MDP-Technologie analysiert Audiosignale in vielen Dimensionen und ordnet jedem Signal den idealen Effekt zu. Indem sie in Echtzeit verschiedene dynamische Modifikationen am Eingangssignal vornimmt, erschafft die MDP-Technologie neuartige Sounds mit einer nie dagewesenen Ausdruckskraft.“
Beim MO-2 wird die Technologie dazu benutzt, dem Signal Obertöne hinzuzufügen und dadurch den Klang der Gitarre mehr oder weniger zu verbiegen. Wie stark das passiert, hängt natürlich von den Einstellungen der Regler ab. Es gibt drei Modi, die mit dem Mode-Regler (Rasterpoti) ausgewählt werden können. Das Mischungsverhältnis zwischen Original- und Effektsignal wird mit Balance eingestellt, die Klangfarbe mit dem Tone-Regler. Der Detune-Regler fügt dem Sound noch Modulationseffekte hinzu. Die Spannung steigt!

Fotostrecke: 5 Bilder Übersicht ist Trumpf
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