Allen & Heath Xone 42 Test

Praxis

Handling
Das Layout des Xone 42 gefällt mir ausgesprochen gut. Hier gibt´s von meiner Seite kaum Beanstandungen, außer dem vielleicht zu geringen Abstand der beiden Potis in der Monitor-Sektion, eben nichts für große DJ-Finger. Auch die Position der 6,3 mm Kopfhörerbuchse erweist sich im Dauertest als etwas unglücklich. Ansonsten ermöglicht die Anordnung der Bedienelemente einen sehr guten Workflow. Wenn man sich erst mal an die nicht so hohen Potikappen der EQ-Sektion gewöhnt hat, macht es viel Spaß, mit dem Teil zu arbeiten. Die Faderkappen mit ihren kleinen Fingermulden fühlen sich sehr gut an. Die Fader ermöglichen trotz ihrer Leichtgängigkeit sehr gefühlvolle Fades. Der Crossfader mit stufenlos einstellbarer Charakteristik ist bezüglich seiner Haptik als vorbildlich zu bezeichnen.

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Sound
Den Klang des Testkandidaten möchte ich als transparent und fett bezeichnen. Der Master erweist sich als relativ übersteuerungsfest. Die roten LEDs des Pegelmeters, die bei +10 dB ansprechen, sollte man dennoch meiden. Bei dauerhafter Übersteuerung addiert der 42er die eine oder andere Rechteckschwingung zur Summe, was den PA-Verleiher oder Haustechniker sicherlich nicht freuen wird. Die Preamps der Kanäle klingen ebenfalls gut und sind mit genügend Headroom ausgestattet. Das folgende Klangbeispiel veranschaulicht das sehr gut.

Audio Samples
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Gain-Regler

Die AD/DA-Wandler des Pultes verrichten einen ordentlichen Job, soviel steht fest. Die problemlose Einbindung und die Plug & Play-Installation sprechen für sich. Auch das Mikrofon, in meinem Fall ein SM57, klingt sehr ordentlich. Rauschen ist für den Vorverstärker ein Fremdwort. Klasse!

Audio Samples
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Mic Preamp m. SM57

Filter
Kommen wir nun zum größten Spaßbringer des Xone 42, der Filter-Sektion. Ich muss sagen, dass ich weder die zweite Filter-Einheit, noch den LFO großartig vermisst habe. Sicherlich hat man mit zweien und LFO mehr kreativen Spielraum, doch wer mit einem DVS-System wie TSP oder SSL auflegt, verfügt in der Regel über zwei- bis vierkanalige Effektsektionen, und da gehen ja auch noch ganz andere FX-Spielereien.
Kurzum: Das Filter klingt echt geil! Die drei Charakteristiken machen ihrem Namen alle Ehre und sind sehr gut im DJ-Alltag nutzbar. Insbesondere der „mild to wild“-Regler zeigt sich als besonders effektiv, gerade wenn das gefilterte Signal in der Summe unterzugehen droht. Ein wenig mehr Resonanz reingeschraubt, und schon taucht der verschwunden geglaubte Track in der Summe wieder auf. Die anschließenden Klangbeispiele sollten Aufschluss darüber geben, was mit den drei Filtertypen so geht und wie viel Spielraum sie im DJ-Mix ermöglichen.

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Highpassfilter Bandpassfilter Lowpassfilter

Vorhörphilosophie
Die Filter-Sektion kann nicht vorgehört werden, was jetzt wahrscheinlich einige Leser beanstanden werden. Doch man muss auch die Philosophie verstehen, mit der die Entwickler hier zu Werke gegangen sind. Wenn es möglich ist, das Filter im Cue-Weg vorzuhören, bedeutet das auch, dass man es in einer lauten Clubumgebung eventuell gar nicht mehr hören kann. Dagegen hilft dann nur noch, den Kopfhörerausgang aufzudrehen, was ja auch nicht Sinn der Angelegenheit sein kann. Allen & Heath setzt hier auf die Routine der DJs, die gewohnt sind, mit A&H-Filtern zu arbeiten, denn dann kann man relativ gut antizipieren, wie sich die Einstellung der Grenzfrequenz konkret auf den Platz im Mix auswirken wird. Meiner Meinung nach wäre ein Schalter auf der Pultoberfläche, der darüber entscheidet, ob der Cue-Abgriff Post- oder Pre-Filter liegt, eine befriedigende Lösung für alle DJs und zwar für Pro-User und A&H-Neulinge gleichermaßen.

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Kommentieren
Profilbild von Alex

Alex sagt:

#1 - 21.06.2011 um 12:43 Uhr

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Ich liebe diesen Mixer. Zwar fehler die klassischen Effekte, aber mit den Filtern lässt sich auch so einiges anstellen, der Klang ist traumhaft.

Profilbild von KAN

KAN sagt:

#2 - 28.10.2014 um 01:25 Uhr

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Im Test steht: "Drei Filtertypen werden per Taster selektiert, Mehrfachselektionen sind nicht möglich." = FALSCH
Man kann sogar alle drei gleichzeitig anmachen, Man muss sie nur gleichzeitig drücken! Von dieser Aussage bin ich vollkommen enttäuscht. Wirft für mich ein sehr schlechtes licht auf Bonedo! Vor allem, da der tester sich vorher ausgibig über das nicht-vorhanden-sein dieser funktion bei den CUEs erfreut. Jedesmal den cue wieder auszuschalten finde ich wesentlich nerviger als zwei Knöpfe "Absolut Simultan" gleichzeitig zu drücken. Was auch etwas übertrieben ist, absolut simultan wäre es, wenn man im zehntel millisekundenbereich drücken müsste. Ausserdem finde ich, wer nicht fähig ist, zwei Knöpfe gleichzeitig zu drücken sollte besser nicht auflegen! Geschweige denn Musik machen oder Testberichte zu Musikgeräten schreiben.

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