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Boss DC-2W Dimension C Test

Praxis

Der Dimension C wird zuerst im Monobetrieb getestet. Hierzu habe ich das Pedal vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird.
Wir machen erst einmal eine nüchterne Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Grundsounds und der verfügbaren Modes. Im ersten Beispiel hört ihr das Signal ohne Effekt, dann geht es weiter mit den vier Modes in Standard-Stellung, dann mit dem Kippschalter auf SDD-320. Das vierte Beispiel zeigt drei Sounds mit kombinierten Modes.

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Bypass Standard: Alle vier Modes SDD-320: Alle vier Modes Standard: 1&2 – 2&3 – 3&4

Der Chorus-Effekt ist reichhaltig und dick, eiert aber durch die eher subtile Voreinstellung der Effekttiefe und des Effekt-Tempos nicht sehr stark. Der Dimension C hat durchaus eine sehr eigene Art der Chorus-Modulation, es klingt recht füllig und breit, selbst im Monobetrieb. Die klanglichen Unterschiede zwischen den einzelnen Modi sind nicht unbedingt hoch, was auch für die Auswahl des Grundsounds gilt. Der SDD-320-Sound klingt für mein Empfinden etwas weicher. Wer sehr variable Chorus-Sounds haben möchte, von ganz dezent bis zur schnellen Modulation, wird mit dem Pedal nicht unbedingt glücklich werden, denn der DC-2W gehört ganz klar in die Sparte der Charakter-Effekte. Er liefert einen speziellen Sound, der in bestimmten Facetten variiert werden kann.

Das Pedal ist kein Allrounder, eher ein Effektgerät mit klarem Charakter, dessen hoch dosierter Chorus-Effekt durch die Taster in feinen Nuancen verändert werden kann.
Das Pedal ist kein Allrounder, eher ein Effektgerät mit klarem Charakter, dessen hoch dosierter Chorus-Effekt durch die Taster in feinen Nuancen verändert werden kann.

Beim Einsatz im normalen Pedalboard vor einem clean eingestellten Amp ist es natürlich ein Nachteil, dass man den Effektanteil nicht regeln kann, denn der Dimension C trägt ordentlich auf, wie bereits zu hören war. Etwas besser lässt sich der Effekt im Einschleifweg eines Amps dosieren, gesetzt der Fall, der Amp verfügt über einen parallelen Effektloop. Und so arbeitet unser Kandidat auch bei den nächsten Beispielen, nämlich im Einschleifweg eines The Valve 3|100. Dabei gibt es keinerlei Pegel-Anpassungsprobleme und in dieser Variante gefällt mir der DC-2W ausgezeichnet, weil man so den Effekt besser mit dem Direktsignal mischen kann und der Gitarrensound aufgeräumter und definierter klingt. Wenn das Pedal in Mono vor dem Amp platziert ist, geht das Direktsignal meines Erachtens etwas unter und das Spielgefühl ist eine Ecke indirekter. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, denn der Chorus-Sound ist wirklich erstklassig und liefert den typischen breiten 80er Sound, den man clean oder verzerrt von vielen Aufnahmen aus dieser Zeit kennt.

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SDD-320: Mode 2&4 – Clean – im parallelen Einschleifweg (Effektsignal 70%) Standard: Mode 2&3 – Crunch – im parallelen Einschleifweg (Effektsignal 60%) Standard: Mode 2&4 – High Gain – im parallelen Einschleifweg (Effektsignal 60%)

Die Sonne geht bei diesem Effekt dann auf, wenn man das Pedal auf zwei Amps schickt und das Ergebnis in Stereo genießen kann. Dann klingt der Chorus noch breiter und mehrdimensionaler und macht seinem Namen alle Ehre. Ich habe das Pedal bei den folgenden Beispielen auf zwei clean eingestellte Sovtek-Amps geschickt, wobei ich nicht das Gefühl hatte, dass das Direktsignal untergeht. Auch in den höheren Modes klingt der Sound nicht schwammig oder undefiniert, selbst bei hoher Verzerrung. Für mein Empfinden ist das die Anwendung, bei der das Pedal sein ganzes Können erstklassig unter Beweis stellt.

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Standard: Mode 4 – Stereo SDD-32: Mode 1 – Stereo Standard: Mode 2&3 – Stereo SDD-32: Mode 3&4 – Stereo Standard: Mode 1&3 – Stereo
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