Behringer BXL3000A Test

DETAILS

Das mit schwarzem Nadelfilz überzogene Gehäuse des BXL3000A präsentiert sich in der von Monitorboxen bekannten Wedge-Form, also hinten angeschrägt, damit der Combo auf dem Boden stehend einen Abstrahlwinkel von 45 Grad hat. Das ist sehr sinnvoll, weil man sich auf diese Art nicht nur die Waden beschallt, wenn ein Platzieren auf Ohrhöhe nicht möglich ist. Für eine bessere Bassübertragung finden sich auf der Rückseite drei Öffnungen, in denen etwa sieben Zentimeter langen Kunststoffröhren sitzen. Leider sind diese – zumindest war es beim Testmodell so – nicht befestigt und fallen schon mal heraus, wenn der Amp gekippt wird. Ansonsten schützen große Kunststoffecken das durchaus robust wirkende Gehäuse vor Stößen und auch das schwarze Metall-Lochgitter auf der Front macht einen soliden Eindruck. Bei dem darunterliegenden Speaker handelt es sich um einen 15-Zöller der Behringer-Marke Bugera mit einer Membran aus Aluminium. Hartke war in den 80ern meines Wissens der erste Hersteller, der Alu-Membranen verwendete. Durch die größere Steifheit im Vergleich zu Pappe wird die Auslenkung reduziert und der Ton erhält mehr Attack und Präsenz, was gerade bei Combos oder Boxen ohne zusätzlichen Hochtöner – und dazu gehört der BXL3000A – durchaus begrüßenswert ist.

Auf der Waage macht sich unser Kandidat mit fast 28 Kilo bemerkbar. Das ist zwar in dieser Leistungsklasse nicht ungewöhnlich, der Transport über eine längere Strecke mit dem einzigen Koffergriff auf der Oberseite kann aber schon etwas mühsam werden. Die wichtigen Regler und Anschlüsse sitzen auf einer schwarzen Metallplatte im oberen Bereich der Front, darüber ein feines Lochgitter mit dahinterliegendem „Ultrabass“ Schriftzug.

Aber gehen wir die einzelnen Regelmöglichkeiten von links nach rechts einfach mal durch, angefangen mit dem Klinkeneingang und dem Gainregler für den ersten Kanal. Es folgt der für den zweiten Kanal, der allerdings nicht einfach die Eingangslautstärke, sondern gleichzeitig den Verzerrungsgrad bestimmt. Im Grunde handelt es sich also eher um einen Effektkanal für extremere Sounds im Gegensatz zum ersten, cleanen Kanal. Zur weiteren Klangformung steht für den zweiten Kanal außerdem ein Shape-Regler zu Verfügung, eine Filterfunktion, wie wir sie von anderen Bassamps auch kennen, gefolgt vom Level-Poti, das die Lautstärke des zweiten Kanals in Relation zum ersten bestimmt. Mit einem kleinen beleuchteten Taster kann man zwischen den beiden Kanälen und somit zwischen zwei verschiedenen Sounds umschalten. Ein ziemlich praktisches Feature, das auch mit dem mitgelieferten Fußschalter bedient werden kann. Im Zentrum der Frontplatte thront der laut Behringer revolutionäre FBQ-Equalizer. Das Revolutionäre daran sind natürlich nicht die 7-Bänder, das gab es schon vorher, sondern der FBQ-Schalter, der einen Spectrum-Analyzer aktiviert. Und wozu soll das gut sein? Ich will doch nur Bass spielen und habe nicht Mathematik studiert, werden jetzt einige anmerken. Und gerade für die soll es die FBQ-Funktion richten: Sie soll es einfach machen, störende oder auch unterrepräsentierte Frequenzen zu finden, indem sie durch Leuchtdioden in den EQ-Schiebereglern den Energiegehalt des jeweiligen Frequenzbandes anzeigt. Ob das dann auch wirklich funktioniert und vor allem nützlich ist, könnt ihr im Praxisteil erfahren. Damit ist mit Spezialfeatures beim BXL3000A aber noch lange nicht Schluss, denn er besitzt außerdem nicht nur einen per Leuchttaster aktivierbaren Kompressor in Form eines Threshold Reglers, sondern auch das für die Verstärkerlinie namensgebende „Ultrabass“ Feature. Diese Ultrabass-Funktion wird ebenfalls per Leuchttaster oder Fußschalter aktiviert. Geregelt wird mit einem Poti, das laut Beschreibung zum gespielten einen eine Oktave tiefer liegenden Sound hinzufügt. Auch dazu mehr im Praxisteil. Damit sind wir mit der Front fast durch, bleiben noch der Master-Regler für die Gesamtlautstärke beider Kanäle und ein Klinkenausgang für einen Kopfhörer, der dann sinnvollerweise auch den Lautsprecher abschaltet.

Die Rückseite des Combos beherbergt alle restlichen Anschlussmöglichkeiten, angefangen mit einem XLR-Ausgang zum Anschluss an ein Mischpult und einem einfachen Ausgang in Klinkenform. Desweiteren wartet der Effekt-Einschleifweg mit Send- und Return-Klinkenbuchsen auf Beschäftigung, während der Stereo-CD-IN mit Cinchbuchsen für die Übertragung einer externen Audioquelle wie MP3- oder CD-Spieler bereitsteht. Ganz rechts finden wir schließlich der Anschluss für den lobenswerterweise mitgelieferten Fußschalter, mit dem zwischen den beiden Kanälen geschaltet und die Ultrabass-Funktion aktiviert werden kann.

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