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Alesis M1 Active 320 USB Test

Praxis

Erwirbt man das Alesis M1Active 320 USB Lautsprechersystem beim Fachhändler,  wundert man sich zuerst  über seinen Preis, dann über die Verpackungsgröße und auf dem Heimweg über das geringe Gewicht. Das ganze Paket bringt lediglich knappe dreieinhalb Kilogramm inklusive Verpackung auf die Waage. Alles ist sehr stimmig und man kann nach dem Auspacken sofort loslegen: Netzkabel in die Steckdose und einmal den Spannungsumschalter kontrolliert, 220-240 Volt, alles passt! Jetzt noch die linke Box über ein ebenfalls mitgeliefertes Miniklinkenkabel mit der Verstärkereinheit in der rechten Box verbinden, und schon ist die Reiseabhöre auf Standby.

Auf der rechten Box sitzt ein griffiger Drehregler, der die Geräteeinheit einschaltet und parallel dazu die Lautstärke des Systems bestimmt. Eine sehr hell leuchtende blaue LED auf gleicher Höhe zeigt den eingeschalteten Zustand des Systems an. In beiden Boxen arbeitet je ein 3-Zoll-Speaker für die Bässe und die Mitten und ein 1-Zoll-Seidenhochtöner für die Höhen. 10 Watt Leistung stehen zur Wiedergabe zur Verfügung. Das erscheint einem beim Durchlesen etwas wenig, ist aber in der Praxis für die Nahfeldanwendung neben einem Laptop oder Desktoprechner durchaus ausreichend.

m1active_320USB_detail

Die Arbeit mit dem System
Die mehrsprachige Bedienungsanleitung ist sehr einfach und verständlich geschrieben, es gibt keine Ungereimtheiten beim Anschluss des Systems. Gut ausgeführte Zeichnungen und Skizzen helfen bei der Installation. Auf eine möglichst optimale Aufstellung der Boxen am Arbeitsplatz wird ebenfalls mit Text und Grafik hingewiesen. Ein integrierter kleiner Fehlerkatalog in der Bedienungsanleitung ist sehr hilfreich bei der Beseitigung von technischen Problemen.
Also hoffen wir das Beste: Zunächst wird das mitgelieferte USB-Kabel mit dem Computer und der Verstärkereinheit verbunden, um zu Testzwecken eine Musik auf dem Rechner zu starten. Am  Computer (PC oder MAC) muss jetzt nur noch der Audioweg (Treiber) aktiviert werden. Das Ganze läuft absolut problemlos, denn auf beiden Rechnervarianten (PC oder MAC) taucht automatisch der USB Audio CODEC Treiber auf, also kein langes Suchen nach Treibern im Netz. Die Systeme sprechen miteinander und nach der richtigen Auswahl kann es unmittelbar losgehen. Die USB-Schnittstelle arbeitet mit dem Standard USB 1.1., ist aber, wie eben schon erwähnt, nach oben hin kompatibel.
Der allererste Höreindruck ist erstaunlich. Ein schönes, stereofones Klangbild mit vollem Frequenzumfang ist auszumachen. Die Ortung der Instrumente stimmt, und der Druck des Beats kommt klein, aber sauber rüber. Für das Anheben der Bässe gibt es auf der Rückseite einen Bassboost-Schalter, der den Bereich ab 100 Hz um 4,8 dB pusht. Natürlich erwarte ich von so einem kleinen System nicht den Mega-Druck , das wäre alleine baugrößenbedingt nun wirklich zu viel verlangt. Die erste Prüfung hat das M1 Active 320 USB System jedoch bestanden.

Auch die magnetische Abschirmung der Speaker zum Schutz für Bildmonitore funktioniert sehr gut.  Die drei analogen Eingänge haben alle die gleiche Eingangsempfindlichkeit und sind auch immer ohne Umschaltung parallel zur USB-Schnittstelle aktiv. Man könnte also vier verschiedene Eingangsquellen direkt ohne Umschaltung und Mischfeld hörbar machen. Bei nicht benutzten Anschlüssen sollte man aber die Kabel entfernen. Sie könnten ungewollt als Antennen für Störquellen fungieren.

Ein Blick hinter die Kulissen
Ein Blick hinter die Kulissen

Etwas rätselhaft finde ich den Spannungsumschalter (110-120 oder 220-240 Volt) auf der Rückseite der Box mit dem integrierten Verstärker. Bei einem integrierten Schaltnetzteil ist es doch eigentlich nicht notwendig, eine unterschiedliche Netzspannung auszuwählen. Eigentlich arbeitet ein Schaltnetzteil weltweit immer im Bereich von 90 bis 240 Volt. Im Test kam es bei einer Verwendung eines schlechten Stromnetzes im Studio zu Schaltimpulsen auf dem System. Es waren die Ein- und Ausschaltimpulse des Fahrstuhlstromkreises im Hause. Das konnte aber durch einen Stromphasenwechsel schnell abgestellt werden.

Das Datenblatt spricht von einer Samplingrate von 44,1 oder 48 kHz. Bei einem Hörversuch mit digitalem 48 kHz Audiomaterial auf dem angeschlossenen Computer wurde in der Alesis-Box alles sauber in analoge Signale gewandelt. Ich konnte keine Ausfälle oder Knackgeräusche durch ein asynchrones Signal ausmachen. Wenn man das Alesis-System als Wandler benutzt hat, dann muss man bei der Kontrolle der Aufnahme auf dem Rechner die analoge Quelle natürlich stoppen, damit man nicht beide Quellen gleichzeitig hört. Das ist ein Arbeitsschritt, den man zusätzlich zu anderen Systemen mit externen Wandlern ausführen muss, wird aber im normalen Arbeitsablauf schnell zur routinierten Sache. Eine störende Latenzzeit bei den Aufnahmen, wie man sie von vielen Software-Instrumenten kennt, konnte nicht ausgemacht werden

Beim Abhören von verschiedenem Audiomaterial fiel mir Folgendes auf:  Den schaltbaren Bassboost finde ich bei 100 Hz etwas zu hoch angelegt. Er liegt für meinen Geschmack zu dicht am unteren Mittenbereich und verstärkt so ungewollt „nervige“ Mitten von zum Beispiel tiefen Toms oder einer topfigen Bassdrums. So fand ich auch im Hochtonbereich ab etwa 4 kHz die Seidenhochtöner etwas zu stark abfallend. Vielleicht ist der Hochtöner zu dem 3“ Kollegen in der Abstrahlleistung etwas überfordert.
In den technischen Angaben wird der Frequenzgang zwar mit 56 Hz bis 20 kHz angegeben, man vermisst jedoch in den technischen Spezifikationen den Hinweis, in welchem Pegelbereich diese Angaben liegen.

Generell kommt es aber bei einem nicht zu großen Abstand zum Laptop oder zum Bildschirm zu einem sauberen Klangbild mit einer deutlichen Platzierung des Audiosignals in der Mitte dieser Anordnung. Einen Hitsound wird man  mit diesem System wohl nicht unbedingt produzieren, aber es ist ein empfehlenswertes kleines Arbeitstool für die mobile Recordingarbeit.

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