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BluGuitar AMP1 Iridium Edition Test

Praxis

Ebenso wie bei den beiden Vorgängern hat man es auch hier mit einem Kraftpaket zu tun. Mit der eingebauten 100 Watt Class D Endstufe lässt sich eine 4 x 12 Box standesgemäß befeuern, sodass man in jeder Bandkonstellation problemlos seinen Mann stehen kann. Um der Class D Endstufe mehr Dynamik zu verleihen, arbeitet der Amp mit Unterstützung einer Miniaturröhre, die laut Hersteller so gut wie unverwüstlich ist. Sie imitiert die bei Röhrenendstufen typische Interaktion mit den Lautsprechern, die mit einer Class D Endstufe von “Natur” aus gar nicht möglich ist. Man erhält hier also einen ähnlichen, aber eben nicht denselben Effekt wie mit einer Röhrenendstufe. Dass der Amp nicht ganz so weich interagiert, stört aber überhaupt nicht, denn bei den hier erzeugten High-Gain-Sounds kommt es vor allem auf Impulstreue und Präzision an. Und in dieser Disziplin kann das schwarze Kraftpaket absolut punkten. Auch wenn sich die drei verzerrten Kanäle klanglich nicht großartig voneinander unterscheiden, machen sie Sinn, denn sie bieten leicht unterschiedliche Färbungen, Zerrstrukturen und jeweils ein etwas anderes Spielgefühl. Bevor es an die High-Gain-Sounds geht, stelle ich euch zuerst einmal den cleanen Kanal vor.

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Clean – Kanal – über 4 x 12 Box

Bei den Audiobeispielen habe ich meine Les Paul aus dem Gibson Custom Shop verwendet, die mit Dommenget-Pickups bestückt ist. Die Humbucker haben einen eher klassischen Output. Dementsprechend wird man mit noch kräftigeren Pickups einen knalligeren Ton aus dem Teil herauskitzeln. Die ersten vier Soundbeispiele habe ich mit meiner 4 x 12 Marshall Box eingespielt und die Kanäle nach eigenem Gustus eingestellt, wobei ich den Gainregler recht weit aufgerissen habe. Auch wenn der Amp klanglich keine große Bandbreite liefert, klingen die Sounds, die man hier erhält, ziemlich amtlich. Die größte Dynamik bietet der Vintage-Kanal, dessen Gainreserven mir auch schon völlig ausreichen würden.

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Vintage – Kanal – über 4 x 12 Box

Der Classic-Kanal bringt noch einen Tacken mehr Gain, ohne auch nur den Anschein von Matsch zu erzeugen. Der Mittenbereich ist hier etwas breiter und härter ausgelegt, wodurch er sich noch etwas besser durchsetzt als der Vintage-Kanal.

Audio Samples
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Classic – Kanal – über 4 x 12 Box

Eine etwas feinere Gainstruktur bietet der Modern-Kanal. Gleichzeitig kommt hier eine extrem hohe Verzerrung aus den Speakern, bei einer ebenfalls sehr guten Saitentrennung. Beim Einspielen hatte ich den Eindruck, als wäre der Bassbereich etwas fetter abgestimmt als bei der Mercury-Edition. Trotzdem habe ich den Bassregler bei allen Soundbeispielen weit aufgedreht.

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Modern – Kanal – über 4 x 12 Box
Der BluGuitar Amp1 Iridium Edition bedient eindeutig die Kollegen aus der Hardrock-, Punk- und Metal-Fraktion, und das mit Bravour.
Der BluGuitar Amp1 Iridium Edition bedient eindeutig die Kollegen aus der Hardrock-, Punk- und Metal-Fraktion, und das mit Bravour.

Kommen wir zu den einzelnen Klangreglern, die ich euch gleichzeitig mit der integrierten Speakersimulation vorstellen möchte. Also nicht wundern, wenn es jetzt etwas anders klingt, denn hier kommt der Sound aus dem Recording-Ausgang. Insgesamt gefällt mir die analoge Speaker-Imitation sehr gut. Besonders in einer kniffligen Livesituation mit fragwürdiger Technik wird man hiermit oft besser aufgehoben sein als mit einer schlecht mikrofonierten Gitarrenbox. Hier nun die Wirkungsweise des Bassreglers im Vintage-Kanal. Das Soundbeispiel besteht aus vier Teilen und beginnt mit zugedrehtem Regler. Es folgen Reglerstellung 4, Reglerstellung 7 und die Maximalposition bzw. Reglerstellung 10.

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Vintage Kanal mit Speakersimulation – Bass Regler – 4 Einstellungen

Der Mittenregler bietet ein breites Klangspektrum, von kehlig-ausgehöhlten Metalsounds bis hin zu fast schon traditionellen Einstellungen, die sich gleichzeitig auch bestens für abgedrehte Gitarrensoli eignen. Das Soundbeispiel beginnt mit Mittenregler auf Minimum, gefolgt von Halbgas- und Vollgasstellung.

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Vintage Kanal mit Speakersimulation – Middle Regler – 3 Einstellungen

Auch der Treble-Regler greift massiv ins Klanggeschehen ein, wobei im Grunde genommen keine Einstellung unbrauchbar klingt. Überhaupt gefällt mir die effektive Klangregelung sehr gut. Man merkt einfach, dass hier Leute am Werk waren, die ihr Handwerk verstehen. Wie beim Bassregler besteht auch das folgende Soundbeispiel wieder aus vier Einstellungen, beginnend in der Minimalstellung.

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Vintage Kanal mit Speakersimulation – Treble-Regler – 4 Einstellungen

Die Custom-Control-Tone-Regler an der linken Gehäuseseite verändern den Klangcharakter in Ergänzung zur Klangregelung. Das Ganze ist ziemlich komplex und braucht anfangs etwas Fingerspitzengefühl, auch weil die kleinen Regler fummelig einzustellen sind. Aber gut, wenn man einmal seinen Sound gefunden hat, muss man hier so schnell nicht wieder drehen. Hier drei Position des Tone-Reglers im Classic-Modus. Im ersten Drittel ist der Regler komplett nach links gedreht, danach hört ihr die Mittelstellung, gefolgt vom Rechtsanschlag.

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Classic-Kanal mit Speakersimulation, Custom-Control-Tone-Regler Links/Mitte/Rechts

Zum Schluss stelle ich euch noch den verfügbaren Gainbereich des Modern-Kanals vor, beginnend in Reglerstellung 3. Es folgen Reglerstellung 5, 8 und die Maximalstellung.

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Modern-Kanal – Speakersimulation – 4 Einstellungen
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