Alesis MultiMix 16 USB 2.0 Test

Details

Der in Taiwan gefertigte Kalifornier präsentiert sich im dunkelgrauen Aluminiumgehäuse. Seine Seitenteile entzücken durch massiven schwarzen Kunststoff. Besonderer Blickfang sind das knallige Blau und Rot der Potis sowie die silbern glänzenden Kanalfader. Ob im Homerecording-Studio, im Proberaum oder auf der Bühne – mit seinen Abmessungen von 331x386x80mm dürfte sich für den All-in-One Mixer ein hübsches Plätzchen finden lassen. Trotz der zahlreichen mittlerweile etablierten Anglizismen im Musikjargon sollte man der englischen Sprache mächtig sein, wenn man die ausführliche Bedienungsanleitung lesen möchte. Mit im Lieferumfang enthalten sind das passende Netzteil sowie eine Steinberg Cubase LE Version. Optional ist ein passendes Rackmount-Kit im Handel erhältlich.

Der Multimix16 USB 2.0 verfügt, wie der Name bereits impliziert, über 16 Eingangskanäle, davon acht Mono Mikrofon- oder Line-Eingänge und vier Stereo–Lineeingänge. Außerdem beherbergt er ein eigenes Effektgerät und eine USB 2.0 Schnittstelle, die das Pult zum vollwertigen Audio-Interface macht. Dazu später mehr. Alle Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich auf der oberen Gehäusefrontseite. Lediglich der Anschluss für das mitgelieferte Netzteil und der Power-Schalter sowie die USB-Buchse und ein Schalter für die 48 Volt Phantomspeisung finden sich auf der  Stirnseite des Pultes.

Wenden wir uns zunächst dem Signalfluss der Mikrofon-Kanäle zu:

Das zuschaltbare Hochpassfilter beschneidet zunächst Trittschall unterhalb der Grenzfrequenz von 75 Hz, bevor das Signal mit dem Gain-Regler vorverstärkt werden kann. Bis auf das Hochpassfilter und das Gain-Poti sind alle nachfolgenden Features auch identisch mit den Stereo-Linekanälen.

Der dreibandige Equalizer mit den blauen Potis arbeitet mit feststehenden Frequenzen von 12 kHz in den Höhen, 2,5 kHz in den Mitten und 80 Hz in den Bässen. Dadurch sind natürlich nur grobe Klangeingriffe möglich. Die maximale Anhebung  oder Absenkung pro Band beträgt 15 dB. Die Bässe und Höhen nutzen hierbei ein Shelving-Filter, das Mittenband arbeitet mit einem Peak-Filter. Pro Kanalzug stehen zwei Aux-Sends mit roten Potikappen zur Verfügung. Aux A kann wahlweise pre oder post Fader geschaltet werden. Aux B arbeitet fest post Fader und regelt gleichzeitig auch den Signalanteil, der an das interne Effektgerät des MultiMix geschickt wird.   

Mit dem Panorama-Regler wird das Signal wie üblich im Stereobild positioniert. Direkt darunter befindet sich ein kleiner PFL/Solo-Schalter, mit dem das Signal entweder vor dem Fader abgehört werden kann (PFL) oder isoliert vom Mix zu hören ist (Solo). Der Mute / Alt 3/4 Schalter schaltet den Kanal stumm und routet das Signal dabei gleichzeitig an den Stereo-Subgruppenbus Alt 3/4.
Die 60 mm langen Fader fühlen sich gut an und haben einen angenehmen Widerstand.

In & Out
Die Ein- und Ausgänge der Mixer-Patchbay sind bis auf den 2-Track als Klinkenanschlüsse ausgeführt. Der 2-Track In/Out nutzt hingegen die übliche Cinch-Verbindung. Hier finden sich außerdem die beiden Aux-Sends A und B sowie zwei Stereo-Returns. Ausgangsseitig stehen neben dem Kopfhörerausgang drei Stereo-Buchsen zur Verfügung: Main Mix, Controlroom und die Subgruppe Alt 3/4. Wünschenswert wäre ein symmetrischer Hauptausgang als XLR-Ausführung gewesen, der beispielsweise bei Live-Anwendungen den zusätzlichen Einsatz einer Stereo-DI-Box ersparen würde. Die Masterschiene beherbergt zwei achtstellige Pegel-LEDs, zwei Potis für die Aux-Returns, den Master– und den Subgruppenfader sowie einige Taster, die verschiedene Routingaufgaben erfüllen.

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Effektsektion
Das interne Effektgerät arbeitet mit einer Auflösung von 28 Bit und stellt insgesamt 100 Presets zur Verfügung. Darunter finden sich Hall, Room, Plate und Chamber-Reverbs, verschiedene Delays genauso wie einige Modulationseffekte, Chorus, Flanger und Pitch. Die letzten 20 Speicherplätze belegen die beiden Kategorien Multi und Multi 2, die eine Kombination der verschiedenen Effekten  darstellen.  Solange keine Steckerverbindung am Stereoeingang von Aux Return B anliegt, wird das interne Effektgerät über  Auxweg B mit Signalen versorgt. Besteht die Steckerverbindung, wird das Effektgerät deaktiviert und macht sozusagen dem extern anliegenden Gerät Platz.

Die Klangqualität der Effektprogramme ist durchaus brauchbar. Man hat jedoch leider keinen Einfluss auf einzelne Effektparameter der Programme, wie zum Beispiel Zeitkonstanten oder Modulationsraten. Wer Pech hat, findet eben nicht das passende Delay zur Sechzehntel-Gitarre und muss notgedrungen ein anderes Songtempo wählen.Schade ist auch, dass der Hersteller keine Details zu den Effekten in der Bedienungsanleitung beschreibt. Hier findet sich lediglich eine grobe Übersicht zu den Hauptkategorien.

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