Ampeg PF-350 Test

Nach dem Einschalten des Amps leuchtet unterhalb des Ampeg-Schriftzugs ein blauer Balken auf. Das sieht schick aus und signalisiert deutlich, dass der PF-350 betriebsbereit ist. Parallel dazu machen auch die Limiter- und Fault-LEDs kurz auf sich aufmerksam. Auch der Lüfter springt sofort an, läuft aber erstmal auf niedriger Stufe. Im Wohnzimmer ist er zwar hörbar, bleibt dabei aber durchaus in einem akzeptablen Rahmen. Auf der Bühne oder im Proberaum wird man ihn nicht mehr wahrnehmen können.
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Jetzt aber zu den angenehmen „Geräuschen“ die der PF-350 hoffentlich gleich von sich geben wird. Ich habe den Amp im Team mit zwei 8 Ohm Boxen getestet, sodass er seine volle Leistung von 350 Watt auf die Straße bringen kann und spiele ihn erstmal in neutraler Einstellung – also ohne den EQ zu benutzen. Mit dieser Einstellung liefert der PF-350 einen sehr breitfrequenten,hochmitten und höhenlastigen Sound, der mir persönlich erstmal zu harsch und aufdringlich ist. Dennoch klingt es eher nach Ampeg, als nach einem x-beliebigen modernen Class-D Amp . Es fehlt nur der gewaltige Mitten-Growl, den man von den großen Tops der Firma kennt. Nach einem leichten Bass-Boost und vor allem einer Absenkung der Höhen und Mitten gefällt mir der Sound dann schon deutlich besser. Er ist nach wie vor noch sehr detailreich und durchsetzungsfähig, aber nicht mehr harsch und bekommt durch den Bass-Boost bei 40 Hz untenrum ordentlich Druck. Das Ergebnis ist ein warmer, vintageartiger Rocksound, der sich bestens durchzusetzen weiß und ordentlich schiebt.
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Dieser Sound verändert sich auch nicht, wenn der Amp an seine Leistungsgrenze gefahren wird, er kippt in den tiefen Frequenzen nicht weg. Die Endlautstärke reicht allemal für gesittete Clubgigs und Proberaumsessions. Ich persönlich würde mir vielleicht noch einen vierten EQ-Regler zur Kontrolle der Tiefmitten oder zumindest einen Mittenfrequenzselektor, wie ihn der größere PF-500 hat, wünschen, um den für einen guten Bassound sehr wichtigen Mittenbereich besser an meine persönlichen Bedürfnisse anpassen zu können.

Dennoch: Wer auf den markanten Ampeg-Sound steht und ein supertransportables Top zum Proben oder für kleinere Gigs sucht, ist mit dem PF-350 gut bedient, denn es ist ein moderner Amp mit einem breiten und detailreichen Sound, der trotzdem unverkennbar die Handschrift der Kultschmiede trägt – wenn er auch nicht den gewaltigen, growligen Sound der großen Ampegs liefern kann.

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Reiner sagt:

#1 - 19.08.2022 um 21:06 Uhr

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Hallo Basser ! Habe mir vor einigen Jahren den Ampeg PF 350 gekauft. Mit dem legendären Sound hat das nichts zu tun. Nicht einmal Mittelklasse. Kann nur abraten !!

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