Austrian Audio Hi-X25BT und Hi-X15 Test

Praxis

Konstruktion ok, Sitz sehr gut

Materialwahl und Verarbeitung von Austrian Audio Hi-X15 wie Hi-X25BT sind in Ordnung, erst recht für den doch recht geringen Preis. Die Unterschiede zu den Modellen österreichischer Fertigung sind erkennbar, erst recht konstruktiv: Hi-X65, X55 und X50 können vor allem beim Gelenk deutlich mehr punkten. Das Kabel ist nur schlecht entkoppelt, Bewegungen daran übertragen sich deutlich auf die rechte Hörmuschel.
Sehr gelungen ist aber in jedem Fall der Sitz, zumindest auf meinem Kopf. Allerdings scheint es in alle Richtungen ausreichend Spielraum zu geben. Ich jedenfalls freue mich über das Kopfbügelpolster, welches weich genug für eine lange Nutzung ist, aber gleichzeitig für sicheren Halt sorgt. Das gilt genauso für die Ohrpolster und den Anpressdruck. Die Dämmeigenschaften ähneln denen anderer Kopfhörer dieser Bauart.

Die Kopfhörer (hier der 25BT) sitzen hervorragend.
Die Kopfhörer (hier der 25BT) sitzen hervorragend.

Ist praktisch und sollte selbstverständlich sein

Toll: Man kann den Akku des Hi-X25BT aufladen, während man wireless hört. Und dennoch ist es per Umschaltung möglich, über USB-Audio zu hören. Und mir gefällt auch das automatische Ausschalten, wenn der 3,5mm-Anschluss eingesteckt wird.

Gestensteuerung gut – wenn man’s mag

Die Gestensteuerung ist ausgeklügelt und funktioniert gut, aber ich bin persönlich kein Fan davon. Zu oft bewirkt ein unbedachtes Berühren mit der Hand oder, wie mir kurz vor dem Schreiben dieser Zeilen, mit dem Regenschirm, zu einer Änderung oder einem Stopp der Wiedergabe.

Diese Flächen nimmt die Gesten zur Steuerung entgegen.
Diese Flächen nimmt die Gesten zur Steuerung entgegen.

Klang

Keine Wunder sollte man von dem im AA Hi-X25BT verbauten Mikrofon erwarten, dessen Klang sich auf einfachem Niveau bewegt. Mit dem Klang der Wiedergabe sieht es da schon ganz anders aus. Die beiden Hörer von Austrian Audio überraschen mit einem hochwertigen Klang. Die Auflösung ist hoch, besonders in den Mitten lassen sich viele Details in den Signalen erkennen. Besonders in den Hochmitten spielen die Hörer mit einer tollen Feindynamik und kräftigem Pegel, bleiben jedoch natürlich. Ein Informations-Überangebot gibt es in den Höhen nicht mehr, weswegen Reflexionen, hohe Rausch-/Geräuschanteile und Luftigkeit etwas weniger deutlich sind als bei vielen teureren Hörern. Mit dem nächsten Punkt und gemeinsam mit dem tollen Sitz sorgt das aber für eine gute Langzeitnutzbarkeit: Der Bass und Subbass sind zwar pegelstark (gegenüber den Tiefmitten und dem Oberbass), aber das Signal ist nicht schwammig und auch nicht “gedrückt”, wie es bei vielen geschlossenen, ohrumschließenden Systemen der Fall ist. Ebenfalls positiv erwähnenswert: Der Hörer ist recht anspruchslos, was den Verstärker angeht. Selbst der Kopfhörerausgang eines MacBook Pro oder eines Mobiltelefons ermöglichten eine recht detaillierte und dynamische Wiedergabe.

Analog besser

Die D/A-Wandlung und Verstärkung ist bei aktueller Elektronik so gut wie immer von vernünftiger Qualität, sie liegt qualitativ etwa auf dem Niveau eines Budgetklasse-Audio-Interfaces. Das eigentliche Nadelöhr im Austrian Audio Hi-X25BT ist der Audio-Codec SBC, welcher der sonstigen Qualität des Hörers nicht gerecht werden kann. Allerdings ist die dadurch transportierte Aussage, dass man bei AA zunächst einmal eine vernünftige Analogkette entwickelt und nicht das avisierte Budget für Lizenzgebühren verbrät, auch durchaus etwas wert.

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