Apogee Element 46 Test

Praxis

Performance

Die Installation verlief reibungslos, lediglich die Zwangs-Registrierung zum einfachen Treiber-Download nervt. Ist das Interface allerdings einmal erkannt, überzeugt es mit äußerst guten Latenzwerten, die Nähe von Thunderbolt zum PCI-Bus zahlt sich also aus. Das Handbuch findet ihr übrigens hier.

Fotostrecke: 8 Bilder Zwangsregistrierungen … nerven!

Sound

Kommen wir zum Klang: Hier macht man Apogee nix vor. Klare Höhen, detaillierte Mitten, knackige Bässe. Ein Unterschied zu meinem RME UFX+ ist so gut wie nicht zu hören. Wenn wir es drauf ankommen lassen, könnte man sagen, dass Apogee weniger harte Höhen hat. Hierbei handelt es sich aber nur um Nuancen, die im Alltag kaum zu Unterschieden führen dürften.
Auch bei den Preamps gibt es keinerlei Schwächen zu vermelden. Mit bis zu 75 dB Gain sind sie äußerst kräftig und setzen jedem noch so schwachen Mikro reichlich Leistung entgegen. Hinzu kommt eine kompetente Soft-Limit-Funktion, obwohl ich es immer besser finde, konservativ zu pegeln.

Audio Samples
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Acoustic – Stereo Acoustic – BPM CR-73 Acoustic – SM 57 Acoustic – BPM CR-73 / Softlimit Shaker – Stereo Shaker – BPM CR-73 Shaker – SM 57 Bass – DI

Software

Mit der neuen Element-Serie hält eine neue Software Einzug, die sich nicht mehr an das fluffige, helle alte Apple-Design hält, sondern schwarz im Groben und bunt im Detail ist. Im Prinzip ändert sich aber nicht so viel: Es können bis zu vier Submixe erstellt werden, wobei diese auch wieder in die DAW zurückgeführt werden können. Ferner stehen dedizierte Playback-Kanäle zur Verfügung um auch Submixe aus der DAW in den Mixer zu bringen ohne dafür extra Output-Kanäle zu opfern. DSP-Effekte oder Ähnliches finden sich zwar nicht, braucht es bei der guten Performance aber auch nicht unbedingt – hier kann man auf DAW-Effekte zurückgreifen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die neue Element Software ist dunkel gehalten, bietet aber auch bis zu vier Submixe sowie reichlich separate Playback Channels. Die Bedienung ist logisch und geht im Nu in Fleisch und Blut über.

Was könnte besser sein? 

Das Interface ist grundsätzlich sehr gut konzipiert und für die meisten Musiker-Belange sicherlich ausreichend mit I/Os versorgt. Trotzdem: Nur einen symmetrischen Line-Out finde ich hier schon mager. Ein zweiter wäre wünschenswert, allein um diesen für ein zweites Paar Monitore verwenden zu können. Sicherlich kann man auch einen der Kopfhörerausgänge zweckentfremden. So richtig toll ist das aber nicht, da man in Verbindung mit der Remote eigentlich auf einen zusätzlichen Monitorcontroller verzichten möchte. Ein AES I/O hätte dem Interface ebenfalls gut gestanden – nur ADAT finde ich heutzutage etwas schwach.
Nichtsdestotrotz ist keine dieser Anmerkungen als Mangel zu verstehen, da Apogee die Interfaces nicht als mehr bewirbt, als das Element 46 letzten Endes ist. Dennoch: Was die Modularität betrifft, habe ich meine Zweifel, ob dies tatsächlich so Anwendung findet, da Thunderbolt weder die günstigste noch längstmögliche oder zukunftsträchtigste Verkabelungsvariante ist. Ein Hauptvorteil mehrerer Interfaces liegt doch in der grundsätzlichen örtlichen Ungebundenheit – was im Vergleich zu Dante oder AVB hier jedoch aus genannten Gründen allein physikalisch nicht möglich ist. Ferner finde ich, dass die Zeiten, in denen man sich Gedanken um Zukunft und Erweiterungsmöglichkeiten von Computerzubehör machte – und dazu zählt für mich auch ein Audiointerface – vorbei sind. Wenn die tatsächliche Erweiterung ansteht, hat sich ohnehin schon so viel getan, dass man meist mit einem neuen Interface mit entsprechend neuen Schnittstellen und Preamps bzw. I/Os besser fährt. Just sayin´.

Die Seitenteile sind gleichzeitig die Füße, welche das Interface auch thermisch besser zirkulieren lassen.
Die Seitenteile sind gleichzeitig die Füße, welche das Interface auch thermisch besser zirkulieren lassen.
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