Audix BP5 Pro Test

In einer Band gibt es für Mikrofone eine Menge zu tun: bei der Probe, auf der Bühne und bei Recordings. Das amerikanische Unternehmen Audix hat einige dynamische Mikrofone zu einem Paket geschnürt und das Ergebnis “Bandpack” genannt. Dabei ist das hier getestete BP5 Pro nicht das einzige im Angebot, positioniert sich aber aufgrund der hochwertigeren Mikrofone (natürlich auch preislich) deutlich über dem BP5F, welches wir bei bonedo.de ebenfalls auf dem Seziertisch hatten.

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Neben den Gesangsmikros OM2 und OM5 befinden sich das Bassdrummikro D6 und das Instrumentenmikrofon i5 in dem stabilen Metallkoffer, der zum Lieferumfang gehört. In diesem ist noch etwas Platz für weitere Mikros. Und wer mag, kann auch das etwas größere Set erstehen, welches mit zwei weiteren Mikrofonen aufwarten kann.

Details

Die Bassdrum ist zwar nicht das wichtigste, aber doch immerhin eines der wichtigsten Signale im Mix. Bekanntlich machen spezialisierte Mikrofone meist den besten Job, wenn es um die Ab- und Aufnahme des großen Rundinstruments geht. Diese Aufgabe wird im Koffer ganz eindeutig dem D6 zuteil, einem gedrungenen Mikrofon, welches einen stabilen Korpus aus einem ausgefrästen Aluminiumblock besitzt (alle anderen im Set: Zink-Druckguss). Weil der kleine Fuß nicht in die üblichen Klammern passt und – das kann man bei Ansicht der Fotos nachvollziehen – recht kopflastig ist, wird eine spezielle Halterung mitgeliefert. Alle anderen Mikros des Sets bleiben diesbezüglich auch nicht unversorgt, aber hier passen die Standard-Halter. Die Empfindlichkeit ist für 80 Hz mit 2,4 mV/Pa angegeben, für 1 kHz mit 0,8 mV/Pa. Der Blick in den Frequenzgang zeigt klar die Profession des großmembranigen Mikrofons, denn supportet werden ganz extrem Tiefbass und Attack-Bereich der Basstrommel, die Mitten werden deutlich abgesenkt. Wer als Standard einen Dip mit dem EQ von -12 dB bei 700 Hz bei geringer Q gesetzt hat, der kann darauf jetzt verzichten: Genau das macht das Mikrofon. Ob das allerdings wirklich das Instrument, der Raum und die Mischung verlangen, ist eine ganz andere Frage.

Fotostrecke: 15 Bilder Bassdrummikrofon Audix D6

Wenn es innerhalb der Band Streit geben sollte, ob das i5 an der Snare, dem Gitarrenamp oder sonst wo seinen Dienst verrichten soll, schafft man besser direkt den BP7-Koffer an: Dieser ist mit drei der Instrumentenmikrofone bestückt, welche Frequenzgangspitzen bei etwas über 100 Hz und leicht über 5 kHz besitzen. Bevor die Übertragung bei 16 kHz durch den -3dB-Punkt gen Keller rauscht, erkennt man im Diagramm noch eine ordentliche Kante bei etwa 12 kHz, sodass man von einem durchaus höhenlastigen Klangbild ausgehen kann – selbst, wenn das Air-Band konstruktionsbedingt quasi nicht vorhanden ist. Die untere Grenzfrequenz ist mit 50 Hz angegeben. Bei 1 kHz ist die Empfindlichkeit mit 1,5 mV/Pa angegeben, allerdings befindet sich dort die Talsohle der Absenkung. Bei 80 Hz ist dementsprechend der Wert deutlich höher: 2,4 mV/Pa. Wie alle Mikrofone des Koffers ist auch dieses aus Zink-Druckguss, schwarz beschichtet und mit einem groben, massiven Metallgitter ausgestattet.

Fotostrecke: 11 Bilder Zweimal im Band Pack vorhanden: Audix OM2.

Anders als die beiden Instrumentenmikrofone i5 und D6 sind die Gesangsmikros OM2 und OM5 jedoch nicht in Nierencharakteristik für eintreffenden Schall empfindlich, sondern in Hypernierencharakteristik. Die Unterschiede der beiden Typen von Gesangsmikros, die im Koffer enthalten sind, erwachsen sicher aus den unterschiedlichen Kapseln, die zum Einsatz kommen. Während die beiden OM2 – vom Hersteller als Backgroundmikro „diskriminiert“ – mit Audix’ VLM-B-Kapsel vorlieb nehmen müssen, welche bei 1,6 mV/Pa einen Frequenzgang von 50 Hz – 16 kHz beschert, kann das OM5 eine Typ-C-Kapsel in seinem Korb arbeiten wissen. Diese sorgt für einen recht weiten Frequenzgang (-3dB-Punkt bei 19 kHz, ausgeprägtes Frequenzband von 3 – 12 kHz) und eine Empfindlichkeit von 1,8 mV/Pa. Schon klar: Wer in der Band das OM5 bekommt, ist der Boss. Spaß beiseite: Möglicherweise ist das OM2 für die Leadvocals ja doch besser geeignet, da heißt es natürlich ausprobieren. Ausprobieren werde ich das gesamte Rudel jetzt natürlich, also “Ton ab”!

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Profilbild von Matthias

Matthias sagt:

#1 - 12.02.2013 um 16:50 Uhr

1

Hinweis zum vermissten Kleinkondensator in diesen Mikrofonpacks: Die in dieser Serie ebenso erhältlichen Sets DP-Quad, DP7 und DP8 sind mit Kleinkondensatoren zusammengestellt.(Das Gehäuse des D6 wird in den USA aus massivem Aluminium gedreht/gefräst und anodisiert (eloxiert) und ist nicht aus lackiertem Druckguss :-)

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Nick (bonedo) sagt:

#2 - 12.02.2013 um 17:32 Uhr

0

Hallo Matthias, danke für Deinen Hinweis. Stimmt natürlich, das Mikrofongehäuse ist gedreht, nicht gepresst ich ändere das. Dass auch andere Sets mit KM-Kondensern erhältlich sind, ist richtig, aber dabei handelt es sich meines Wissens um Drummikro-Sets, also ohne Vocal-Mikros, wie etwa beim BP5. Aber natürlich kann man das was fehlt, immer dazu kaufen. :-) Grüße, Nick

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